Pfingstlerschule: Varnhorn legt sich (noch) nicht fest
Der Cloppenburger CDU-Bürgermeister-Kandidat spricht von einer „Grundsatzentscheidung“ und bietet Gespräche an.
Hubert Kreke | 25.11.2020
Der Cloppenburger CDU-Bürgermeister-Kandidat spricht von einer „Grundsatzentscheidung“ und bietet Gespräche an.
Hubert Kreke | 25.11.2020
Plan und Wirklichkeit: In dem gelb markierten Feld zwischen der Vahrener Straße und der E 233 soll die Schule entstehen. Foto: Hermes
In der Debatte um eine evangelikal geprägte Grundschule in Cloppenburg hat der CDU-Bürgermeisterkandidat Neidhard Varnhorn mehr Sachlichkeit eingefordert, ohne sich in der Sache festzulegen. „Ich weiß nicht, wo der richtige Weg liegt“, räumte der Kreisrat in einem Pressegespräch ein. Schließlich stehe er in Cloppenburg bisher nicht in der politischen Verantwortung. „Die Art der Auseinandersetzung gefällt mir aber überhaupt nicht“, sagte Varnhorn. Polemik dürfe nicht über die inhaltliche Auseinandersetzung gestellt werden, forderte er. „Schwarz-Weiß-Denken“ helfe angesichts einer bevorstehenden „Grundsatzentscheidung“ in der Schuldebatte nicht weiter. Zum Antrag des Vereins „Freie Christliche Bekenntnisschule Cloppenburg“, der an der Vahrener Straße 27 bauen will, meinte Varnhorn, es sei offensichtlich der Wunsch einer „sehr starken Bevölkerungsgruppe“, ihren Glauben auch in Form einer eigenen Grundschule leben zu können. „Das Recht ist auf ihrer Seite“, erklärte der CDU-Kandidat. Bekenntnisschulen in religiöser Trägerschaft lasse das Grundgesetz ausdrücklich zu. Dabei ließ der Cloppenburger die Antwort offen, ob der Stadtrat mittels des Baurechtes quasi den „Grundstein“ zu einer staatlichen Genehmigung durch die Landesschulbehörde legen sollte. Glaubensgemeinschaften hätten „das Recht, aber nicht den Anspruch“, Unterricht unter staatlicher Kontrolle zu organisieren, sagte er lediglich. „Wir müssen in den Dialog eintreten“, forderte Varnhorn. Er kündigte an, das Gespräch mit dem Verein und der Gemeinde zu suchen. Dabei will der Kandidat auch kritischen Fragen nicht aus dem Weg gehen, wie er auf Nachfrage betonte. In der Debatte haben SPD und Unabhängige bezweifelt, dass in der Pfingstler-Schule die Evolutionstheorie den (wissenschaftlichen) Vorrang vor der Schöpfungsgeschichte erhalten wird. Zudem gab es in den Grundschulen Probleme mit dem Sexualkunde-Unterricht und dem gemeinsamen Sportunterricht. An Klassenfahrten in höheren Jahrgängen nahmen Kinder aus Pfingstler-Familien nicht teil, weil die Eltern „unsittliche“ Gelegenheiten fürchten. Varnhorn warf der SPD Polemik vor. Seit Juli liege den Sozialdemokraten sein Gesprächsangebot vor, berichtete er. Die erste Antwort auf die Einladung sei eine Pressemitteilung mit der Forderung, nun Stellung zur Schulfrage zu beziehen. Dieser Umgang miteinander verwundere ihn, sagte Varnhorn.Varnhorn wünscht sich den Dialog
CDU-Kandidat wirft der SPD Polemik vor
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