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Sarah Raker will regionales Kochbuch auf den Markt bringen

Rezepte typisch für Garrel – ob aus alter Tradition oder das Lieblingsessen der Kinder: Sarah Raker sammelt alle Gerichte, um noch dieses Jahr ein regionales Kochbuch auf den Markt zu bringen.

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Ambitioniertes Ziel: Sarah Raker will noch dieses Jahr ein regionales Kochbuch auf den Markt bringen. Foto: Raker

Ambitioniertes Ziel: Sarah Raker will noch dieses Jahr ein regionales Kochbuch auf den Markt bringen. Foto: Raker

Ein Kochbuch von Garrelern für Garreler – das möchte Sarah Raker passend zum 150-jährigen Bestehen des Ortes noch dieses Jahr auf den Markt bringen. Als eine Art Vorbild dient ihr das Wettruper Kochbuch, das nach Rakers Einschätzung in sehr vielen Garreler Haushalten zu finden ist. Immerhin: Von dem Band aus dem Emsländer 600-Seelen-Dorf, das 1984 erschien und immer noch ein Dauerbrenner ist, wurden mehr als 10.000 Exemplare verkauft. Raker schätzt die regionale Küche, vor allem alte Traditionsrezepte. Aus gutem Grund. Sie kommen meist ohne Zusatzstoffe aus. Für ihr Vorhaben braucht die Garrelerin allerdings dringend Unterstützung. 

Aber von vorne: Bereits 2018 veröffentlichte die 29-Jährige ihr Erstlingswerk "Lebenslust und Kochfreude mit Allergien", ein Sach- und Kochbuch, indem sie Wissenswertes über Allergien und Unverträglichkeiten gesammelt, Hauptallergene und Unverträglichkeiten erklärt sowie zahlreiche Rezepte aufgeführt hat. "Immer wieder wurde ich gefragt, wann ich ein zweites Buch veröffentliche", berichtet die junge Frau, die sich vor 4 Jahren mit ihrem Beratungs- und Schulungsunternehmen "AllergieSicher" selbstständig gemacht hat. 

Raker ist auf die Hilfe der Garreler angewiesen

In ihrem zweiten Band soll es um Traditionsgerichte aus Garrel gehen. "Es gibt zahlreiche orts- und regionsbezogene Kochbücher, allerdings gibt es noch keines mit unseren Garrelern Lieblings- und Traditionsrezepten", sagt sie. Ihre Intention dahinter: "Die Leute müssen weg von Zusatzstoffen wie sie in diversen Fertigerichten zu finden sind. Alte Traditionsrezepte kommen meist ohne aus."

Allerdings ist sie für die Umsetzung auf die Hilfe der Garreler angewiesen. Darum hat die Jungunternehmerin auch schon einen Aufruf bei Facebook gestartet, indem sie um zahlreiche Rezepteinsendungen bis zum 1. April bittet (per E-Mail an: rezept.garrel@allergiesicher.de. Die Rezepte können auch in ihrem Büro in der Dieselstraße 24 abgegeben werden). Alles sei erlaubt, ob Vorspeisen, Suppen, Salate, Snacks, Brote, Kuchen, Partyrezepte, Frühstücksvariationen oder Desserts. Die Gerichte dürften auch vegetarisch oder vegan sein. 

Landfrauen sollen als Rezeptgeberinnen mit ins Boot geholt werden

Sie selber sei im Besitz eines Rezeptes eines uralten "Schäferbrotes", das sie von ihrer Oma erhalten habe. "Das Wappen der Gemeinde Garrel zeigt immerhin einen Schäfer mit blauem Mantel." Als typisch regionale Speisen fallen Raker noch spontan der Kilmerstuten, die Herrencreme oder Grünkohl ein. Wichtig sei ihr aber, dass ihr auch Lieblingsrezepte von Garrelern zugesandt werden. "Sobald mir die ersten Vorschläge vorliegen, werde ich diese nachkochen, um sicherzustellen, dass sie auch sicher gelingen und entsprechende Fotos für das Kochbuch machen." Leider könne nicht jeder Rezeptgeber in dem Buch namentlich erwähnt werden, "der bürokratische Aufwand ist aufgrund der neuen Datenschutzbestimmungen zu hoch". 

Zusätzlich wolle sie den Landfrauen einen Brief mit der Bitte um Mithilfe zukommen lassen. "Dort werden wahre Rezept-Schätze verborgen sein", ist sich Raker sicher. Auch die Oberschule Garrel will sie mit ins Boot holen. "Die Schüler könnten ihre Lieblingsrezepte aus dem Hauswirtschaftsunterricht einreichen." Als weitere Säule möchte die Allergieexpertin mit Garreler Gastronomen zusammenarbeiten. "Ich könnte mir eine Rubrik in dem Buch vorstellen, in der Garrels alteingesessene Restaurants jeweils eines ihrer Geheimrezepte offenbaren und sei es nur die Zubereitung einer Soße oder eines Dipps", erklärt die 29-Jährige. In diesem Fall unter Nennung des jeweiligen Gasthauses.

Das Buch, das als Hardcover erscheinen soll, möchte sie pünktlich zu Weihnachten veröffentlichen. Es soll garniert werden mit Fotos von Garreler Motiven, etwa dem Dorfpark, der Talsperre oder dem Amerikastein - "für das Heimatgefühl", wie sie sagt. Zudem plant Raker schon den nächsten Schritt: Sobald sie ein passendes Grundstück in Garrel gefunden hat, will sie eine Produktionsentwicklungsküche für Allergikeressen und Zusatzstoffe mit integrierter Kochschule bauen. "Es soll ein Beratungs- und Schulungsgebäude werden." Sie berät nicht nur Privatpersonen und Unternehmen, sondern arbeitet mittlerweile auch mit namhaften Lebensmittelfirmen zusammen, „dafür brauche ich die entsprechende Ausstattung. Mit den Mitteln meiner privaten Küche komme ich nicht mehr weit“, sagt die 29-Jährige und lacht.


Zur Person:

  • Sarah Raker ist zweifache Ingenieurin im Bereich Wirtschaft und Chemie mit dem Schwerpunkt Ernährung und Medizin.
  • Sie hat eine Lizenz als Pharmaberaterin; zudem ist sie Beraterin für Lebensmittelkunde und Lebensmittelmanagement.
  • 2019 gewann sie den "Deutschen Allergie Award".
  • 2020 schaffte sie es unter die Top 13 des Gründerpreises Nord-West.
  • 2021 war sie unter den letzten 5 beim Schweizer Allergie Award.
  • Weitere Infos gibt es unter www.allergiesicher.de.

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