Rekordzahl: 1.072 Corona-Impfungen mit AstraZeneca im Lohner Impfzentrum
Überwiegend Menschen, die der Prioritätengruppe 1 und 2 angehören, wurden geimpft. Dazu gehören unter anderen ältere, erheblich Erkrankte sowie Erzieher und Grundschullehrer.
Freuten sich über ihre Erstimpfung: Die Grundschullehrerinnen Simone Engbers (links) und Dorothee Blömer. Foto: Kühn
Der Vergleich drängte sich förmlich auf: Das zentrale Impfzentrum des Landkreises Vechta in Lohne glich am Samstag einem Bienenstock. Von 9 bis 17 Uhr herrschte ein ständiges Kommen und Gehen. Alle Parkflächen rund um das Zentrum, selbst bei den umliegenden Firmen, waren besetzt. Das Gewimmel am Gebäude war wohl auch ein Abbild dessen, was im Inneren vor sich ging: Innerhalb von rund acht Stunden wurde eine Rekordzahl an Personen mit dem Vakzin von AstraZeneca geimpft: Exakt 1.072 Corona-Schutzimpfungen wurden am 13. März durchgeführt. Die Impfteams durchbrachen damit erstmals die Schallmauer von 1.000 Geimpften am Tag.
Dass die Zahl der Impfungen so hoch sein konnte, lag auch daran, dass die jetzt vierte Impfstraße im Zentrum in Betrieb war. Im Vergleich zu den Vorwochen konnten mehr Impftermine vergeben werden – auch weil ausreichend Impfstoff vorhanden war. Laut Kreissprechern Laura Niemann erhielten Personen "verschiedenster Berufsgruppen aus der Priorität 1 und 2" ihre Schutzimpfung, darunter "zum Beispiel Personal aus Arztpraxen, Erzieherinnen und Erzieher, Tagesväter und -mütter sowie Lehrkräfte".
Die Samstagsaktion ist der Auftakt für weitere Impfungen von Erziehern und Lehrern
Der weitaus größte Teil der Impfwilligen gehörte am Samstag zum Kreis der Erzieher und Lehrer, also solcher Menschen, die nach der Impfverordnung des Bundes "in Kinderbetreuungseinrichtungen, in der Kindertagespflege und in Grundschulen, Sonderschulen oder Förderschulen tätig sind". Diese erste größere Impfaktion ist Auftakt für weitere in demselben Umfang. So hatte etwa Steinfelds Bürgermeisterin Manuela Honkomp öffentlich angekündigt, dass bereits "im Laufe des März sämtliches Personal aus Grundschulen, Kitas und alle Tagesmütter im Impfzentrum in Lohne erstmals geimpft werden" soll.
Nachdem die Ministerpräsidenten und die Bundesregierung Ende Februar beschlossen hatten, das Personal an Grundschulen und Kindertagesstätten in die Priorität 2 hochzustufen, ging es auch in Niedersachsen mit der Vergabe von Impfterminen schnell. Das ist auch der Eindruck von Dorothee Blömer. Sie ist Lehrerin an der Franziskus-Schule Lohne. Gerade hat sie die Impfung hinter sich und freut sich über eine "unheimlich schnelle Terminvergabe. Als bekannt war, dass wir geimpft werden können, ging alles ganz fix". Das sei so bei der Abfrage der Impfwilligen "bei uns in der Schule" ebenso gewesen, wie bei Mitteilung des Termins. "Und jetzt auch noch bei der Impfung selbst – nach 30 Minuten bin ich draußen. Super."
"Da sind alle gut drauf, wir wurden freundlich empfangen und behandelt."
Dorothee Blömer, Grundschullehrerin
Blömer gibt zu, dass ihr am Morgen noch "ein wenig mulmig" war. "Das hat aber eher mit der Ungewissheit zu tun, was passiert, besonders, wie der eigene Körper auf die Impfung reagiert." Sie lobt die Atmosphäre im Zentrum. "Da sind alle gut drauf, wir wurden freundlich empfangen und behandelt." Das bestätigt ihre ebenfalls an der Franziskus-Schule unterrichtende Kollegin Simone Engbers: "Alles super organisiert. Man kann nichts falsch machen."
Keine Angst vor möglichen Nebenwirkungen des Vakzins von AstraZeneca? Blömer: "Nein. Nicht mehr. Ich habe zwar schon Zweifel gehabt. Aber dann habe ich mich eingehend informiert, viel gelesen. Ich persönlich sehe die Impfung als große Chance. Ich freue mich, geimpft zu sein. Und: Nahezu alle meiner Kollegen sehen das ähnlich."
Das bestätigt Engbers, die ebenfalls "froh ist, geimpft zu sein". Auch sie spricht von Zweifeln, ist jetzt aber froh, die erste Impfung erhalten zu haben. Für sie ein Hauptantrieb, ihre Zweifel hintenan zu stellen: "Abstand zu den Kindern halten? Das geht gar nicht. Wenn ich auch vorher etwas skeptisch war mit AstraZeneca geimpft zu werden, dann habe ich jetzt das Gefühl: Lieber diesen als überhaupt keinen. Das dient meinem Schutz genauso wie dem der Menschen, mit denen ich zu tun habe."
Ihre Impfung schützt auch ihre Mitmenschen, sagt Erzieherin Vivien Schwengels. Foto: Kühn
Das sieht Erzieherin Vivien Schwingel genau so. Ihr Antrieb? "Meine Mitmenschen und mich zu schützen." Im Juli wird sie ihre erste Stelle im gerade neu gebauten Kindergarten St. Christophorus in der Reutestraße in Vörden antreten. Sie wird in der Krippe arbeiten. Vor der Impfung hat sie keine Angst: "Probleme kann es doch bei jeder Impfung geben." Die 24-Jährige vertraut darauf, dass die Ärzte recht haben, und der Impfstoff von AstraZeneca sicher ist. Mit dieser Ansicht weiß sie sich auch mit den Mitabsolventen ihrer Fachschule einig. Einerlei, ob diese gerade in den Beruf einsteigen oder Praktika absolvieren: "Ich kenne niemanden, der sich nicht impfen lassen will."
Zur Zahl der insgesamt zu impfenden Personen aus Erzieher- und Lehrergruppe will der Kreis keine Auskunft geben. Man hat sich aber offensichtlich ein Zeitlimit gesetzt. Von vielen Geimpften ist zu hören, dass an Schulen und Kindertagesstätten die Erstimpfungen "spätestens Ostern" durch sein sollen. Die Zweitimpfung ist bei einem Vektorbasierten Vakzin wie AstraZeneca eigentlich nach drei Monaten geplant.
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