Eigentlich ging es "nur" um eine Sachbeschädigung - doch die Situation auf der Polizeiwache in Damme ist am Montag völlig aus dem Ruder gelaufen: Drei Beamte wurden verletzt. Im Raum stehen jetzt mehrere Ermittlungsverfahren gegen einen 35-Jährigen aus Damme.
Wie die Polizei am Dienstag mitteilte, erschien der Mann in Begleitung seiner 25-jährigen Lebensgefährtin am Montagmittag gegen 12 Uhr auf der Polizeistation. Der Anlass des Besuchs: Der 35-Jährige wollte sich selbst wegen einer Sachbeschädigung anzeigen. Dies geschah wohl aber nicht ganz aus freien Stücken: Denn wie die Polizei erklärte, habe der Mann von Beginn seines Besuchs an eine aggressive Grundhaltung gezeigt.
Dammer zeichnete Gespräch rechtswidrig auf
Sein Verhalten war derart unkooperativ, dass es den Beamten nicht möglich gewesen sei, die Anzeige aufzunehmen. Das Gespräch wurde beendet. Die Beamten forderten das Paar auf, die Wache zu verlassen. Beim Hinausgehen bemerkten die Polizisten, dass der 35-Jährige offenbar das Gespräch mit dem Handy aufgezeichnet hatte. Das allerdings ist rechtswidrig und ist eine Verletzung der Vertraulichkeit des Wortes.
Vier Polizisten mussten einschreiten
Nun forderten ihn die Beamten wiederum auf, die Wache nicht zu verlassen. Sie wollten das Smartphone sicherstellen. Das brachte offenbar beim 35-Jährigen das Fass zum Überlaufen. Der Dammer wehrte sich dagegen und es kam nach Angaben der Polizei zu einer körperlichen Auseinandersetzung. Nun mischte sich auch die 25-jährige Lebensgefährtin in das Handgemenge ein. Zwischenzeitlich hätten vier Beamte einschreiten müssen, um das Paar unter Kontrolle zu bringen.
Drei Polizisten wurden dabei leicht verletzt: Die 25-Jährige biss einem von ihnen sogar ins Bein. Letztendlich wurde das Paar überwältigt. Das Smartphone wurde beschlagnahmt. Neben der Anzeige wegen der ursprünglichen Sachbeschädigung erwarten den 35-Jährigen jetzt auch Ermittlungen wegen tätlichen Angriffs auf Polizeibeamte und Verletzung des vertraulichen Wortes. Das Paar durfte nach den polizeilichen Maßnahmen wieder die Wache verlassen.