Seit 60 Jahren dient der Lions Club in Cloppenburg
1963 entstand in der Kreisstadt der erste Club zwischen Osnabrück und Oldenburg. Mit Dr. Robert Berges sen. ist ein Gründungsmitglied auch heute noch aktiv dabei.
Aaron Dickerhoff | 22.08.2023
1963 entstand in der Kreisstadt der erste Club zwischen Osnabrück und Oldenburg. Mit Dr. Robert Berges sen. ist ein Gründungsmitglied auch heute noch aktiv dabei.
Aaron Dickerhoff | 22.08.2023

Wollen mit den Bürgern das Jubiläum feiern: Präsident Tobias Vaske, Gründungsmitglied Dr. Robert Berges sen. und Fördervereins-Präsident Hans-Jürgen Thurau. Foto: Dickerhoff
1917 gründete der US-amerikanische Versicherungskaufmann Melvin Jones den Lions Club International. Bis die Institution sich auch in Deutschland ausbreitete, dauerte es bis nach dem Krieg. Düsseldorf machte hier 1951 den Anfang. Und 12 Jahre später, also 1963, merkten die Clubs in Oldenburg und Osnabrück, dass auf der weiten Fläche zwischen beiden Städten noch clubtechnisches Niemandsland herrschte, es gab noch keinen Lions Club in der Gegend. "Dann haben wir das gemacht", erinnert sich Dr. Robert Berges sen., der damals Gründungsmitglied war. 60 Jahres ist das jetzt her. Die offizielle Gründung fand seinerzeit im Museumsdorf statt, genauer gesagt im Herrenhaus Arkenstede. Anschließend ging es zur Feier in den Dorfkrug. "Es gab Spießbraten", erinnert sich Berges. Der Dorfkrug ist auch bis heute das Clublokal. Eine enge Verbundenheit mit dem Freilichtmuseum ist nicht von der Hand zu weisen, der Gründungspräsident des Cloppenburger Lions Clubs war Dr. Helmut Ottenjann (damals noch kein Professor), der 2 Jahre vorher Museumsleiter am Museumsdorf geworden war. Kurz nach der Clubgründung wurde dann auch der entsprechende Fördervein ins Leben gerufen. Der ist ein wichtiger Bestandteil im Gesamtkonzept, denn hierüber werden Spendengelder gesammelt und verteilt. Eine wichtige Sache für alle Lions Clubs. Das Motto "We serve", auf Deutsch also "Wir dienen", ist die Grundlage des Handelns – auch in Cloppenburg. Berges bezeichnet es als das "moralische Rückgrat". So hat der Club in den vergangenen Jahrzehnten viele regionale, aber auch weltweite Projekte unterstützt. Bei der Flutkatastrophe im Ahrtal hat man ebenso Unterstützung organisiert wie beim Elbhochwasser oder anderen Katastrophen. "Wir sind den aktuellen Ereignissen immer gerecht geworden", findet Berges. Insgesamt hat der Club seit seiner Gründung 1,5 Millionen Euro an Spendengeldern verteilt, sowohl im In- als auch im Ausland. "Das eine ist die finanzielle Unterstützung, das andere sind unsere Hands-on-Aktivitäten", möchte der jetzige Club-Präsident Tobias Vaske nicht unerwähnt lassen. Und mit dem 2013 ins Leben gerufenen Jugendpreis soll laut Vaske das Engagement junger Menschen sichtbarer gemacht werden. "Wenn wir nicht über den Service-Gedanken gehen, sind wir nicht mehr als ein Larifari-Verein", stellt Robert Berges klar. Dem Lions Club wird gerne vorgehalten, dass man sehr elitär sei. "Wir haben uns selbst auferlegt, eine bestimmte Größe nicht zu überschreiten", erklärt Vaske. Dieser beschränkende Faktor würde diesen Eindruck bei einigen Leuten sicher verstärken. Er hebt aber auch hervor: "Wir haben nicht nur Zahnärzte und ehemalige Polizeipräsidenten in unseren Reihen." Die Austrittszahlen sind seit jeher eher überschaubar, in der Coronazeit sei man eine Gemeinschaft geblieben, auch wenn die zwischenzeitliche Veränderung zu Online-Treffen etwas gebraucht habe, so Vaske. "Das hat dann aber gut geklappt, wir waren aber froh, als es vorbei war", sagt Hans-Jürgen Thurau. Doch die Zeiten mit Kontaktverbot sind mittlerweile vorbei. Und so kann der Lions Club Cloppenburg sein Jubiläum auch angemessen feiern. Gemeinsam mit den Fördervereinen der Lions Clubs Cloppenburg-Soeste und Oldenburger Münsterland veranstaltet er am 2. September (Samstag) zum zweiten Mal ein Weinfest im Museumsdorf. Der Erlös dabei kommt dem Freilichtmuseum zugute. Und dazu sind nicht nur Mitglieder eingeladen: "Wir wollen mit allen zusammen feiern und uns nicht abschotten", betont Hans-Jürgen Thurau.In 60 Jahren 1,5 Millionen Euro verteilt

Gefeiert werden soll mit allen
Gut und kompakt informiert zum Feierabend: Abonnieren Sie jetzt kostenlos unseren neuen WhatsApp-Kanal und erhalten den Newsletter „N'Abend, Oldenburger Münsterland“. Und nicht vergessen, die Benachrichtigungen auf dem Glocken-Symbol zu aktivieren! Hier geht es direkt zum WhatsApp-Kanal.