Trauriger Rekord: RKI meldet 952 Corona-Todesfälle an einem Tag
Mit steigenden Infektionszahlen ging auch die Zahl der Sterbefälle nach oben. Der bisherige Höchstwert lag bei 598 Toten an einem Tag.
DPA | 16.12.2020
Mit steigenden Infektionszahlen ging auch die Zahl der Sterbefälle nach oben. Der bisherige Höchstwert lag bei 598 Toten an einem Tag.
DPA | 16.12.2020

Foto: dpa/Molter
Die Zahl der verzeichneten Todesfälle in Zusammenhang mit dem Coronavirus ist sprunghaft gestiegen und hat einen neuen Höchststand erreicht. Binnen eines Tages übermittelten die deutschen Gesundheitsämter dem Robert Koch-Institut (RKI) 952 neue Todesfälle, wie aus den RKI-Zahlen vom Mittwochmorgen hervorgeht. Außerdem sind 27 728 Neuinfektionen verzeichnet worden. Allerdings waren in den Daten von Dienstag keine Zahlen aus Sachsen enthalten gewesen, weswegen in den neuen Zahlen auch Nachmeldungen enthalten sein könnten, wie es hieß. Vergangenen Mittwoch (9.12.) waren 20 815 Neuinfektionen und 590 Todesfälle gemeldet worden. Die bisherigen Höchstwerte von 29 875 gemeldeten Fällen und 598 Toten waren am Freitag erreicht worden. In der Tendenz war die Zahl der täglichen Todesfälle zuletzt nach oben gegangen, was nach dem steilen Anstieg bei den Neuinfektionen auch erwartet wurde. Am Dienstag lag die Zahl der neu gemeldeten Todesfälle bei 500 und somit auch ohne die fehlenden sächsischen Daten beim bis dahin dritthöchsten Wert seit Beginn der Pandemie. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg bis Mittwoch auf 23 427. Die zur Lagebeurteilung entscheidende 7-Tage-Inzidenz - die gemeldeten Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen - erreichte mit 179,8 ebenfalls einen neuen Höchststand. Am Dienstag lag dieser Wert bei 173,7. Die fehlenden Daten aus Sachsen beeinflussten den Wert nur geringfügig, hieß es vom RKI. Das RKI zählt seit Beginn der Pandemie 1.379.238 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland (Stand: 16. Dezember 2020, 00.00 Uhr). Nach Schätzungen sind rund 1.025.000 Menschen inzwischen genesen. Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Montag bei 1,06 (Vortag: 1,12). Das heißt, dass 100 Infizierte rechnerisch 106 weitere Menschen anstecken. Am Dienstagabend gab das RKI den Wert mit 0,98 an, er sei aber aufgrund von noch ausstehenden Datenermittlungen nur eingeschränkt verwertbar. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Erst wenn er für längere Zeit unter 1 liegt, flaut dieses ab. Für das Oldenburger Münsterland hat das RKI am Mittwoch weiterhin hohe 7-Tagesinzidenzen ermittelt. Für den Landkreis Cloppenburg lag die Zahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen 7 Tagen demnach bei 157,6, für den Landkreis Vechta bei 156,1. Beide Landkreis liegen damit weiterhin deutlich über der 50er-Schwelle. Unterhalb dieses Werts gilt die Pandemie regional als beherrschbar - und für das Gesundheitssystem tragbar. Die vom RKI ermittelten Inzidenzwert weichen üblicherweise von den Zahlen ab, die täglich vom Niedersächsischen Landesgesundheitsamt (NLGA) gemeldet werden. Diese sind allerdings in jedem Fall maßgeblich für Maßnahmen und Kontaktbeschränkungen vor Ort. Grund für die Abweichungen sind unter anderem Verzögerungen bei der Übermittlung von Daten und der Veröffentlichungszeitpunkt. Das RKI stellt die Daten ab Mitternacht bereit, das NLGA üblicherweise am Vormittag.Noch nie so viele Neuinfektionen
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