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Mit etwas Verspätung wurde Willibald Meyer offiziell verabschiedet

Seit 2 Jahren ist der ehemalige Bürgermeister nicht mehr im Amt, nun wurde sein Wirken aber noch einmal feierlich gewürdigt. Willibald Meyer war 33 Jahre lang Bürgermeister der Gemeinde Goldenstedt.

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Mit Geschenken und warmen Worten wurde der ehemalige Bürgermeister von Goldenstedt, Willibald Meyer (Mitte), nun offiziell verabschiedet. Sein Nachfolger Alfred Kuhlmann (rechts) würdigte Meyers Wirken. Für Annette Kraimer (links), die Meyer zu der Feier begleitete, gab es Blumen.   Foto: C. Meyer

Mit Geschenken und warmen Worten wurde der ehemalige Bürgermeister von Goldenstedt, Willibald Meyer (Mitte), nun offiziell verabschiedet. Sein Nachfolger Alfred Kuhlmann (rechts) würdigte Meyers Wirken. Für Annette Kraimer (links), die Meyer zu der Feier begleitete, gab es Blumen.   Foto: C. Meyer

"Der Name Willibald stand jahrelang in der Gemeinde Goldenstedt gleichbedeutend für Bürgermeister – bei einigen Menschen sicherlich auch heute noch", sagte der Goldenstedter Bürgermeister Alfred Kuhlmann während seiner Rede am Montagabend. Tatsächlich ist Willibald Meyer seit 2 Jahren nicht mehr der Bürgermeister der Gemeinde. Die offizielle Ehrung und Verabschiedung stand aber noch aus und fand nun während der letzten Ratssitzung der Wahlperiode den gewünschten Rahmen.

Wie Kuhlmann die Anwesenden wissen ließ, war Willibald Meyer ab 1986 33 Jahre lang der Goldenstedter Bürgermeister, die ersten 19 Jahre im Ehrenamt, dann ab 2005 14 Jahre im Hauptamt. Politisch aktiv war er bereits zuvor ab 1972 im Vechtaer Kreistag, dem er bis 2005 angehörte. Ab 1981 war er im Goldenstedter Gemeinderat vertreten. Von 1991 bis 2001 war Meyer zudem stellvertretender Landrat.

Darüber hinaus ist der ehemalige Bürgermeister bis heute ehrenamtlich aktiv: als Vorsitzender des Fördervereins Goldenstedter Moor (seit 1991) sowie als Vorsitzender des Gäste- und Touristikvereins Goldenstedt (GuT) (seit 1990). Von 2005 bis 2019 war Meyer Vorsitzender des Goldenstedter Bündnisses für Familie.

Das Ziel: Goldenstedt für Zukunft gut aufstellen

In 3 Jahrzehnten sind unzählige Projekte angeschoben worden, sodass sich Kuhlmann bei seinen Worten auf einige prägnante Beispiele beschränkte, um das Wirken seines Vorgängers zu würdigen. So seien unter anderem die Dorferneuerungen in Goldenstedt und Lutten, der Neubau der Kläranlage in Goldenstedt, der Ausbau der Ortsdurchfahrt in Lutten, die Ansiedlung von Verbrauchermärkten in Goldenstedt und Lutten, die Errichtung des Mehrgenerationenparks sowie der Umbau des Rathauses besonders in Erinnerung geblieben. Zudem wurden in Goldenstedt sowohl der erste Waldkindergarten wie auch die erste Kinderkrippe im Kreis Vechta etabliert, führte Kuhlmann weiter aus.

In all den Jahren sei er „manchmal streitbar und unbequem“ gewesen, sagte Kuhlmann, aber Meyer habe für Goldenstedt ein Ziel verfolgt: "die Gemeinde zu entwickeln und für die Zukunft gut aufzustellen". Abschließend dankte der Bürgermeister seinem Vorgänger für sein "langjähriges und vor allem erfolgreiches Wirken".

Die Anfangsjahre waren nicht leicht

"Es ist keine Selbstverständlichkeit, über mehrere Jahrzehnte seine Heimatgemeinde in vorderster Reihe mit vielen gleichgesinnten Weggefährtinnen und Weggefährten gestalten zu dürfen", leitete Willibald Meyer seine Worte ein. Er empfinde "große Dankbarkeit", dass er "sichtbare Spuren" hinterlassen konnte.

Meyer gab zu, dass dies gerade zu Anfang nicht leicht gewesen sei. Die Zusammenlegung der Gemeinden Goldenstedt und Lutten 1974 habe in der Bevölkerung "tiefe Wunden" und "schmerzvolle Narben“ hinterlassen, die zu Beginn seiner Amtszeit 1986 noch nicht verheilt waren. Die Herausbildung eines Goldenstedter „Wir-Gefühls“ sei eine "kaum zu leistende Sisyphusarbeit" gewesen. Das alles habe in den 1970er und 1980er Jahren eine "sachorientierte Kommunalpolitik" erheblich erschwert.

Willibald Meyer richtete seinen Dank an viele Stellen

Insgesamt sei er aber gerne und „mit Leib und Seele“ Bürgermeister gewesen. Aus seiner Sicht sei das meiste in den Jahrzehnten auch gut gelaufen. "Das war aber nur möglich, weil sehr viele Kräfte engagiert und vertrauensvoll miteinander und nicht gegeneinander gewirkt haben", sagte Willibald Meyer. So dankte er den Mitgliedern des Gemeinderates für "faire Diskussionen" und das "Mittragen der politischen Verantwortung" wie auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Verwaltung – insbesondere seinen Ständigen Vertretern Winfried Rötepohl-Bahlmann und Michael Wübbelmann sowie seinen Mitarbeiterinnen aus dem Vorzimmer, Claudia Abeling und Elke Looschen.

Meyer richtete zudem Dankesworte an die Mitarbeiter des Bauhofs, an die Vereine und Verbände, an die Kirchengemeinden sowie an seine Wählerinnen und Wähler. Er hob schließlich diejenigen hervor, die ihm all die Jahre freundschaftlich sowie in der für ihn so schwierigen Phase, dem Übergang in den Ruhestand, zur Seite standen.

Die anwesenden Ratsmitglieder und Gäste dankten ihrem langjährigen Bürgermeister mit Standing Ovations und langanhaltendem Applaus.

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