Wie kann es anders sein: Auch auf der Generalversammlung des VfL, die erstmals auch als Folge der Einschränkungen im Forum Hasetal stattfand, standen die Folgen der Corona-Pandemie zumindest zeitweise im Mittelpunkt. Insbesondere in den Berichten der Verantwortlichen der 13 Abteilungen des größten Sportvereins im Kreis Cloppenburg, in denen vom vollständigen Lockdown aller Aktivitäten berichtet wurde, zeigte sich die Auswirkungen auf den gemeinsamen Sport aber auch die soziale Dimension des Vereinslebens.
Verein meistert Durststrecke auch finanziell
Gravierende Folgen hatte die Pandemie auch für das nach dem Schützenfest zweitwichtigste Löninger Veranstaltung im Jahr, dem Remmers Hasetal Marathon. Der Lauf mit zuletzt 3500 Läufern aus ganz Deutschland musste bereits zwei Mal abgesagt werden, 2019 sogar recht kurzfristig mit einem zumindest finanziell noch blauen Auge. Deutlich wurde aber auch, dass alle hoffen und glauben, besseren Zeiten, das heißt wieder normalen Trainingsbetrieb für die Hobbysportler und wieder einen Punktspielbetrieb für dutzende Mannschaften in allen Sportarten, entgegenzugehen.
Auch finanziell haben die Verantwortlichen die Durststrecke gut gemeistert. Der Verein mit seinen fast 2300 Mitgliedern sei „sehr liquide“ bescheinigten die Kassenprüfer. Im Namen von Rat und Verwaltung dankte Bürgermeister Marcus Willen dem Vorstand, Trainern und Betreuern für das große Engagement für Sport und Fitness. Dass der Verein vergleichsweise gut durch die Krise komme, sei auch ein Vertrauensbeweis für die Verantwortlichen. Er freute sich über die konstruktive Zusammenarbeit bei den Vorbereitungen des vom VfL beantragten Ausbau zum Sportpark Ringstraße und der inzwischen vorliegenden Machbarkeitsstudie.
Bürgermeister sieht gute Chancen für den Sportpark
Er sehe gute Chancen das Projekt, das der Vorsitzende zu Beginn vorgestellt hatte, zu verwirklichen Auch der eigentlich schon länger geplante Umbruch im geschäftsführenden Vorstand der wegen der beiden jeweils nicht möglichen Jahrestreffen nicht vorgenommen werden konnte, fand endlich statt. Der Vorsitzende Helmut Pille und die dritte Vorsitzende Marianne Casser, seit Jahrzehnten in etlichen Aufgabenfeldern höchst engagiert, traten von ihren Posten zurück.
Jeweils einstimmig bestimmten die Mitglieder den 40-jährigen Versicherungskaufmann und bisherigen Geschäftsführer Robert Koch zum neuen Vorsitzenden. Neu in den engsten Führungszirkel kommt Eckhard Siemer. Der Betriebswirt und vieljährig Engagierte übernimmt die Aufgabe des Geschäftsführers. Für Casser übernimmt Ralf Lampe die Aufgabe des dritten Vorsitzenden. Bestätigt wurde Ansgar Behne als zweiter Vorsitzender und Christoph Ostermann als Kassierer.
Geehrt wurden die Basketballer des VfL, die in die Regionalliga aufgestiegen sind, die B-Jugend sowie die Läuferinnen Caroline und Sophie Hinrichs und Sonja Richter für ihre vielen Erfolge auf Bundes- und Landesebene.
Standing Ovations für Videobotschaft an Lea Meyer
Etwa besonderes hatten sich die Verantwortlichen für die erfolgreichste Athletin der Vereinsgeschichte, Lea Meyer, ausgedacht. Bürgermeister Marcus Willen und Pille würdigten ihre besonderen Leistungen für den Verein, die Stadt und den Sport in der Region mit dem deutschen Vizemeisterinnen-Titel über 3000 Meter Hindernis und dem ersten Olympia-Ticket einer VfL-Athletin für die Olympischen Spiele in Tokio. "Du bist Vorbild und Inspiration geworden für unseren Nachwuchs", so Pille.
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Gewürdigt: Für ihre Erfolge bis zur deutschen Spitze ihrer Altersklassen zeichnete Marianne Casser (von links) die Läuferinnen Sophie Hinrichs, Sonja Richter, Carolin Hinrichs und Trainer Armin Beyer aus.
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Erfolgsgrundlagen gelegt: Für ihre vieljährige Arbeit als Trainer wurden Ansgar Pelster (von rechts), Simone Franz, Antonia Beyer und Bernd Ostermann für den Förderkreis 100x100 geehrt.
Respekt und Anerkennung gebühre auch Armin Beyer, der mit seiner Arbeit nicht nur Leas Weg, sondern gemeinsam mit seiner Frau Antonia, Simone Franz und Ansgar Pelster den Leichtathletik-Nachwuchs auf den Erfolgsweg gebracht habe beziehungsweise bringe. Lea Meyer konnte die Auszeichnung nicht persönlich entgegennehmen, da sie sich gerade in den Vorbereitungen für Tokio vom Höhentrainingslager St. Moritz zum Wohnort Köln befindet. Alle gemeinsam im Saal applaudierten und jubelten ihr bis hin zu Standing Ovations in einer Video-Botschaft zu, für die der Vorsitzende den erfolgreichen Einpeitscher gab. Einstimmig und ohne Debatten billigten die Mitglieder die erste große Änderung der Vereinssatzung seit 1958.