Osterfeiner Gotteshaus ist bald wieder gerüstfrei
Pfarrer Heiner Zumdohme hatte am Donnerstag zum Baustellengottesdienst geladen. Im Anschluss an die heilige Messe gab es gute Nachrichten rund um die Innensanierung.
Klaus-Peter Lammert | 28.01.2023
Pfarrer Heiner Zumdohme hatte am Donnerstag zum Baustellengottesdienst geladen. Im Anschluss an die heilige Messe gab es gute Nachrichten rund um die Innensanierung.
Klaus-Peter Lammert | 28.01.2023
Bald schon Vergangenheit: Mitte Februar sollen Handwerker das Gerüst in der Osterfeiner Kirche wieder abbauen. Dann ist der Anstrich der Wände ab den Fensterbänken abgeschlossen. Mitte April soll das Einräumen des Gotteshauses beginnen. Foto: Lammert
Baustellengottesdienste dürften auch in der priesterlichen Tätigkeit des Dammer St.-Viktor-Pfarrers Heiner Zumdohme eher die Ausnahme sein. Am Donnerstagabend feierte er mit annähernd 100 Gläubigen einen solchen Gottesdienst in der Osterfeiner Kirche St. Mariä Himmelfahrt. Osterfeine ist ebenso ein Kirchort der St.-Viktor-Kirchengemeinde wie Neuenkirchen und Rüschendorf. Seit November läuft die Innensanierung des Gotteshauses. Am Donnerstag nach der heiligen Messe hörten die Teilnehmer der Gemeindeversammlung durchaus erfreuliche Nachrichten. Die eine: Es wird aller Voraussicht nach bei den geschätzten Kosten von 540.000 Euro bleiben. Davon trägt das Bischöflich Münstersche Offizialat rund 165.000 Euro. Die 2. erfreuliche Nachricht: Das in der Kirche aufgebaute, rund 14 Meter hohe Gerüst wird nach übereinstimmenden Angaben des Architekten Theo Dwertmann und des Dammers Wolfgang Nyhuis’, dessen Malerbetrieb den Auftrag für den Innenanstrich erhalten hatte, in etwa 3 Wochen abgebaut. "Das ist schon eine Kunst, dass alle Flächen gut zu erreichen sind", sagte der Cappelner Dwertmann mit Blick auf das Gerüst. Nachdem die Kirche Anfang November ausgeräumt beziehungsweise Figuren, Altäre und der Fußboden abgedeckt waren und das Gerüst stand, begann das Abtragen des schadhaften Putzes, teilweise bis auf das Mauerwerk. Anschließend reinigten die Nyhuis-Mitarbeiter die Wände mit Schwämmen. Erst danach sei das tatsächliche Ausmaß der Verschmutzung in der zuletzt in den 1980er Jahren sanierten Kirche erkennbar gewesen, sagte der Architekt. Inzwischen seien viele Flächen schon zweimal gestrichen, die entsprechenden Arbeiten oberhalb der Fensterbänke seien zum größten Teil abgeschlossen. Und trotz des Gerüstes lässt sich das Farbkonzept erkennen. Die Wände sind in Weiß gehalten. Sandsteinfarben gestrichen sind beziehungsweise werden die Rundstäbe an den Säulen, deren Basis sowie die Bögen und die Rippen der Fenster. Bei den Kapitellen oder auch Säulenknäufen blieb der Anstrich in Rot mit den goldenen Streifen erhalten. "Durch den neuen Anstrich wirkt der Kirchenraum heller und freundlicher“, konstatierte Architekt Dwertmann. Dazu trägt auch die jetzt ebenfalls in Weiß gestrichene Fassade des Orgelbodens bei. Sie sei nicht mehr so strukturiert, sei ruhiger und schlichter gehalten. Andere Arbeiten sind nach Worten des Architekten erst möglich, wenn das Gerüst im Laufe des Februars abgebaut ist. Dann ist zum Beispiel vorgesehen, die neue Glastür und die gläsernen Seitenwände im Eingangsbereich einzubauen, die als Windfang dienen. Auch geht es dann an die Überarbeitung des Fußbodens, wobei Handwerker auch die Teppiche entfernen werden. Geplant ist zudem der Einbau eines neuen Ambos, dem Altar des Wortes, das fest in die Stufen des Altarraumes integriert sein wird. So soll dessen Bedeutung für die Liturgie unterstrichen werden. Außerdem werden Elektriker dann noch weitere Leitungen verlegen, um unter anderem eine sogenannte Hörschleife zu installieren, die es Trägern von Hörgeräten erleichtert, das gesprochene Wort zu hören. Dann wird auch der Einbau der neuen Tür links neben dem Haupteingang erfolgen. Das vorhandene Türloch haben Arbeiter wieder freigelegt, noch ist es aber mit einer Holzplatte verschlossen. Im Inneren des Gotteshauses wird sich in dem Bereich später ein Raum der Stille befinden. Keine wesentlichen Veränderungen wird es bei der Beleuchtung geben. Die Lampen und Strahler bleiben, werden allerdings mit LED-Leuchtmitteln ausgestattet, um den Stromverbrauch zu senken. "Wir werden Anfang oder Mittel, April die Bänke wieder in die Kirche räumen", sagte Theo Dwertmann weiter. Dann seien zwar noch nicht alle Arbeiten im Inneren des vor mehr als 160 Jahren eingeweihten Gotteshauses abgeschlossen, aber das müsse auch gar nicht sein. Gottesdienste ließen sich dann in der Kirche wieder feiern. Zum Beispiel ist die Orgel dann noch nicht einsatzbereit. Ihr Wiederaufbau nach der Reinigung wird voraussichtlich Mitte April beginnen. Auf eine Frage aus der Gemeinde hin, wann die nächste Sanierung des Kircheninneren anstehen dürfte, unterstrich Theo Dwertmann: "Eine Renovierung muss mindestens 30 Jahre lang halten." Aber das setze eben einen sehr pfleglichen Umgang mit dem Gebäude voraus und damit auch die Durchführung der erforderlichen Instandhaltungsarbeiten.14 Meter hohes Gerüst wird in 3 Wochen abgebaut
Gotteshaus wirkt nach neuem Wandanstrich viel heller
Neues Ambo wird fest eingebaut
LED-Leuchtmittel sollen Strom sparen
Sanierung des Kircheninneren muss mindestens 30 Jahre vorhalten
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