Ein Fettmarkt ohne Umzug und Versteigerung? Ohne Klönschnack, Kaltgetränke und den Kleintiermarkt beim Rheinischen Hof? Das war in Dinklage in den vergangenen 4 Jahrzehnten unvorstellbar. Auch wenn diese Programmpunkte nie offizieller Teil der Herbstkirmes waren. Doch nachdem sich Familie Susen als Hauptorganisator zurückgezogen hatte, fiel diese Nebenveranstaltung aus.
Nach dem Ausfall im vergangenen Jahr hatte Marktmeister Ansgar Westermann mit seiner Kollegin Alexandra Dödtmann zahlreiche Teilnehmer und Protagonisten aus den Vorjahren angesprochen. Sie konnten mehrere Vereine und Gruppen gewinnen, zumindest den Umzug mit den dazugehörigen Traditionen in diesem Jahr wieder durchzuführen – mit Erfolg.
Die rund 100 Umzugsteilnehmer zogen über Hönemannskamp, die Lange Straße und den Marktplatz erst zum Rathaus und dann zum Festzelt. An den Straßen freuten sich ein paar Hundert Dinklager, Babys und Senioren, Kindergartenkinder und Bewohner des Altenwohnhauses, Cliquen und Freunde über den kurzen Umzug. Es gab zahlreiche strahlende Gesichter – nicht nur bei den Kindern.
Angeführt wurde die Umzugsgruppe von den Treckerfreunden. Dahinter marschierten der Freundeskreis Schweger Mühle des Heimatvereins, die Freunde der Burgstraße, das Kolpingorchester, die Landfrauen, der Männergesangverein, die Imker, die Schützenkompanie "Raubritter" und der Karnevalsclub inklusive Dreigestirn und Funkenmariechen durch die Innenstadt. Sie alle verteilten Brot, Bonbons und Getränke an die kleinen und großen, jungen und älteren Besucher.
Die meisten Umzugsteilnehmer und viele Gäste gingen nach dem Umzug nicht nach Hause, sondern blickten gespannt auf den Losverkauf und die von einem wie gewohnt bestens aufgelegten Franz Wellerding moderierte amerikanische Versteigerung. Dort gab es zahlreiche Preise zu gewinnen, die Privatpersonen und Unternehmen gesponsert hatten. Der Hauptgewinn war ein halbes Schwein (gestiftet von der Sauenhaltung Peter Fangmann), das der KCD schon in großer Vorfreude auf den 11.11. ersteigerte.
Der Erlös durch Versteigerung, Losverkauf und den von den Landfrauen angebotenen Kilmerstuten ist für einen sozialen Zweck bestimmt. In diesem Jahr wird das Geld dem Malteser Herzenswunsch-Krankenwagen übergeben. Nach Angaben von Marktmeister Westermann brachte alleine die Versteigerung 650 Euro ein. Die Höhe des Gesamterlöses wird noch ermittelt.
Marktmeister Westermann war am frühen Nachmittag in seiner ersten Bilanz "echt begeistert". Er sprach von einem "tollen Bild“, das der Umzug geboten habe. Die Resonanz von Teilnehmern und Zuschauern sei "grandios" gewesen. Kurzum: "Der Fettmarkt-Montag war 1a. Ich denke, so werden wir es auch 2024 machen."