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Online-Live-Lesung kommt super an

Den Fantasy-Autoren Bernhard Hennen und Robert Corvus hören in einer Facebook-Gruppe viele Interessierte zu. Das freut den Initiator Leander Linnhoff.

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Hatten Spaß bei ihrer Lesung: Bernhard Hennen (links) und Robert Corvus. Foto: Gustav Kuhweide

Hatten Spaß bei ihrer Lesung: Bernhard Hennen (links) und Robert Corvus. Foto: Gustav Kuhweide

Auch ein paar Tage nach der Premieren-Veranstaltung war Leander Linnhoff begeistert. "Das war ein totaler Hit", er sei "glücklich" und "stolz", berichtete der Dinklager. Worum ging es? Linnhoff hatte in der von ihm gegründeten Facebook-Gruppe "Geschichten gegen die Isolation" zur ersten Online-Live-Lesung eingeladen - und zwar nicht mit No Names, sondern mit zwei Fantasy-Schwergewichten. Bernhard Hennen und Robert Corvus lasen gemeinsam aus Köln für etwas mehr als eine Stunde Passagen aus ihrem 1. Band der "Die Phileasson-Saga". Diese basiert auf der Spielwelt "Das Schwarze Auge".

"Das Format ist sehr gut  angenommen worden. Es herrschte eine sehr angenehme Atmosphäre", berichtete Linnhoff nicht nur mit Blick auf direkte Online-Resonanz, sondern auch mit  Verweis auf Zahlen und Fakten. 1200 Mal wurde die Lesung aufgerufen, 50 neue Mitglieder meldeten sich in der öffentlichen Facebook-Gruppe an. Toll sei auch die Reichweite gewesen: Die User klickten sich aus Bayern, Stuttgart und sogar Südtirol ein. 

Online-Lesung eine Abwechslung für die Autoren

Auch Robert Corvus, der eigentlich Bernd-Otto Robker heißt, und sein Kollege Bernhard Hennen fanden die Online-Lesung laut eigener Aussage "sehr schön". Es war für die beiden bekannten Bestseller-Autoren zwar nicht die erste Veranstaltung dieser Art, aber trotzdem eine Abwechslung. Schriftsteller zu sein, sei ja schon grundsätzlich ein einsamer Job, sagt Corvus. Wenn dann noch in Zeiten von Corona öffentliche Präsenzlesungen wegfielen, fehle einfach der persönliche Kontakt.  

Der Vorteil von Online-Lesungen: Der Aufwand ist gering, die Reichweite ist größer und nicht auf  Regionen beschränkt. Corvus, ein gebürtiger Bramscher und Bekannter von Linnhoff, macht aber auch deutlich: Online-Formate seien "kein vollwertiger Ersatz". Es fehle die direkte Interaktion mit dem Publikum. Wie zum Beispiel auf Lesereisen oder Conventions, wo Autoren ihren eigenen Stand haben. Dort tauschen sie sich mit ihren Fans aus, signieren Bücher und haben natürlich auch Einnahmen. Einnahmen, die jetzt in Zeiten von Corona fehlen.

Er habe zum Glück vor dem Shutdown noch ein paar Vertragsabschlüsse unterschrieben, sagt Corvus. Der Fantasy-Autor ist gespannt, wie sich die Situation seiner Branche in der zweiten Jahreshälfte entwickelt. Ob die Verlage neue Stoffe herausbringen oder eben nicht.

Zurück zu Leander Linnhoff: Der Pädagoge hatte die Facebook-Gruppe zu Beginn des coronabedingten Shutdowns gegründet. Der Isolation entfliehen, für Abwechslung sorgen, Menschen Mut machen - das war seine Intentionen.  Mal wurden Märchen vorgelesen, mal Balladen, mal etwas anderes. Es gab und gibt eine treue Zuhörerschaft. Mit diversen anderen Formaten, wie eben jener Live-Lesung mit Hennen und Corvus, möchte er nun "ein anderes Level" erreichen. 

Die nächste Veranstaltung ist bereits terminiert: Am Dienstag (9. Juni) liest Christian Humberg ab 19 Uhr aus der Mystery-Romanreihe "Gotham Noir". Der Träger des deutschen Phantastikpreises 2015 möchte die Zuhörer mit seinem neuen Roman nach New York und in eine Welt übernatürlicher Ermittlungen führen.

Keine Konkurrenz zu Buchhandlungen und Büchereien

"Das wird wieder eine spannende Geschichte", ist Linnhoff überzeugt. Was er außerdem deutlich macht: Seine Facebook-Gruppe sei keine Konkurrenz zu Veranstaltungen in Buchhandlungen oder Büchereien. Im Gegenteil: Dort tritt er bisweilen selbst als Märchenleser auf. Aber dass seine Facebook-Gruppe - seiner Kenntnis nach in dieser Form die einzige in Deutschland - auf diese tolle Resonanz stoße, das mache ihn schon stolz.

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