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Orgel in Vördener St.-Christophorus-Kirche erklingt wie zu früheren Zeiten

Im Gottesdienst am Sonntag war das wertvolle Kulturdenkmal nach der Restaurierung erstmals zu hören. Am 10. Dezember folgt die offizielle Einweihung.

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Erfolgreich restauriert: die Orgel der St.-Christophorus-Kirche. Foto: Staas

Erfolgreich restauriert: die Orgel der St.-Christophorus-Kirche. Foto: Staas

2,5 Jahre war sie still, die unter Denkmalschutz stehende historisch wertvolle „Haupt“-Orgel in der Vördener St.-Christophorus-Kirche. Nun erfüllt sie wieder nach intensiver Renovierung und Restaurierung durch die Orgelbaufirma Hermann Eule aus Bautzen (Oberlausitz) mit ihrem spätromantischen Klang den Kirchensaal.

Beim Gottesdienst am Sonntag wurde die Orgel erstmalig öffentlich vorgestellt. Herbert Staas aus der Kirchengemeinde berichtet von vielen positiven Reaktionen der Besucherinnen und Besucher.

Nach 8 Jahren fand die angestoßene Restaurierung des wertvollen Kulturdenkmals somit ihr erfolgreiches Ende. Aufgrund des Schimmelbefalls und wegen weiterer dringend erforderlicher Arbeiten war die Renovierung und Restaurierung der unter Denkmalschutz stehenden Orgel notwendig geworden.

Aus dem Denkmalschutz-Sonderprogramm flossen 130.000 Euro

Das 1852 von den Orgelbauern Gebrüder Haupt aus Ostercappeln erstellte Instrument ist weltweit eine der wenigen Orgeln mit der im 19. Jahrhundert partiell angewandten Technik der sogenannten durchschlagenden Zungen. Seit 1852 wurde die Orgel mehrfach im Gesamtaufbau verändert und restauriert. 

Entscheidend für die Realisierung war der positive Förderbescheid in Höhe von 130.000 Euro aus dem Denkmalschutz-Sonderprogramm des Bundes. Ebenso haben die Landeskirche Hannover, der Kirchenkreis Bramsche, die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Vörden und etliche private Zuwendungen zur Finanzierung beigetragen, erzählt Staas. Hervorzuheben sei zudem die Förderung der Volksbanken-Stiftung in Höhe von 15.000 Euro, heißt es aus der Kirchengemeinde. Insgesamt kostete die Restaurierung über 260.000 Euro.

Im Frühjahr 2021 erfolgte nach vorheriger Bestandsaufnahme schließlich der Ausbau des Pfeifenwerks. Alle benötigten Teile wurden zur erforderlichen Bearbeitung nach Bautzen transportiert.

Corona-Pandemie führte zu Verzögerungen

"Obwohl der insgesamt geleistete Arbeitsaufwand den Kostenvoranschlag wesentlich überstieg, hielt das Orgelbauunternehmen den Kostenrahmen von 2018 ein", lobt Staas die Arbeiten der Orgelbauer. Die Corona-Pandemie führte allerdings zu Verzögerungen, sodass sich der ursprünglich für den Herbst 2021 geplante Wiederaufbau der Orgel nicht verwirklichen ließ. 

Am 14. Februar 2022 traf schließlich ein Großteil der Orgel auf dem Kirchplatz ein. Die unzähligen Bauteile wurden mit Sorgfalt und Umsicht entladen und gelagert. Mit dem technischen Wiederaufbau begannen der Orgelbaumeister Konrad Dänhardt und Fabian Zocher, die bereits im März 2021 den Abbau der Orgel vornahmen. Einige Bauteile und Metallpfeifen befanden sich noch in der Werkstatt in Bautzen, sodass sich deren Wiedereinbau verzögerte. Auch war die neue Manualklaviatur (der neue Spieltisch) noch nicht fertiggestellt.

Unter der Leitung von Fabian Zocher und weiterer Mitarbeiter der Firma Eule erfolgte in zeitlichen Abständen die komplette Fertigstellung mit Neuintonation und Stimmen der Orgel. Der Sachverständigenausschuss der Landeskirche empfahl schließlich am 27. September die Abnahme der historisch wertvollen Orgel.

Info: Die offizielle Einweihung der Orgel findet im Beisein der Bundestagsabgeordneten Silvia Breher (CDU) am 10. Dezember (Sonntag) ab 10 Uhr statt.

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