Die geplante Sanierung der Cloppenburger Mühlenstraße führt zu einer deutlichen Entspannung für Radfahrer an der Osterstraße. Weil der Durchgangsverkehr in der Mühlenstraße ausgeschlossen wird, kann die Linksabbiegeespur eingespart und der völlig beengte Radweg auf der Nordseite der Osterstraße aufgeweitet werden.
Darauf hat der Bauingenieur Niels Blatt bei der Vorstellung der ersten Entwürfe im Planungsausschuss des Rates hingewiesen. An dem Knotenpunkt waren sich Fußgänger, die an der Ampel zur Mühlenstraße warten, und Radler, die zum Antoniusplatz unterwegs sind, immer wieder in die Quere gekommen.
Wie bereits berichtet, haben sich die Anlieger und Grundeigentümer der Mühlenstraße in einer Versammlung Anfang September in der Stadthalle dafür ausgesprochen, dem Durchgangsverkehr die „Rote Karte“ zu zeigen und Radlern mehr Raum zu bieten.
„Ich könnte Millionen verdienen, wenn ich eine Betonplatte erfinde, die Kaugummis zurückspuckt.“
Diplom-Ingenieur Niels Blatt aus Bremen
Den Ansatzpunkt dazu liefert die geplante „Ersatzstrecke“ über die Straße „Am Krankenhaus“, die gerade durch einen Brückenbau über die Soeste fortgesetzt wird, um den Bgm.-Heukamp-Parkplatz zu erreichen. Anliegerkehr wird jedoch in der Mühlenstraße weiter erlaubt bleiben müssen, da einige Häuser nicht von der Rückseite aus erreichbar sind. Das stellte der Bürgermeister auf Nachfrage der Ausschussmitglieder klar.
Betroffen davon sind einzelne Geschäftshäuser auf der Ostseite der Mühlenstraße. Die meisten Bauten dort haben eine hintere Zufahrt über den kleinen Parkplatz zwischen Burgstraße und Soeste. Einige Grundstücke seien jedoch so „verschachtelt“, dass sie nicht an diese Verbindung angeschlossen werden konnten, erläuterte Dr. Wolfgang Wiese.
Bänke und Bäume sollen zum Verweilen einladen
Der „Look“ der Mühlenstraße wird sich an die Lange Straße anlehnen. Um keinen optischen Bruch zu erzeugen, sollen laut Planer und Dipl.-Ingenieur Niels Blatt vom Bremer Büro Horeis&Blatt die selben Materialien verwendet werden. Für Radler ist ein 3,50 Meter breiter Mittelstreifen markiert, der von 50 Zentimeter breiten Entwässerungsrinnen aus Natursteinen eingefasst wird.
Indirekt beleuchtete Bänke und mehr Bäume sollen zum Rasten und Verweilen einladen. Angedacht ist, Rotahorn zu pflanzen, der mit dem kargen Wasserangebot gut auskommen soll. Die Sanierungskosten sind mit fast 1,7 Millionen Euro veranschlagt.
Ein Problem, das Politiker wie Anwohner gleichermaßen ärgert, konnte der Planer nicht lösen: eingetretene Kaugummi-Reste auf den schicken neuen Steinen. „Ich könnte Millionen verdienen, wenn ich eine Betonplatte erfinde, die Kaugummis zurückspuckt“, ulkte Niels Blatt.