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Ortsbrandmeister Jochen Spille tritt 2021 nicht mehr an

Jahreshauptversammlung der Bakumer Feuerwehr: Jochen Spille verkündet frühzeitig Verzicht auf Kandidatur. Bis zur Wahl im nächsten Jahr muss nun ein Nachfolger gefunden werden.

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Einmal stramm stehen fürs Pressefoto: Beförderte, Geehrte, Neuaufgenommene, Ortsbrandmeister und Gäste aus der Verwaltung. Foto: Ferber

Einmal stramm stehen fürs Pressefoto: Beförderte, Geehrte, Neuaufgenommene, Ortsbrandmeister und Gäste aus der Verwaltung. Foto: Ferber

Im nächsten Jahr ist Schluss. Unter „Verschiedenes“ der Tagesordnung zur Jahreshauptversammlung verkündete Jochen Spille am Freitagabend, dass er 2021 bei der Wahl des Ortsbrandmeisters der Freiwilligen Feuerwehr Bakum nicht mehr antreten werde. Spille nannte persönliche und gesundheitliche Gründe für seine Entscheidung, die er rechtzeitig verkünden wolle, damit die Kameraden Zeit hätten, einen geeigneten Nachfolger zu finden.

Zu Beginn der Versammlung im Feuerwehrgerätehaus hatte Jochen Spille wie gewohnt das vergangene Einsatzjahr Revue passieren lassen. Zu verzeichnen waren unter anderem 28 technische Hilfeleistungen. „Die Bandbreite war 2019 wieder einmal vielfältig. Gefahrguteinsätze, Menschenrettung, Wohnungsöffnungen, Ölspurbeseitigungen auf Straßen, Tierrettung, Sturmschäden und Verkehrsunfälle mit eingeklemmten Personen waren zu bewältigen“, resümierte der Ortsbrandmeister. Der Zustand des Feuerwehrhauses sei grundsätzlich gut – „außer, dass die Belüftung auf der Damentoilette ständig ausfällt“. Spille dankte zudem Rat und Verwaltung für die gute Zusammenarbeit.

Dem Lob schloss sich Gerätewart Daniel Kenkel in seinem Bericht an. „Ich kann immer noch, ohne die Nummer zu unterdrücken, bei Kämmerer Steffen Meyer anrufen“, scherzte er. Gleichwohl machte Kenkel darauf aufmerksam, wie viel Aufwand betrieben werden muss, um die Ausrüstung instand zu halten. „Die Prüfung ist gerade im Bereich Atemschutz ein großer Brocken, der immer wieder gestemmt werden muss. Damit wir alle sicher in den Einsatz gehen können“, sagte Kenkel. Über 160 Geräte unterlägen hier einer regelmäßigen Prüfung und Betreuung. Zudem brauche die Funktechnik ständig Software auf dem neuesten Stand, die Digital- Funkgeräte regelmäßig Updates. Dazu kämen noch einmal zwischen 700 und 800 größtenteils zu prüfende und zu wartende Gerätschaften rund um die Fahrzeuge.

"Nachwuchs" vermelden konnte Leon Brachwitz. Denn wie der Jugendfeuerwehrwart berichtete, hat sich die Teamstärke der Bakumer Jugendfeuerwehr binnen eines Jahres von elf auf 22 (Durschnittsalter 12,64 Jahre) verdoppelt. Eine Info- Veranstaltung und Werbung via Facebook haben somit Früchte getragen. Brachwitz richtete einen Appell an die Betreuer: „Besonders jetzt brauchen wir eure Hilfe, um 22 Kinder bändigen zu können und langfristig für die Jugendfeuerwehr zu begeistern.“ Und an alle Kameraden gerichtet: „Die Kinder sind diejenigen, die in einigen Jahren in der Feuerwehr Bakum das Sagen haben. Also sollten wir uns mit ihnen gut stellen.“

Bürgermeister Tobias Averbeck (CDU) bedankte sich nicht nur stellvertretend für fast 6600 Bakumer „bei euch, wenn es aus dem Bett, vom Sofa oder vom Arbeitsplatz aus in den Einsatz geht“. Der Verwaltungschef stellte auch eine weitere Verbesserung der Infrastruktur bezüglich der Löschwasserversorgung in Aussicht. Waren 2019 bereits 18 neue Löschwasserhydranten im gesamten Gemeindegebiet installiert worden, sollen 2020 maximal sechs weitere dazukommen. „Wir werden sukzessive Fehlstellen nachjustieren. Ziel ist, spätestens 2022 über ein vollständiges, ausgeleuchtetes Hydrantensystem auf Basis der vorhandenen Trinkwasserleitungen des OOWV zu verfügen.“ Zudem, so Averbeck, solle zeitnah eine „Aufwandsentschädigungssatzung für die Funktionsträger der Feuerwehr“ in die Politik gebracht werden. Nach der würden nicht nur der Ortsbrandmeister und sein Stellvertreter, sondern auch alle Funktionsträger darunter entschädigt.

In den Vergnügungsausschuss der Bakumer Feuerwehr wurden Jens Weber und Daniel Behn gewählt. Joseph Tegeler ist weiterhin Kassenprüfer und Christian Wienken bekleidet, unterstützt von Karsten Südkamp und Daniel Behn, das Amt des Zeugwartes.

Fakten: 

Einsätze 2019: 59 (68 im Jahr 2018)
25 Brandeinsätze (davon diverse bei nachbarschaftlicher Löschhilfe)
15 Kleinbrände,
vier Mittelbrände,
drei Großbrände (Moorbrand in Goldenstedt, Freiflächenbrand in Vechta, Maschinenhallenbrand in Lohe),
28 technische Hilfeleistungen, sechs Blind-/Fehlalarme

Zeit: 1723 Einsatzstunden, 3902 Dienststunden

Mannschaftsstärke: 47 aktive Männer und Frauen (ohne die Neuaufnahmen) 

Beförderungen: Paul Deutschmann, Luca Dullweber, Ferdinand Meistermann (Feuerwehrmänner); Christoph Covolo (Oberfeuerwehrmann); Daniel Behn, Karsten Südkamp (Hauptfeuerwehrmänner); Katja Südkamp (Hauptfeuerwehrfrau); Alexander Gerken (Oberlöschmeister); Daniel Kenkel, Christian Wienken (Hauptlöschmeister); Michael Hölscher (Oberbrandmeister); Christoph Zerhusen (Hauptbrandmeister)

Ehrungen: Sandra Hölscher, Michael Hölscher, Stefan Hartke, Daniel Kenkel, Christian Wienken wurden von Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD) für 25 Jahre Verdienste in der Freiwilligen Feuerwehr mit dem Ehrenzeichen ausgezeichnet. Peter Kalkhoff wurde für 40 Jahre geehrt.

Neuaufnahmen: Jonas Hilgen und Christian Hoffmann sind Feuerwehrmann-Anwärter.
Quelle: Feuerwehr Bakum

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