Schützenfest stiftet Gemeinschaft
Mit einem Empfang startet Lohne in die fünfte Jahreszeit. „Firlefanz“ das Wort des Jahres.
Andreas Timphaus | 15.07.2019
Mit einem Empfang startet Lohne in die fünfte Jahreszeit. „Firlefanz“ das Wort des Jahres.
Andreas Timphaus | 15.07.2019

Die Friedenstauben sollen ein Zeichen sein: Die Majestäten aus Lohne und Bokern-Märschendorf und ihr Gefolge, der Schützenvorstand sowie Bürgermeister Tobias Gerdesmeyer und seine Gattin Kerstin lassen die Vögel gen Himmel fliegen. Fotos: Timphaus
Was den US-Amerikanern der 4. Juli, ist den Lohnern ihr Schützenfest: Mit einem Empfang im Rathaus nahmen die Feierlichkeiten am Samstagmorgen ihren Anfang. Bürgermeister Tobias Gerdesmeyer eröffnete seine Begrüßung mit der Feststellung, dass man sich heutzutage – angesichts einiger Diskussionen – für gute Laune fast schämen müsse. Für ihn persönlich gehörten Ausgelassenheit und Lebensfreude aber zum Menschsein dazu. „Ich bin der festen Überzeugung, dass wir die Probleme der Welt nur mit Zuversicht und Mut lösen können, nicht mit griesgrämiger Verzagtheit.“ Für diese Erkenntnis erntete Gerdesmeyer viel Applaus. Mit einer launigen Rede stimmte der Bürgermeister auf die Festtage ein. Dem Königspaar Markus und Nicole Feldkamp überreichte er den neugestalteten Königsschild der Stadt. „Den kann man sich ruhigen Gewissens übers das Bett hängen.“ Die Veränderungen in der Welt verunsicherten die Menschen, sagte Gerdesmeyer. „Umso wichtiger sind dann Traditionen, die uns Halt geben.“ Das Lohner Schützenfest stifte Gemeinschaft und bringe Menschen zusammen. „Wir sollten uns selbstbewusst zu unserem Schützenfest und der Tradition bekennen – und sie auch gegen den Zeitgeist verteidigen.“ Vor dem Auflass der Friedenstauben hatte Christian Meyer, Vorsitzender des Brieftaubenvereins „Heimatliebe“ Lohne, seine Definitionen von „Zeit“ und „Glück“ vorgestellt. „Nehmt euch die Zeit, liebe Schützenbrüder, glücklich zu sein“, gab er als Credo mit auf den Weg. Er wünschte „lebenslustige Tage in Achtung vor dem Anderen“. Feldkamp sagte, für den Königsthron habe im vergangenen Jahr stets „die Freude und das Kennenlernen netter Menschen“ im Mittelpunkt gestanden. Nebenbei habe man auch seine Ortskenntnisse erweitert. Er dankte der „40,5. Königskompanie“, einem freundschaftlichen Zusammenschluss der 40. Kompanie „Zur Fuchshöhle“ und der 41. Kompanie I. Zug „Evers Berg“. „Allein hätten wir das Königsjahr nicht bewältigen können.“ Dann schenkte er der Stadt den ältesten Orden der Königskette. Ein Späßchen erlaubte sich Gerdesmeyer, als er Uwe Moormann mit den Worten „Falls dir der Sinn am Montag doch nach ein bisschen Firlefanz sein sollte. . .“ eine gelbe Kappe mit Pailletten überreichte. Der Schützenpräsident schenkte die Kopfbedeckung wenig später an Bernd Tepe weiter. Der Ehrenpräsident des Vechtaer Carnevals Clubs (VCC) setzte sich die „Firlefanz-Kappe“ auf, bedankte sich und versprach, 2020 in einer echten Oldenburger Uniform vorbeizuschauen. Moormann nahm das Schützenwort des Jahres später noch einmal auf. Am Dienstag könne man sich wieder den wirklich wichtigen Themen widmen, wie der Frage: Ist Mumpitz eigentlich das Gleiche wie Firlefanz? Er wünschte allen Schützen und besonders dem Königspaar, dass für sie in den kommenden Tagen die Zeit stehenbleibe.


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