Ein 36-Jähriger aus Großenkneten steht unter dem Verdacht, in Love-Scam-Betrügereien verwickelt zu sein. Mit Love-Scam ist eine Masche gemeint, bei der über Dating-Apps romantische Beziehungen zu den späteren Opfern aufgebaut werden. Dabei werden gefälschte Profile genutzt. Ist die vermeintlich emotionale oder gar romantische Beziehung gefestigt genug, wird den meist älteren Männern das Geld aus der Tasche gezogen.
Für diese Masche werden Lockvögel benötigt. Dafür hat der 36-Jährige am 4. Dezember offenbar eine Art Bewerbungsgespräch mit einer möglichen Interessentin in einem Fast-Food-Restaurant im benachbarten Wildeshausen (Landkreis Oldenburg) geführt. Dieses Gespräch konnten Zeugen Wort für Wort mitverfolgen. Sie konnten ebenfalls die Tipps hören, wie die Frau „ältere Männer um ihr Erspartes bringen“ könnte.
Die Zeugen reagierten geistesgegenwärtig. Sie notierten sich das Kennzeichen des Autos, mit dem der Mann den Parkplatz des Restaurants verließ, und alarmierten die Polizei. Eine Streife konnte das Auto noch im Wildeshauser Stadtgebiet stoppen. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Oldenburg wurde ein Durchsuchungsbeschluss für das Auto und die Wohnung des Mannes in Großenkneten erlassen.
Wie die Polizei am Montag berichtet, seien dabei nicht nur Beweismittel gefunden worden – es wurden auch Schusswaffen und Munition entdeckt. Der 36-Jährige stand am 4. Dezember mutmaßlich unter dem Einfluss von Kokain. Deshalb wurde ihm eine Blutprobe entnommen. Die weiteren Ermittlungen – wegen des Betrugsverdachts und illegalen Waffenbesitzes – dauern an.