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Schausteller wollen zeigen, was sie können

Mit dem Freizeitpark auf dem Stoppelmarkt wollen die Marktbeschicker in Vechta beweisen, dass ein Volksfest trotz Corona  möglich ist. Der Aufbau läuft auf Hochtouren.

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Der Aufbau auf dem Stoppelmarkt: Im Vordergrund der Breakdancer, dahinter die dreistöckige Geisterbahn Daemonium. Foto: M. Niehues

Der Aufbau auf dem Stoppelmarkt: Im Vordergrund der Breakdancer, dahinter die dreistöckige Geisterbahn Daemonium. Foto: M. Niehues

Die Ausleger von fünf Autokränen ragen in den Himmel. Auf dem Stoppelmarkt in Vechta herrscht reges Treiben. Fast alle für den Freizeitpark angekündigten Großfahrgeschäfte sind schon eingetroffen. Der Aufbau für den "Freizeitpark Vechta" läuft derzeit auf Hochtouren. Am 10. September (Donnerstag) soll der Park auf der Westerheide den Betrieb aufnehmen. Erst nach gut vier Wochen soll am 4. Oktober (Sonntag) Schluss sein.

Einer, der im Führerhaus sitzt, und Stück für Stück seines Fahrgeschäftes vom Transportwagen rüberhievt, ist Andreas Vespermann aus Bremen. Seit 35 Jahren kommt seine Familie mit dem Breakdancer auf den Stoppelmarkt. Wobei: Vespermann verfügt über zwei Exemplare, einen kleinen und einen großen.

Die XXL-Variante hat er nun nach Vechta gebracht. "Ich freue mich, dass wir erstmals mit dem großen Breakdancer hier sind", sagt der Bremer. Bei dem größerem Durchmesser drehen sich acht Gondeln zusätzlich. "Für uns ist das eine besondere Premiere. Wir kommen gerne nach Vechta. Das Vechtaer Publikum fühlt sich wohl bei uns", sagt er. "Ich bin sehr optimistisch, dass wir über vier Wochenenden Erfolg haben", sagt er.

Für Großfahrgeschäfte ist es der erste Einsatz in diesem Jahr

Für die Schausteller sind Freizeitparks auf Zeit wie der in Vechta ein Experiment. Michael Krause ist mit dem Musikexpress angereist – auch ein Klassiker auf dem Stoppelmarkt. Er war zuvor in Paderborn. "Die ersten zwei Wochen waren gut, dann haben wir zwei Wochen verlängert", berichtet er. "Das hätten wir lieber nicht gemacht". Andere Schausteller, die in Bielefeld oder Düren bei Freizeitparks vertreten waren, haben dagegen positive Erfahrungen gesammelt. Auch Andreas Vespermann kommt mit seinem Breakdancer gerade aus Düren – und ist zufrieden, wenngleich die Umsätze nicht ansatzweise mit den etablierten Volkfesten vergleichbar sein sollen.

Schwerstarbeit: Aufbau der Geisterbahn Daemonium. Foto: M. NiehuesSchwerstarbeit: Aufbau der Geisterbahn Daemonium. Foto: M. Niehues

"Für uns ist es wichtig, der Politik zu zeigen, dass wir es können", betont er. Bei allen Freizeitparks seien die Abstände und die Corona-Vorgaben eingehalten worden, niemand habe sich dort infiziert. Diesen Beweis anzutreten sei allen Schaustellern auch mit Blick auf die anstehenden Weihnachtsmärkte wichtig.

Zwei Großfahrgeschäfte werden zum ersten Mal in diesem Jahr aufgebaut, der Commander, der regelmäßig auf dem Stoppelmarkt vertreten ist und die dreistöckige Geisterbahn Daemonium. Mit zehn Spezialtransporten ist die 150 Tonnen und 23 Meter hohe Konstruktion der Bahn nach Vechta gebracht worden.

Während Kinderkarussells nur alle drei Jahre zum TÜV müssen, werden Großfahrgeschäfte jedes Jahr auf Herz und Nieren geprüft. Die Schausteller nutzen den Einsatz auf dem Stoppelmarkt jetzt auch hierfür. Alles wird auf Hochglanz gebracht und jedes Detail geprüft und geschmiert, bevor am Mittwoch die Prüfer kommen.

Die ersten Elemente der Wildwasserbahn Poseidon stehen schon. Foto: M. NiehuesDie ersten Elemente der Wildwasserbahn Poseidon stehen schon. Foto: M. Niehues

Der Freizeitpark selbst wird vom Verein der reisenden Schausteller Vechta organisiert. Der Vorsitzende Jürgen Meyer ist bereits im Sommer oft in Deutschland unterwegs gewesen, um sich zu infomieren, wie andere Veranstaltungen dieser Art funktionieren. Von den Erfahrungen profitiert jetzt der Freizeitpark in Vechta. Positives wird  übernommen. Die Betreiber der interessantesten Fahrgeschäfte hat Meyer so auch gewinnen können. Die Überraschung ist jetzt, dass es ihm auch gelang, die große Wildwasserbahn Poseidon der Familie Heitmann aus Münster nach Vechta zu holen.

"Ich komme gerne nach Vechta", sagt dazu Betreiber Markus Heitmann. "Der Stoppelmarkt genießt einen hervorragenden Ruf", sagt er. "Auch wenn das kein normaler Stoppelmarkt wird, wir werden zeigen, dass ein Freizeitpark, Volksfeste und Weihnachtsmärkte trotz Corona machbar sind", ist auch er überzeugt. "Wir brauchen nur noch gutes  Wetter – und dann geht es los."

André Schneider baut seinen Autoscooter auf. Foto: M. NiehuesAndré Schneider baut seinen Autoscooter auf. Foto: M. Niehues

Nebenan baut André Schneider seinen Autosooter auf. "Ich komme jedes Jahr zum Stoppelmarkt, bin jetzt an anderer Stelle. Mir kommt das alles etwas unwirklich vor", gibt er zu. "Aber ich freue mich hier zu sein. Die Besetzung mit Karussells hier in Vechta ist spitze. Ich bin überzeugt, dass die Leute aus der ganzen Region kommen und sich auf den Freizeitpark freuen." 

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