Die sogenannten MINT-Fächer werden in Löningen groß geschrieben. Bei mehreren Wettbewerben schnitten Schüler des Corpernicus-Gymnasiums gut ab. Unter ihnen ist auch ein Realschüler.
Kleiner Retter: Aufgabe des Roboters ist es, einen Verletzten zu finden und ein Rettungs-Kit abzuwerfen. Foto: G. Meyer
Roboter, die selbstständig Verschüttete bergen, wären in der türkisch-syrischen Erdbebenregion zurzeit sehr willkommen. Dass es sie wahrscheinlich einmal geben wird, wurde beim Robo-Cup in Rastede deutlich. Über 100 Schulen aus dem gesamten Nordwesten ließen dort ihre Roboter von der Leine. Unter den Siegern war auch ein Duo aus Löningen.
Das Copernicus-Gymnasium war mit acht Teams auf dem Qualifikationsturnier für die Deutschen Meisterschaften vertreten. Sie starteten in drei Disziplinen. Ihre Roboter hatten die Schülerinnen und Schüler zuvor aus gängigen Lego-Baukästen zusammengetüftelt. Auch die notwendige Software, mit deren Hilfe die kleinen Lebensretter ihren Weg ins Ziel fanden, schrieben sie selbst. Informatiklehrer und AG-Leiter Klaus Dalinghaus mischte sich dabei nicht ein, stand den Jugendlichen aber beratend zur Seite. Nach wochenlanger Arbeit waren die Vehikel bereit für den Ernstfall.
Roboter bewältigt selbstständig Labyrinth
Besonders gut schnitten die Löninger im Wettbewerb "Rescue Maze Entry" ab. Dabei juckeln die Roboter durch ein Labyrinth, um schließlich auf einer markierten Fläche ein Erste-Hilfe-Kit abzuwerfen. Besonders gut gelang diese Aufgabe dem Team Lego, bestehend aus Bo-Fynn Taphorn von der Realschule Löningen und Levi Wessels. Aber auch Caroline Klein und Melina Schweizer (Platz 4) sowie Lewin Klat, Maximilian zu Höne und Jonas Elberfeld (Platz 7) qualifizierten sich für den Jahreshöhepunkt in Kassel. Das Turnier findet vom 27. bis 30. April statt.
Klaus Dalinghaus war am Ende zu Recht stolz auf seine Technik-Truppe. Auch wenn sie den Basteltrieb in seinen Schülern wecken, sind die Roboter beileibe keine Spielzeuge. Schließlich müssen sie sich mit Hilfe ihrer Software selbstständig durch den Irrgarten lavieren. "Das ist der Beginn künstlicher Intelligenz", betont der Lehrer.
Erfolgreich: Drei Teams qualifizierten sich für den Bundesentscheid in Kassel. Foto: Copernicus-Gymnasium
Jede Menge Hirnschmalz haben auch die Teilnehmerinnen am Regionalwettbewerb "Jugend forscht" gebraucht. In Diepholz stellten sie die Ergebnisse ihrer mathematisch-physikalischen Experimente vor. So traten Marina Benken und Rieke Timmer den Beweis an, dass es nur fünf regelmäßige Körper, darunter den klassischen Würfel, geben kann. Mit Strohhalmen und Eckenhütchen bauten die beiden Sechstklässlerinnen Gegenstände wie Tetraeder, Hexaeder und Oktaeder nach und verfassten dazu eine logische Argumentationskette, die die Jury überzeugte und mit dem 3. Platz belohnte.
Was Löcher im Würfel mit der Energiewende zu tun haben könnten, untersuchten Lillemor Abdulhak, Elena Riewe und Inga Westendorf. Ihre Überlegungen, die sie mit umfangreichen Volumen- und Oberflächenberechnungen untermauerten, gipfelten in der Vision, würfelförmige Strukturen aus Palladium als hocheffiziente Wasserstoffspeicher einzusetzen. Das seltene Metall besitzt immerhin die höchste Absorptionsfähigkeit aller Elemente für Wasserstoff. Was Wirtschaftsminister Robert Habeck von der Idee hält, ist nicht bekannt. Die Präsentation gelang jedoch schon einmal und die drei Jungforscherinnen belegten am Ende den 2. Platz.
Schlaue Rechnerinnen (von links): Rieke Timmer, Marina Benken, Inga Westendorf, Lillemor Abdulhak und Elena Riewe. Harald Sonnefeld freut sich über die Erfolge seiner Schülerinnen. Foto: G. Meyer
Das war aber noch nicht alles. Das Copernicus-Gymnasium wurde in Diepholz außerdem mit dem Förderpreis des Sponsorpools Niedersachsen ausgezeichnet, worüber sich der Beauftragte für die MINT-Fächer, Harald Sonnefeld, besonders freute. Dr. Nico Kock vom Vorstand der Stiftung "Jugend forscht" lobte die Leistungen der Teilnehmer und das Engagement von Förderern und Wettbewerbsausrichtern. Sie leisteten einen wichtigen Beitrag, um naturwissenschaftliche und mathematische Nachwuchskräfte zu finden. Und die würden sowohl in der Wirtschaft als auch in der Wissenschaft dringend gebraucht, betonte Kock.
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