Rathaus vor Fertigstellung, Müllerhaus vor neuem Konzept
Zwei Gebäude beschäftigten die Barßeler Kommunalpolitik 2023 ganz besonders. Beide sind in ihrer unterschiedlichen Art ortsbildprägend.
Heiner Stix | 30.12.2023
Zwei Gebäude beschäftigten die Barßeler Kommunalpolitik 2023 ganz besonders. Beide sind in ihrer unterschiedlichen Art ortsbildprägend.
Heiner Stix | 30.12.2023
Umstritten war der Neubau des Barßeler Rathauses durchaus, doch davon ist jetzt, kurz vor der Fertigstellung des Verwaltungstraktes, nichts mehr zu spüren. Dafür wird immer deutlicher, wie ortsbildprägend das neue Gebäude sein wird – auch wenn der ursprünglich zum Jahresende geplante Umzug der Verwaltung auf Februar verschoben werden musste. 15,5 Millionen Euro wird das Gesamtensemble, also Verwaltungstrakt und Bürgerhaus, am Ende wohl kosten. Dafür bekommt die Gemeinde ein modernes, helles Rathaus, auf das sich vor allem die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter freuen. Viele hatten sich zwischendrin durch die Baustelle führen lassen und im Kopf bereits ihr neues Büro eingerichtet. An der Vorfreude konnte auch eine kurze Bauunterbrechung im Mai nichts ändern. Bei einer statischen Vorabnahme hatte ein Prüfer Bedenken hinsichtlich der Anzahl und Anordnung der Elektroleitungen angemeldet und einen entsprechenden statischen Nachweis gefordert. Der wurde erbracht, die Bedenken ausgeräumt, nach drei Wochen Pause ging es weiter. Das erhofft sich die Gemeinde auch vom Leben im alten Müllerhaus. Im März hatte der Ausschuss für Kultur-, Sport- und Tourismus des Gemeinderates unterschiedliche Konzepte für die Neunutzung des Müllerhauses an der Ebkenschen Windmühle diskutiert. Zwei Gastronomen, eine Privatperson und der Heimatverein Barßel (BHV) hatten Interesse an der historischen Immobilie angemeldet. Ein Gastronomen-Paar aus Zürich hatte zunächst den Zuschlag erhalten und dann ohne Angabe von Gründen wieder abgesagt. Jetzt soll das Barßeler Müllerhaus zum Vereins- und Heimathaus für den Bürger- und Heimatverein werden. Als Grundlage für das neue Heimathaus soll das von Museumsberaterin Dr. Beate Bollmann aus Oldenburg erstellte Konzept dienen. Gewährleistet werden soll dabei, dass der Saal in Kooperation mit einem Gastronomen zusätzlich von den Bürgern gebucht werden kann. Von trockenen Tüchern allerdings kann man auch jetzt noch nicht reden, denn es warten noch ein paar Hürden. Insbesondere, was die Kosten für die Sanierung des unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes aus dem Jahre 1900 betrifft. Verfahren eingestellt: Knapp 7 Jahre nach dem tödlichen Unglück auf dem Barßeler Tief endete im April 2023 die gerichtliche Aufarbeitung. Mit der Einstellung des Verfahrens gegen den 32-jährigen Angeklagten sind aber Auflagen verbunden. So zahlt der 32-jährige Angeklagte an eine Schwerverletzte ein Schmerzensgeld in Höhe von 30.000 Euro und an die Eltern der Getöteten 15.000 Euro Schmerzensgeld. Im August 2016 waren während des Hafenfestes in Barßel zwei Sportboote auf dem Barßeler Tief bei Tange miteinander kollidiert. Dabei starb der Bootsführer des anderen Sportbootes und eine seiner Mitfahrerinnen. Frauenpower: Der Kleinkaliber-Schützenverein Barßelermoor hat seit Mai 2023 eine rein weibliche Spitze. Stefanie Dolzmann schaffte es auf den Königsthron und wird von fünf anderen Schützinnen begleitet. Somit wird der Kleinkaliber-Schützenverein im kommenden Jahr von einem reinen Frauenthron regiert. Neue Attraktion: Die neue Seeterrasse auf dem Gelände des Bootshafens ist 2023 fertiggestellt worden. Sie beinhaltet eine Trägerkonstruktion, die mit Holz beplankt ist, eine Sitzreling, wetterfeste Stühle sowie Abstellmöglichkeiten. Zudem wurde eine neue Promenade sowie ein Pavillon geschaffen. Die Baukosten lagen insgesamt bei 510.000 Euro. Abschied: Pastor Ludger Becker wechselte nach 14 Jahren von der Pfarrgemeinde St. Ansgar Barßel in die Gemeinde Varel. Zum Abschied gab es lobende Worte von allen Beteiligten. Auflösung: Im Barßeler Gemeinderat sind sich die Grünen nicht mehr grün. Die zweiköpfige Fraktion löste sich auf, Hannes Coners und Cornelia Ballent werden aber weiterhin im Rat mitarbeiten. Eine Zusammenarbeit sei nicht mehr möglich gewesen, hieß es. Weitere Statements blieben aus. Geflügelpest: In einem Barßeler Putenbetrieb ist im November die Geflügelpest nachgewiesen worden. Den Ausbruch hat das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) amtlich bestätigt. 23.600 Puten mussten getötet und entsorgt werden. Es war der erste Fall des Erregers H5N1 im Landkreis in diesem Herbst. Als Folge wurde eine Schutzzone mit einem Radius von 3 Kilometern ausgewiesen.Rückzieher der Gastronomen, neuer Zuschlag für Heimatverein
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