Peter Möllmann aus Mühlen hat es geschafft: Sein Plan, mit dem Fahrrad die Alpen zu überqueren, ist aufgegangen. Bereits bei der Ankunft in St. Petersburg im Jahr 2018 – nachdem er mit dem dortigen Zieleinlauf den längsten Radweg Europas vom französischen Calais bis nach Russland durch neun verschiedene Länder, den R 1, bewältigt hatte – fragte sich Möllmann: Und nun? Seine Antwort: Entweder mit dem Rad über die Alpen oder zur Nordspitze Europas.
Zunächst war jetzt die Alpenüberquerung dran. Leider habe sich das Vorhaben coronabedingt etwas hingezogen, schreibt Möllmann in einer Mitteilung. Er habe zunächst einige kleinere Touren „dazwischen geschoben“, so beispielsweise im vergangenen Jahr eine Reise an der Grenze des Bundeslandes Niedersachsen entlang. Das waren über 1200 Kilometer über das Weserbergland, den Harz, durch die Lüneburger Heide, an der norddeutschen Küste entlang und ins Emsland hinein. Niedersachsen habe sich als abwechslungsreiches Reiseland erwiesen, bilanziert er.
Radweg mit mittlerem Schwierigkeitsgrad
Nun war er also in den Alpen unterwegs. Der so genannte Alpe-Adria-Radweg ist eine Version der Alpenüberquerung mit mittlerem Schwierigkeitsgrad, wenn keine langwierigen Passsperrungen dazwischen kommen.
Der Radweg beginnt in der Mozartstadt Salzburg in Österreich und endet an der Adriaküste im italienischen Grado. Die Tour führt durch beeindruckende Hochgebirgslandschaften und zerklüftete Kanaltäler bis an die Mittelmeerküste Italiens und unweit der Grenze Sloweniens entlang.
15 Kilogramm Gepäck auf dem Rücken
Möllmanns Ausrüstung bestand aus einem Trekking-Rad (Biobike) und einem Gepäckrucksack, in dem Kleidung und Utensilien auf dem Rücken transportiert werden, um einen stabilen Schwerpunkt während des Fahrens zu haben. Hier mussten für einige Tage rund 15 Kilogramm Inhalt akribisch verstaut werden, so dass insgesamt 120 Kilogramm Systemgewicht mit den Beinmuskeln vorzubewegen waren, schildert er.
Im Juli kann es in Italien sehr heiß sein und bereits in Österreich liegt die Ausgangshöhe bei ungefähr 1800 Metern. In Norditalien ist der Dürrenotstand ausgerufen und die Temperaturen lagen bei bis zu 40 Grad. Daher hatte Peter Möllmann täglich mindestens 5 Liter Flüssigkeit mit dabei.
Tolle Landschaften und nette Begegnungen
Er berichtet von beeindruckenden Landschaften sowie vom freundschaftlichen Kontakt mit den Menschen, den es auf jeder Tour immer wieder gratis dazu gibt und der sich bereits auf den mühseligen Bahnfahrten zum Abfahrtsort gezeigt habe.
Und eines seiner nächsten Ziele ist jetzt schon klar: Peter Möllmann plant die Überquerung des nördlichen Polarkreises mit anschließender Etappe zum Nordkap.