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Nach einem Jahr: Hallenbad ist wieder geöffnet

Am Ende gab es noch ein wenig mehr zu tun, doch unter dem Strich sind die Verantwortlichen mit dem Ablauf der Sanierung zufrieden. Auch das Kursangebot läuft jetzt wieder an.

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Badespaß: Das Hallenbad in Lindern ist wieder geöffnet. Foto: G. Meyer

Badespaß: Das Hallenbad in Lindern ist wieder geöffnet. Foto: G. Meyer

Otto Dopp steht da und strahlt. Ein ganzes Jahr hat er auf diesen Tag gewartet. Am Dienstag dieser Woche war es dann so weit und Linderns Schwimmmeister durfte die ersten Gäste im rundum erneuerten Hallenbad begrüßen.

Die Arbeiten in dem 50 Jahre alten Gebäude zogen sich länger hin, als geplant. Ursprünglich sollten sie nur 6 Monate dauern, doch dann entpuppte sich ein Teil des Rohrleitungssystems wider Erwarten als löchrig. "Wie das bei Altbeständen eben so ist, es gibt immer Überraschungen", sagt Dopp. Inzwischen sind die Leitungen ausgetauscht und dem geregelten Badebetrieb steht nichts mehr im Wege.

Von der Sanierung ist so gut wie kein Bereich ausgeschlossen. So wurde die alte Decke komplett entfernt und durch eine Schallschutzdecke ersetzt. Unter den Kunststoffpaneelen hängt jetzt gut sichtbar eine neue Lüftungsanlage. Erneuert worden ist auch die stark korrodierte Fensterfront. Der Sanitärbereich wurde modernisiert und erstmals Sammelumkleiden geschaffen. Besonders wichtig: "Wir bieten jetzt überall Barrierefreiheit", berichtet Anne-Lena Thien vom Ordnungsamt der Gemeinde stolz. Unter anderem gelangen Gehbehinderte mithilfe eines Poollifts ins Wasser. Auch im Bad selbst hat sich die Sicherheit verbessert. Die Rutsche wurde entfernt. Die Schwimmmeister hatten sie als Unfallquelle ausgemacht. "An ihr haben sich Kinder immer wieder weh getan, zum Teil heftig, weshalb es richtig war, sie abzubauen", erklärt Otto Dopp. 

Legionellen werden wirksam bekämpft

Augenfälligste Veränderung ist wohl der neue Farbanstrich. Die früher grellgelben Fliesen wurden mit einem schlichten Speziallack überpinselt. Zudem hat mehr Blau Einzug ins Bad gehalten. "Alles wirkt jetzt frischer und moderner", findet Dopp. Sein Refugium ist auch der Keller des Bades, in dem sich die Technik befindet. Dort tat sich ebenfalls einiges. Unter anderem wurden die 50 Jahre alten Umwälzpumpen für die Filteranlage ausgetauscht. Verbessert wurde auch die Legionellen-Bekämpfung. Das neue System tötet die Bakterien durch zeitweises Erhitzen des Wassers ab. Die Schaltung ist für öffentliche Bäder vorgeschrieben, fehlte aber bislang in Lindern. 

Die Sanierung des Hallenbades ist mit rund 1,3 Millionen Euro Investitionskosten eine der teuersten Maßnahmen in Lindern. Dank der Aufnahme ins Bundesförderprogramm für Sportstätten muss die Gemeinde aber selbst nur einen überschaubaren finanziellen Beitrag leisten. Vor allem die Herstellung der Barrierefreiheit habe eine 90-prozentige Förderung ermöglicht, berichtet Anna-Lena Thien. Auch wenn die Gemeinde vergleichsweise günstige Fernwärme aus einer Biogasanlage nutzen kann, bleibe der Betrieb doch stets defizitär, stellt sie klar. Manche Kommune habe ihr Schwimmbad deshalb schließen müssen. Welche negativen Folgen das nach sich zieht, habe man in Lindern während der Pandemie bemerkt, als die meisten Anfängerkurse ausfallen mussten. "Viele Kinder können deshalb bis heute noch nicht schwimmen", bedauert Thien.  

Neue Technik: Schwimmmeister Otto Dopp ist auch dafür zuständig. Foto: G. MeyerNeue Technik: Schwimmmeister Otto Dopp ist auch dafür zuständig. Foto: G. Meyer

Auch Otto Dopp hat unter der langen Flaute gelitten. Jetzt ist der Schwimmmeister froh, dass er dem Nachwuchs wieder zum Seepferdchen verhelfen kann. Die ersten Gruppen stürzten sich bereits am Dienstag unter den wachsamen Augen ihrer Eltern ins wohltemperierte Nass. Nicht wenige von ihnen reisen aus dem benachbarten Emsland an. Aber auch die Linderner Schulen und sogar die Grundschule Peheim nutzen die Halle für den Sportunterricht. Hinzu kommen Fitnesskurse, Wassergewöhnungen und der Vereinssport.  Zwischen den Kurszeiten darf das Bad von jedermann besucht werden. Die Preise seien inflationsbedingt "angepasst" worden, sagt Thien. Erwachsene zahlen jetzt 3 Euro, dürfen dafür aber so lange bleiben, bis die Haut schrumpelig wird. Die Rathausmitarbeiterin empfiehlt den Kauf einer Jahreskarte: "Das lohnt sich wirklich."

  • Info: Das Angebot des Linderner Hallenbades ist abrufbar unter www.lindern.de (Freizeit).

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