Das Elektro-Festival auf dem Vechtaer Stoppelmarkt wartete mit international erfolgreichen DJ-Größen auf. Auf vier Bühnen wechselten sich von mittags bis in die späte Nacht die DJs ab.
Menschenmassen: Tausende feierten vom Mittag bis in die Nacht vor der großen, 26 Meter hohen und mehr als 50 Meter breiten Hauptbühne. Fotos: Chowanietz
Nur wenige Minuten nach zwölf Uhr stehen schon die ersten rund 20 Gäste vor der größten Bühne des Elektro-Festivals „Tante Mia tanzt“, dem Tanzgarten. Ein junger Mann mit schwarzem Baseballcap, schwarzem T-Shirt und Jeans tanzt zur Musik und macht dabei Selfies von sich. Dann dreht er sich auf der Tanzfläche und schwenkt einen blauen Stab in der Hand – Seifenblasen schweben über die Tanzfläche.
Am Mischpult steht Niklas Cue (gesprochen wie der englische Buchstabe Q). Denn mit bürgerlichem Namen heißt der 23 Jahre alte Neuenkirchener eigentlich Quebbemann. Er hatte den DJ-Contest der OV und des Veranstalters des Elektro-Festivals, Plus2Event aus Vechta, gewonnen und durfte die Tanzparty eröffnen.
Härtere Gangart in der Bassküche: Auf der Hardstyle-Bühne hatten vor allem niederländische DJs das Sagen.
„Am Anfang war ich ein bisschen aufgeregt“, sagt er nach seinem einstündigen Auftritt. Etwa 20 Stücke habe er gespielt. Mit dabei auch der Song „Lady“ von Modjo, ein House-Klassiker. „Den spiele ich gerne mal als Mashup“, sagt Quebbemann, der Elektrotechnik in Osnabrück studiert.
Gleich von Anfang an auf der Tanzfläche steht auch Marcus Lehn. Der 18-Jährige aus Varel hatte beim DJ-Contest Platz drei belegt und wollte sich den Auftritt von Niklas Cue nicht entgehen lassen. Dafür hatte er sich schon um 11.15 Uhr vor dem Eingang eingereiht. „Solche Festivals gibt es sonst nur in großen Städten“, sagt Lehn. „Alles ist mit viel Liebe zum Detail organisiert“, lobt er. Sogar die Bühnen haben originelle Namen.
Partyzone Palastzelt: Mit dem ersten Schauer am Mittag strömten die Gäste vor die Bühne unterm Zeltdach.
Ihn und seinen Kumpel Carlos Geitz haben vor allem der Top-Act Don Diablo aufs Festival gezogen. Der niederländische DJ, der mit bürgerlichem Don Pepijn Schipper heißt, ist international gefragt und spielte in den vergangenen Jahren auf zahlreichen Festivals wie dem Tomorrowland.
Newcomer: David Puentez ließ sein Publikum toben.
„Don Diablo ist das Highlight“, sagt auch Thomas Wernikowski, Geschäftsführer von Plus2Event. „Das ist unser Wunschkandidat seit der ersten Veranstaltung.“ Der DJ würde in Deutschland nur vier, fünf Shows jedes Jahr spielen und sei deswegen schwer zu bekommen. Eine Zitterpartie für den Partymacher war in diesem Jahr das Wetter. „Wir hatten das beste Aufbauwetter aller Zeiten“, sagt Wernikowski. Doch die Wettervorhersage für Himmelfahrt verhieß nichts Gutes. „Das war die größte Anspannung diese Woche.“ Doch morgens scheint die Sonne. Erst um zwanzig vor zwei fallen die ersten Tropfen vom Himmel. Doch das tut der Stimmung keinen Abbruch. „Bislang ist alles richtig nice“, sagt Jason Ahlers aus Lohne. „Geile Atmosphäre, der Regen stört nicht“, so der 18-Jährige. Und sein Kumpel Dorian Lamping ergänzt: „Wir raven, bis das Bein bricht.“ Viele Tanzende hatten sich ohnehin Regenjacken mitgebracht. Paulina Wittich aus Osnabrück hatte durchsichtige Capes mit roten Herzchen für sich und ihre fünf Freundinnen gekauft und tanzt unbeschwert weiter. Andere kaufen sich ein Cape vor Ort, wechseln ins Palastzelt oder stellen sich an einem der Imbissstände unter. Ab vier, halb fünf ist es dann wieder trocken. Den ganzen Nachmittag strömen die Fans elektronischer Musik weiter aufs Gelände, insgesamt gut 15000 an der Zahl, wie die Polizei schätzt.
Zwölf Stunden Party unter freiem Himmel: Elektro-Fans tanzen sich das bescheidene Wetter schön.
Für Vechtas Bürgermeister Helmut Gels ist das Elektro-Festival eine Säule des Vechtaer Kulturprogramms. Für ihn ist klar, dass es 2019 eine Neuauflage geben muss. Zehn Tage lang haben die Partymacher die Technik aufgebaut, ab heute Morgen, zehn Uhr, wird nun ab- und umgebaut. Denn es muss schnell gehen: Am Samstagabend steigt die 90er-Jahre-live-Party auf dem Gelände. Dann haben Wernikowski und sein Team einen Monat Pause, bevor sie mit den Vorbereitungen für das vierte „Tante Mia tanzt“-Festival starten.
Opener: DJ-Contest-Gewinner Niklas Cue.
Info: Mehr Bilder unter oldenburgische-volkszeitung.de
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