Nach Raser-Vorwürfen in der City: Polizei kontrolliert zahlreiche Fahrer in Friesoythe
Mehrere Abende und Nächte waren die Beamten in der Innenstadt unterwegs. Negativer Spitzenreiter der Kontrollen war ein Autofahrer, der mit Tempo 62 bei erlaubten 20 km/h gemessen wurde.
Geschultes Auge: Der speziell in Sachen „Tuning“ ausgebildete Polizeikommissar Dominik Gunz achtete vermehrt auf Autos, die jungen Fahrern zugeordnet werden konnten. Foto: Wilken
Zahlreiche Anwohner haben in der Vergangenheit beklagt, dass die Straßen der Friesoyther Innenstadt insbesondere in den Abend- und Nachtstunden von vorwiegend jungen Autofahrern als Rennstrecken missbraucht würden. Tempo 20 ist hier erlaubt. Aber auch rüpelhafte Fahrer von Rollern mit laut röhrenden Motoren und teilweise ohne Kennzeichen seien unterwegs, beteuerten einige Anwohner. Von einem Raser- und Autoposer-Problem in Friesoythe ist die Rede. Die Polizei nahm sich nun dieses Problems an. Insgesamt 14 Verkehrssünder wurden ermittelt, die nun Bußgelder zahlen oder das Auto nun eine zeitlang stehen lassen müssen.
Um der Problematik Herr zu werden, kamen zunächst Anfang Dezember besorgte Bürger und Behördenvertreter im Bildungswerk zusammen, nachdem sie sich ein paar Tage vorher das Problem in Höhe des Kriegerdenkmals vor Ort angesehen hatten. Daraufhin nahm sich der Friesoyther Polizeihauptkommissar Hubert Schnöink in den vergangenen 2 Wochen mit seinen Kollegen an insgesamt 5 Abenden und Nächten der Sache an – mit einer Laserpistole in der Innenstadt.
Warnungen vor Kontrollen verbreiten sich schnell über die sozialen Medien
Um nicht sofort bemerkt zu werden, führten die Beamten die Messungen aus Fahrzeugen durch, die zuvor noch nie in Friesoythe zum Einsatz gekommen waren. „Denn wenn wir erst einmal gesichtet wurden, verbreitet sich das über soziale Medien sehr zügig. Wir merken recht schnell, wenn eine solche Meldung versandt wurde“, erklärt der erfahrene Einsatzleiter Schnöink.
Insgesamt wurden während der Kontrollaktion mit der Laserpistole ungefähr 1000 Fahrzeuge gemessen. Parallel mussten zahlreiche Fahrer PS-starker, aufgemotzter Pkw Kontrollen über sich ergehen lassen – wobei es hier zu keinem erwähnenswerten Aufgriff kam. Die Polizei wollte mit der Aktion auch den Vorwurf entkräften, sie würde „nichts machen“.
Alles im Blick: Einsatzleiter Polizeihauptkommissar Hubert Schnoeink nahm im Rahmen der Überwachungsaktion die Messung mit der Laserpistole selbst vor. Foto: Wilken
Der umfangreichen Messaktion folgen insgesamt 14 Ordnungswidrigkeitenverfahren, die nun durch die Bußgeldstelle des Landkreises Cloppenburg weiter bearbeitet werden. Ein 19-jähriger Autofahrer aus Friesoythe erwies sich im Rahmen der Polizeiaktion als unbelehrbar und fiel im Verlauf der Kontrolle gleich 2 Mal auf. Die Fahrer erwarten Strafen zwischen 115 und 400 Euro. Ein Fahrer darf zudem 4 Wochen nicht mehr hinters Steuer setzen. Der negative Spitzenreiter war mit 62 km/h unterwegs – wobei insgesamt zum Kreis dieser Fahrzeugführer tatsächlich vorwiegend ältere Fahrer gehören.
Die Fahrer, die der Polizei von ihren umstrittenen Aufenthalten auf dem Europaplatz bekannt sind, waren aber nur zu einem geringen Anteil unter den Verkehrssündern. Rollerfahrer wurden diesmal nicht auffällig.
Dennoch zieht die Polizei ein positives Fazit der Aktion: Auch künftig sollen solche Messungen in der Innenstadt durchgeführt werden.