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Sexueller Missbrauch: Schwere Vorwürfe gegen einen ehemaligen Essener Priester

Der Geistliche war noch bis 2024 in der Gemeinde tätig. Das Bistum Münster hat Anzeige erstattet.

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Symbolfoto: dpa

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Der Vorwurf des sexuellen Missbrauchs ist gegen einen indischen Priester, der unter anderem von 2020 bis 2024 in der Pfarrei St. Bartholomäus in Essen (Oldenburg) im Kreis Cloppenburg als Pastor aktiv war, erhoben worden. Wie das Bistum Münster in einer Pressemitteilung berichtet, war der Priester von 2001 bis 2012 sowie von 2017 bis 2024 als Priester der Weltkirche im Bistum Münster tätig. Im März hatte ein Betroffener gegenüber dem Bistum Vorwürfe erhoben, die sich auf die Jahre 2005 bis 2007 beziehen.

Der Priester war bereits Ende April 2024 von seinen priesterlichen Aufgaben im Bistum Münster entbunden worden, weil er zum Bischof von Nalgonda in Indien ernannt worden war. Im Bistum Münster war er auch in Horstmar, St. Gertrudis und Horstmar-Leer, St. Cosmas und Damian eingesetzt, bevor er 2020 nach Essen wechselte.

Bistum erstattet Anzeige bei Staatsanwaltschaft

Die Verpflichtungen, die Papst Franziskus in einem Apostolischen Schreiben 2019 für Fälle von Vorwürfen sexuellen Missbrauchs gegen Bischöfe festgelegt hat, hat das Bistum Münster bereits erfüllt. Demnach muss das Bistum das Dikasterium für die Glaubenslehre in Rom sowie den Metropoliten der Kirchenprovinz informieren, in der der Beschuldigte seinen Wohnsitz hat – im Fall des Bischofs von Nalgonda ist das der Erzbischof von Hyderabad, Kardinal Anthony Poola. Kardinal Poola muss nun das Dikasterium für die Glaubenslehre bitten, eine Untersuchung des Falles einzuleiten.

Darüber hinaus und unabhängig von diesem kirchenrechtlichen Verfahren hat das Bistum Münster eine Anzeige bei der Staatsanwaltschaft Münster erstattet. Zudem hat die betroffene Person einen Antrag auf Anerkennung des Leids gestellt. Da sich der Beschuldigte in der Vergangenheit wiederholt im Bistum Münster aufgehalten hat, hat ihm der Diözesanadministrator des Bistums, Dr. Antonius Hamers, bis auf Weiteres die Ausübung aller priesterlichen Dienste im Bistum Münster untersagt.

  • Info: Sollte es weitere Betroffene geben, können diese sich unmittelbar bei den unabhängigen Ansprechpersonen des Bistums Münster oder bei der Stabsstelle Intervention und Prävention des Bistums Münster (Telefon: 0251/49515644) melden. Alle Kontaktdaten finden sich hier.

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