Schausteller planen Freizeitpark in Vechta
Die Pforten sollen vom 10. September bis 4. Oktober auf dem Stoppelmarkt-Gelände öffnen.
Thomas Speckmann, Matthias Niehues | 25.08.2020
Die Pforten sollen vom 10. September bis 4. Oktober auf dem Stoppelmarkt-Gelände öffnen.
Thomas Speckmann, Matthias Niehues | 25.08.2020
Sollen doch noch öffnen: Die Fahrgeschäfte auf der Westerheide in Vechta. Foto: Archiv
Gute Nachricht für alle Volksfestfreunde: Nach der Absage des Stoppelmarktes gibt es nun doch eine Veranstaltung auf der Westerheide in Vechta. Unter der Regie des Vereins reisender Schausteller Vechta soll in der Zeit vom 10. September bis 4. Oktober ein Freizeit- und Kirmespark stattfinden. Wie am Dienstag aus Schaustellerkreisen bekannt wurde, sollen die Pforten donnerstags bis sonntags, jeweils von 14 bis 22 Uhr geöffnet werden. Das Programm soll ein Angebot für die ganze Familie umfassen, mit Fahrspaß und Gastronomie. Der Eintritt soll 1 Euro kosten. Nähere Informationen will der örtliche Schaustellerverband noch bekanntgeben. Wie der Verein reisender Schausteller Vechta auf Anfrage bekannt gab, soll schon am kommenden Montag mit dem Aufbau von Großfahrgeschäften auf der Westerheide begonnen werden. Daemonium, Europas größte dreistöckige Geisterbahn, ist als Attraktion ebenso vertreten wie der Commander, die Riesenschaukel Konga oder der große Break Dancer der Familie Dreher-Verspermann aus Bremen. Sie war bislang immer mit einer kleineren Variante auf dem Stoppelmarkt dabei. Jetzt wird erstmals das große Fahrgeschäft in Vechta aufgebaut. Fehlen dürfen auch der Musikexpress und der Wellenflug nicht, genauso wenig wie ein großer Autoscooter. Auf einer rund 24.000 Quadratmeter Fläche wollen nach Auskunft von Jürgen Meyer, dem Vorsitzenden des hiesigen Vereins, etwa 40 Mitgliederbetriebe des Vereins reisender Schausteller Vechta ihr Angebot aufbauen, darunter auch viele Kinderfahrgeschäfte wie der Babyflug, eine große Rutsche und ein Kasperletheater für die Kleinen. Fehlen werden aber die klassischen Festzelte. Stattdessen wird der Markt ganz auf Corona ausgerichtet. Offene vielfältige Gastronomieangebote verspricht Meyer mit vier großen Ruhezonen in der Mitte des Freizeitparks. Drumherum werden die Fahrgeschäfte mit viel Abstand zum Ein- und Aussteigen errichtet. Der Aufbau des Freizeitparks ist Teil des besonderen Hygienekonzeptes, das die Schausteller dem Landkreis Vechta zur Genehmigung vorgelegt haben. Über einen Kilometer Zaun soll beispielsweise errichtet werden, um das Gelände sicher abzugrenzen. Am Eingang werden ein Eintritt von einem Euro erhoben und die Personalien der Besucher aufgenommen. Außerdem werden die Ankunfts- und Abreisezeiten notiert. Die Besucher sind aufgrund der Corona-Pandemie dazu angehalten, Abstand zu wahren. Wo die vorgeschriebene Distanz von eineinhalb Metern nicht eingehalten werden könne, gelte es einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen, unterstreichen die Veranstalter. Demnach muss die Maske auch in den Fahrgeschäften getragen werden, aber nur dann, wenn sich die Besucher hier zu nahe kommen. Auf dem Gelände werden zudem etwa 50 Desinfektionsstellen aufgebaut. Vorsitzender Meyer hat sich im Sommer verschiedene Freizeitparks befreundeter Schausteller in Deutschland angesehen und sich umfassend informiert, wie trotz Corona Kirmesattraktionen dem Publikum präsentiert werden können. Er war in Hannover vorstellig geworden, beim Landkreis Vechta und bei der Stadt Vechta. Es ist ihm und seinen Kollegen deutlich anzusehen, wie erleichtert sie sind, jetzt von allen Seiten grünes Licht bekommen zu haben. Die Veranstalter wollen der Öffentlichkeit demonstrieren, dass es in der jetzigen Situation möglich sei, dem Vechtaer Publikum Spaß zu bieten und zugleich den Schaustellern in der schweren Situation Einnahmen zu bescheren. „Wir wollen arbeiten, wollen zeigen, dass es nach vorne geht“, sagt der Goldenstedter. „Wir sind froh, dass wir das Gelände in der schweren Zeit kostenlos zur Verfügung gestellt bekommen“ Die Stadt Vechta als Eigentümerin des Stoppelmarktgeländes ist den heimischen Schaustellern entgegengekommen und verzichtet auf das sonst übliche Standgeld. „Wir sind froh, dass wir das Gelände in der schweren Zeit kostenlos zur Verfügung gestellt bekommen“, betont Meyer. Er habe noch am Montag das Gespräch mit der Stadtverwaltung gesucht und das Konzept auch der Politik vorgestellt. Im Gegensatz zum traditionellen Stoppelmarkt ist der Verein aber nun selbst Veranstalter. Das heißt, dass er sich um den Aufbau kümmern und auch alle übrigen Kosten tragen muss, einschließlich der Ausgaben für das Sicherheitspersonal. Die Schausteller gehen somit auch ein Risiko ein. Bürgermeister Kristian Kater unterstützt das Vorhaben der Schausteller: „Hier geht es um den Versuch einer ganzen Branche, Existenzen zu retten. Wir haben immer gesagt, dass wir an der Seite unserer heimischen Schausteller stehen, die einen großen Anteil an der Entwicklung unseres Stoppelmarktes haben. Und wir stehen ihnen jetzt zur Seite, wenn es darauf ankommt. Da eine Genehmigung eines solchen Parks durch die zuständige Gesundheitsbehörde vorliegt, stellen wir uns nicht dagegen“, erklärte Kater am Dienstagabend auf Anfrage.In Fahrgeschäften gilt eine Maskenpflicht
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