"Jede Runde zählt" lautete das Motto am Donnerstag in Essen. Die Oberschule hatte einen Spendenlauf für Menschen in Krisengebieten veranstaltet, an dem mehr als 200 Schülerinnen und Schüler teilnahmen. Dabei galt es, das Schulgebäude innerhalb einer Stunde so häufig wie möglich zu umrunden. Neben dem Fitnessgewinn sollte am Ende eine stattliche Summe herauskommen.
Bis auf die Schüler der achten Klassen, die gerade ein Berufspraktikum absolvieren, gingen alle Jahrgänge an den Start. Als Sponsoren hatten die Jugendlichen zuvor Verwandte, Bekannte und Freunde angeworben. Diese verpflichteten sich, für jede gelaufene Runde einen bestimmten Betrag zu spenden. Entsprechend motiviert legten die Schüler los. Ihre Lehrer sorgten derweil für vitaminreiche Verpflegung und zählten fleißig mit. Und sie bekamen richtig gut zu tun. Nach Ablauf der 60 Minuten standen genau 2342 Runden zu Buche. Das entspricht einer gesamten Laufleistung von 702,6 Kilometer. Die Sponsoren dürften also ordentlich tief ins Portemonnaie greifen müssen.
Das Geld ist gut angelegt. Die Oberschule unterstützt mit ihrer Aktion sowohl Menschen in der Ukraine als auch Erdbebenopfer in Syrien und der Türkei. "Wir haben hier Kriegsflüchtlinge, aber auch viele Schüler, die Verwandte im Erdbebengebiet haben", erklärt Koordinatorin Carina Calmer. Als sie gehört habe, für wen die Spenden bestimmt seien, sei eine aus Syrien stammende Schülerin in Tränen ausgebrochen, erzählt die Lehrerin. Da verwundert es wenig, dass beim Lauf ein Schüler mit syrischen Wurzeln herausragte. Der Siebtklässler Khamgin Ibrahim rannte gleich 38-Mal um die Schule, was einer Strecke von 11,4 Kilometern entsprach. "Das war eine Wahnsinnsleistung", jubelt Carina Calmer.
Der Lauf wird in den kommenden Tagen noch weiter ausgewertet. Dann heißt es "abkassieren". Das Geld soll anschließend einer gemeinnützigen Organisation zur Verfügung gestellt werden. Die Schule bedankt sich bei allen Spendern fürs Mitmachen.