Interessierte können nun in Vechta verschiedene Roboter anfassen, ausprobieren und sich mit der Technologie vertraut machen. Dabei sollen Besucher von digitalem Fortschritt überzeugt werden.
Kleiner Roboter mit großer Wirkung: Die 12 Lernroboter des RoboLabs sollen spielerisch den Umgang mit Robotertechnologie erleichtern und Berührungsängste nehmen. Foto: Technow
Ob Chipkarten sortieren oder „Vier gewinnt“ spielen – Roboter können allerhand, auch interagieren. Das möchten Professor Dr. Nick Lin-Hi und Marlene Reimer auch den Menschen im Oldenburger Münsterland mit dem neuen RoboLab der Universität Vechta näher bringen. Das Ziel des Projekts, das jetzt der Öffentlichkeit vorgestellt wurde: Ängste vor dem technologischen Fortschritt nehmen und die Menschen von der digitalen Welt überzeugen. Dafür sollen möglichst viele Menschen die Räumlichkeiten des Roboter-Labors besuchen, wünscht sich Reimer.
Unterstützt wird das Projekt von der Stadt Vechta, die dem RoboLab die Räumlichkeiten zur Verfügung stellt, sowie der LEADER-Region Vechta, die das Projekt mit 90.000 Euro für Equipment unterstützt. Darunter sind drei sogenannte kollaborative Roboter (Cobots), die auf die Interaktion mit Menschen ausgerichtet und leicht zu bedienen seien, erklärt Reimer. Sie ähneln Roboterarmen, die beispielsweise in der Automobilindustrie zum Einsatz kommen. Außerdem stehen zwölf Lernroboter zur Verfügung, die spielerisch den Umgang mit Robotertechnologie erleichtern und Berührungsängste nehmen sollen. Und auch ein 3D-Drucker befindet sich im RoboLab, der alle möglichen Teile für die Roboter drucken kann.
Das RoboLab soll ein Ort für alle Altersgruppen sein
Prof. Dr. Lin-Hi sowie Universitätspräsident Professor Dr. Burghart Schmidt sagten beim Eröffnungstermin zunächst einmal Danke. Vechtas Bürgermeister Kater sagte, es sei spannend „mit dem Projekt über den Tellerrand hinaus in die digitale Zukunft zu gucken.“ Tobias Gerdesmeyer, Vorsitzender der LEADER-Region Vechta und neuer Landrat, ergänzte: „Es ist ganz wichtig, den Leuten die neuen Technologien zu zeigen und Ängste zu nehmen.“ Und: Man müsse am Ball bleiben, sich den Technologien öffnen und die Digitalisierung für alle Menschen verständlich machen, forderte Gerdesmeyer.
Ähnlich sieht es Initiator Prof. Dr. Lin-Hi: „Wir werden immer mehr Auswirkungen von Technologien und Digitalisierung auf alle Lebens- und Wirtschaftsbereiche sehen – und was wir brauchen sind Menschen, die verstehen, um was es geht und die sich mit Technologien auskennen.“ Das richte sich an alle, vom Kindergartenkind bis zum Senior. Man wolle überall Verständnis für die Robotertechnologien schaffen und Berührungsängste abbauen.
Er, so der Professor für Wirtschaft und Ethik, habe die Roboter das erste Mal auf einer Konferenz gesehen. Er sei direkt begeistert gewesen von der Idee, Technologie zum Anfassen zu bieten. Daher auch der Name des Projekts „Moin Veroza – Vechtaer Roboter zum Anfassen“.
Startschuss: Prof. Dr. Nick Lin-Hi und Marlene Reimer hoffen auf viele Besucher, die die Cobots im neuen RoboLab testen wollen. Foto: Technow
Einige Workshops mit Altenheimen und Unternehmen haben schon stattgefunden, erzählt Marlene Reimer, Leiterin des RoboLabs. Und auch einige weitere Anfragen habe es schon gegeben, beispielsweise von Berufsschulen. Dabei sei das Feedback immer positiv gewesen. „Hier im ländlichen Raum ist es wirklich so, dass man selten mit solchen Technologien in Berührung kommen kann, deswegen ist das Interesse schon sehr groß an unserem Angebot“, erklärt sie die große Nachfrage. In dem Projekt sehe sie eine große Chance für die Region und hoffe auf möglichst viele Besucher im RoboLab.
Organisatoren planen regelmäßige Öffnungszeiten
Momentan kann das RoboLab nur nach Anmeldung besucht werden. Sobald es die Pandemielage wieder erlaubt, wolle man „Moin Veroza“ aber auch an regelmäßigen Öffnungszeiten für die Öffentlichkeit zugänglich machen. Dazu seien auch einige Veranstaltungen und Events geplant, so Prof. Dr. Lin-Hi.
Info:Das RoboLab „Moin Veroza“ befindet sich in der Münsterstraße 47 in Vechta. Anmeldungen für einen kostenlosen Einzel- oder Gruppentermin sind unter www.moin-veroza.de möglich.
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