Pfingstfestival zieht nach Ahmsen
Nach Angaben einer Sprecherin gibt es mehrere Kaufinteressenten für die Jugendbildungsstätte. In etwa zwei Monaten will die Ordensleitung eine Entscheidung fällen.
Georg Meyer | 22.04.2020
Nach Angaben einer Sprecherin gibt es mehrere Kaufinteressenten für die Jugendbildungsstätte. In etwa zwei Monaten will die Ordensleitung eine Entscheidung fällen.
Georg Meyer | 22.04.2020

Immer ein Volltreffer: Das Pfingstfestival findet letztmals in Calhorn statt. Foto: spe
Noch steht nicht fest, wer das Don-Bosco-Haus in Calhorn kaufen wird. Das hat Katharina Hennecke, Pressereferentin für Öffentlichkeit beim Salesianerorden auf MT-Anfrage erklärt. Das Interesse scheint aber vorhanden. „Es gibt eine Handvoll Anfragen“, bestätigte Hennecke. Der Orden hat einen Immobilienmakler eingeschaltet, um die Verkaufsgespräche abzuwickeln. „Wir schauen uns die einzelnen Optionen an und entscheiden dann“, erklärte die Referentin am Freitag. Auch mit der Gemeinde Essen sei man weiter im Gespräch. Ende März dürfte die Entscheidung fallen. Das zumindest sei das Ziel. Wie berichtet, verlassen die Pater die Jugendbildungsstätte nach mehr als 40 Jahren im Sommer. Grund ist der Nachwuchsmangel, der Orden muss deshalb die Zahl seiner Niederlassungen in Deutschland zusammenstreichen. Die Jugendbildungsstätte war in den 1970er Jahren gegründet und maßgeblich von Pater Paul Thörner aufgebaut worden. Bei der Suche nach einer Nachnutzung werde die Ordensleitung verantwortungsbewusst handeln, betonte die Sprecherin. Gescheitert ist inzwischen der Versuch des Vereins „Bildungswerk Don Bosco“, die Jugendarbeit in Calhorn zu erhalten. „Leider wird es dort nicht weitergehen“, bedauert Mitgründer Mika Springwald. Der von Helfern des Messdiener-Pfingstfestivals gegründete Verein hatte ebenfalls Gespräche mit den Salesianern geführt und wollte die Aktivitäten auf eine breitere Grundlage stellen. Ohne Erfolg. Eine Anmietung sei nicht möglich gewesen. „Es steht nur ein Verkauf an, sodass wir oder auch andere Gesprächspartner, die eine Weiterführung vorhatten, leider nicht arbeiten können.“ Springwald sagt, er sei darüber traurig, zeigt aber auch Verständnis. Der Orden müsse sich bundesweit ausrichten. Weil er selbst seit Jahrzehnten in der sozialen Arbeit tätig sei, wisse er, dass auch die Wirtschaftlichkeit zähle. Eine positive Nachricht hatte Springwald dann doch: Das letztmals 2020 in Calhorn stattfindende Pfingstfestival wird wohl nicht so schnell untergehen. Neuer Austragungsort soll das Jugendkloster Ahmsen sein. Kommenden Monat würden die Kooperationsgespräche stattfinden, so Springwald. Er gibt sich – trotz der Trauer um Calhorn – optimistisch: „Wir feiern keinen Abschied, sondern einen Abschnitt, der an einer anderen Stelle gut weiter geht.“
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