Norddöllen-Astrup proklamiert das Königspaar Karl und Agnes Meyer
An die 900 Schützen und Besucher waren bei der Eröffnung der Schützenfest-Saison und bei der Vorstellung der Majestäten auf dem alten Schulhof in Norddöllen dabei.
Thron und Majestäten: (von links) Hans und Marion Kurre, Rainer und Karina Seeger, Hubert und Mechthild Lüers, Thomas und Beate Meyer, Sebastian und Tanja Gevers, Christina und Christian Meyer, Schülerprinzessin Mia Mekelnborg, Jugendprinz Dominik Holtvogt sowie das Königspaar Agnes und Karl Meyer vor dem historischen 10er-Tandem Rad. Foto: Heinzel
Karl Meyer ist der Jubiläumsschützenkönig der Schützenbruderschaft St. Hubertus Norddöllen-Astrup. Damit habe sich der 70-Jährige selbst das schönste Geburtstagsgeschenk gemacht, meinte Stephan Ripke, der stellvertretende Präsident der Bruderschaft. Der neue König schätzt den Zusammenhalt innerhalb der Schützenbruderschaft.
100 Jahre Vereinsgeschichte feiern die Schützen in diesem Jahr. 1924 fing alles mit einem ersten gemeinsamen Verein in Norddöllen und Astrup an. Es war der Radfahrverein „Blaue Radler“. Aus den Radsportlern wurden Schützenbrüder, die 1937 ihr erstes Schützenfest zelebrierten. Das Fest – bekannt auch durch das Motto „Doll, Döller, Norddöllen“ – bildet heutzutage den Auftakt in die Schützenfest-Saison im Landkreis Vechta. Bürgermeister Gerd Meyer lobte das historische Miteinander der beiden Bauerschaften.
Das zweitägige Schützenfest zieht dabei viele Besucher an. Samstags feierten rund 1800 Besucher, und am Sonntag waren allein 875 Schützen und Musiker auf dem „alten Schulhof“ in Norddöllen angetreten. Als Gäste waren die Schützenvereine Lutten, Holtrup-Langförden, Hagstedt-Halter, Rechterfeld und Visbek mit dabei. Musikalische Unterstützung lieferte der Musikverein Visbek und der Spielmannszug Visbek.
Die angetretenen Schützen melden General Arnold Westerkamp (rechts) die Stärke ihrer Kompanien. Foto: Heinzel
Die Königswürde wurde bereits vor zwei Wochen ausgeschossen. Jeder Kandidat hatte zwei Schüsse mit dem Kleinkalibergewehr auf eine 50 Meter entfernte Zielscheibe. Das bedeutet, es können maximal 20 Ringe geschossen werden. Der amtierende König darf allerdings nicht antreten: Erst 10 Jahre nach der Amtszeit darf man wieder um die Königswürde schießen.
Das Königspaar Karl und Agnes Meyer hat sich Hans und Marion Kurre, Thomas und Beate Meyer, Sebastian und Tanja Gevers, Rainer und Karina Seeger, Christian und Christina Meyer sowie Hubert und Mechthild Lüers als Gefolge auf den Thron geholt. Schülerprinzessin ist bereits zum zweiten Mal Mia Mekelnborg und Jugendprinz wurde Dominik Holtvogt, ebenfalls bereits zum zweiten Mal. Trotzdem war er beim Abschießen nervös. Er sagt: „Die Hände waren schwitzig.“
Das Königspaar schreitet gemeinsam mit dem Thron die Front der Schützen ab. Foto: Heinzel
Die Amtsträger konnten ihr Foto in diesem Jahr vor einem besonderen Gegenstand aufnehmen. Es handelt sich dabei um das 10er-Tandem Rad. Das Velo wurde von einem Norddöller Stammtisch – der sich heute noch trifft – zum 50-jährigen Jubiläum präsentiert. Das war 1974. Der Verein hatte sich 1956 nach seiner Auflösung zu Kriegsbeginn im Jahre 1939 neu gegründet und der erste Schießstand in Norddöllen auf dem jetzigen Festplatz errichtet.
Das 10er-Tandem hat mit 7,71 Meter eine beachtliche Länge. Es wurde rechtzeitig zu den Feierlichkeiten wieder restauriert. Mit dabei war auch Ehrenpräsident Viktor Ripke. Dieser meint, das Tandem zu fahren sei anstrengend, da es gerade in Kurven dazu neige auszuscheren – vergleichbar mit einem Auflieger beim Lkw. Vor allem sei es zum langsamen Fahren, beispielsweise in einem Umzug, ungeeignet. Aber mit flotter Geschwindigkeit auf gerader Strecke habe man Spaß.
Ausgezeichnete und Honoratioren: (von links) Stellvertretender Präsident Stephan Ripke und Präsident Christian Meyer der Schützenbruderschaft St. Hubertus Norddöllen-Astrup, General Arnold Westerkamp, Heinrich Mählmann, Stefanie Varelmann, Bezirksbundesmeister Gerd Martens und Bezirksjungschützenmeisterin Tanja Hollinden. Foto: Heinzel
Neben der Königsproklamation wurden noch vier Anwesende durch den Bund der historischen deutschen Schützenbruderschaften ausgezeichnet. Das silberne Verdienstkreuz erhielten Christian Meyer, der Präsident der Schützenbruderschaft, General Arnold Westerkamp und Heinrich Mählmann. Stefanie Varelmann erhielt den Jugendverdienstorden der Diözese Münster in Bronze. Nach dem obligatorischen Marsch zum Festzelt folgten die Schützen dem Ruf der Geselligkeit. Bezirksbundesmeister Gerd Martens hatte es in seiner kurzen Rede auf den Punkt gebracht: „Durch die Mitgliedschaft im Schützenverein werden immer wieder Einheimische und Neubürger zusammengeführt. Es werden Kontakte geknüpft und Freundschaften geschlossen.“
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