Die Pläne für die neue Stromleitung Conneforde – Cloppenburg – Merzen schreiten voran. In den vergangenen Monaten hat Tennet mehrere Varianten für den genauen Leitungsverlauf in Cloppenburg und Cappeln verglichen. Der Netzbetreiber hat am Donnerstag das Zwischenergebnis mitgeteilt.
In Bethen wurden zwei Alternativen begutachtet: Die eine Variante führt vom Bereich nördlich der B 213 geradlinig in Richtung des Binnensees „Brüggenschlatt“, die andere schwenkt dabei leicht nach Westen aus. Beide Trassen würden gleich viele Masten enthalten und sind mit knapp zwei Kilometern fast gleich lang. Auch beim Schutz der Umwelt und des Wohnumfelds unterscheiden sich die Varianten kaum: Allerdings würde die östliche Variante zu einem der Wohngebäude in weniger als 100 Meter Entfernung verlaufen. Um diese Annäherung zu vermeiden, favorisiert die Tennet die westliche Verschwenkung.
Westlich des Ortskerns der Gemeinde Cappeln wurden drei Varianten miteinander verglichen. Für die technische Bewertung waren hier neben der Leitungslänge und dem Abstand zu Wohnhäusern auch mögliche Kreuzungen mit Richtfunkstrecken und Gasleitungen sowie die Entfernung zu Windkraftanlagen und Gasfackeln relevant. Aus dem technischen Vergleich ergeben sich keine eindeutigen Vor- und Nachteile für die einzelnen Varianten. Zieht man jedoch die umweltfachliche Bewertung hinzu, ist die westlichste der drei Trassenvarianten aus Sicht von Tennet am besten geeignet.
Diese würde alle gesetzlichen Abstandsvorgaben einhalten. Sie quert zudem auf der im Vergleich kürzesten Strecke Waldbereiche, geschützte Biotope sowie das Landschaftsschutzgebiet und das Vorranggebiet Natur und Landschaft in Cappeln. Darüber hinaus bringt die westlichste Leitungsführung die geringsten Auswirkungen für rastende Vögel und bietet bauliche wie sicherheitstechnische Vorteile, da sie ebenfalls als einzige Variante das Überschwemmungsgebiet Calhorner Mühlenbach umgeht. Mit dieser Trassenführung würde TenneT einen Vorschlag verwirklichen, der im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung eingebracht wurde.
In den kommenden Wochen sollen die Planungen für diesen Teil der Leitung vertieft werden. Ab März finden laut Mitteilung von Tennet Baugrunduntersuchungen in Cappeln und Cloppenburg statt. Alle betroffenen Grundstückseigentümer werden durch individuelle Schreiben und Informationsveranstaltungen persönlich informiert. Die Untersuchungen sind kein Teil des Variantenvergleichs, sondern dienen der technischen Detailplanung.
Wo genau die Leitung zwischen Cloppenburg und Cappeln verläuft, ist damit aber noch nicht entschieden. Zurzeit werden die Unterlagen für das Planfeststellungsverfahren erstellt. Die finale Entscheidung trifft dann die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr innerhalb des Planfeststellungsverfahrens.