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Medienprofi: Fünf Fragen, zehn Schüler und ganz viel googeln

Zum Medienprofi-Abschluss: Wie verlief das Projekt aus Sicht der Teilnehmer? Die OM-Medien haben nachgefragt (Video).

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Haben beim Wettbewerb einiges gelernt: (von links) Jette Belling, Diana Backhaus, Sebastian Nagy, Lukas Lücking, Hendrik Preuth, Simon Straub, Máté Fülap, Jonas Tönnies, Jonas Höffmann und Clemens Ronnebaum. Foto: Petrovic

Haben beim Wettbewerb einiges gelernt: (von links) Jette Belling, Diana Backhaus, Sebastian Nagy, Lukas Lücking, Hendrik Preuth, Simon Straub, Máté Fülap, Jonas Tönnies, Jonas Höffmann und Clemens Ronnebaum. Foto: Petrovic

Es ist wochentags 16 Uhr an der Oberschule Bösel. Die Familienpizza ist bereits bestellt. Eigentlich könnte Jonas jetzt den Feierabend genießen – sein Praktikum bei der Bank ist für heute geschafft. Doch der 14-Jährige macht sich auf den Weg zur Schule. Der Grund: die finale Runde des Medienprofis.

Gemeinsam mit seinen Teamkollegen von Nine-Is-Fine und seinem Lehrer Florian Röttgers will er sich den Sieg sichern. „Vorher haben manche gedacht, ’ach, da sind Gymnasien bei, das schaffen wir nicht’. Jetzt sind wir so weit gekommen“, sagt der Neuntklässler aus Bösel. Was sonst 3 Stunden lang statt Mathe oder Bio im Stundenplan der Schüler der 9. Klasse an der Oberschule (OBS) Bösel steht, lief diesmal komplett freiwillig.

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Fünf Fragen, zehn Schüler und ganz viel googeln. Beim Wettbewerb Medienprofi standen insgesamt 16 finale Teams aus den Landkreisen Vechta und Cloppenburg erneut vor kniffligen Aufgaben und suchten die Antworten durch Internetrecherche. Seit November 2024 begaben sich die verschiedenen Teams in die Tiefen des Internets. Eines von ihnen: das Team Nine-Is-Fine von der OBS Bösel.

„Nach Fragen suchen und die Antwort finden – das klang ein bisschen langweilig, aber am Ende hat sich herausgestellt: Das war interessanter als gedacht“, sagte Jonas Tönnies. Der Realschüler zog sehr viele Vorteile aus dem Projekt. Neben dem besseren Teamgefühl in der Klasse, konnte er seine Recherche-Techniken verbessern. „Ich finde den Medienprofi definitiv gut. Dadurch lernt man, mit dem PC umzugehen. Es bringt vielleicht auch ein bisschen die Klasse zusammen“, sagte der Realschüler.

Dass viele Schüler ein Problem mit der PC-Nutzung haben, zeigen auch die Ergebnisse der internationalen ICILS-Studie von 2023. Nur rund 40 Prozent der Achtklässler in Deutschland konnten grundlegende Aufgaben am Computer bewältigen. Viele scheiterten bereits an Aufgaben, die schwieriger sind, als ein Bild in ein Dokument hinzuzufügen. „Jetzt probiert man, die Schüler erstmal an den PC zu kriegen“, sagte Florian Röttgers, zuständiger Lehrer an der OBS Bösel für den Medienprofi. „Mit dem Medienprofi kriege ich sie damit wieder an die grundlegende Suche“, so der Mathe- und Biolehrer. Der Medienprofi-Wettbewerb will genau da ansetzen. Dabei werden die Fragen von Runde zu Runde schwieriger.

Haben ausgedient: Jonas Tönnies’ Bücher sind für den Medienprofi nicht mehr gefragt. Foto: Tamara PetrovicHaben ausgedient: Jonas Tönnies’ Bücher sind für den Medienprofi nicht mehr gefragt. Foto: Tamara Petrovic

Wie das Team Nine-Is-Fine vorgeht? Erst wird der große Fragenkomplex in kleinere Teile zerlegt, wichtige Stichwörter werden markiert. Dann heißt es: Zwei Personen, eine Frage – und los geht’s. Wichtig dabei sei es, wie man die Frage stelle, erklärte Jonas. Sei eine Suche falsch, könnten auch die Antworten falsch werden. Das bedeutet dann: Punkteabzug. „Das möchte man ja nicht. Also muss man ein bisschen vorsichtiger sein und doppelt nachgucken“, so der 14-Jährige. Die Beantwortung einer Frage könne daher bis zu einer Stunde dauern.

Die Hilfe von Künstlicher Intelligenz wie ChatGPT ist dabei verboten. „Es ist schwieriger, klar, aber es macht auch teilweise mehr Spaß. Und dann freut man sich mehr, wenn man das auch richtig gefunden hat und nicht nur einfach bei ChatGPT eingegeben hat“, sagte Jonas Tönnies. Seine Tipps: Darauf achten, dass nur Websiten mit „https“ genutzt werden. Außerdem empfiehlt er, nur deutsche Websites oder Nachrichtenbeiträge für den Wettbewerb zu beachten.

Am 26. Mai (Montag) findet die Preisverleihung statt. Mit Höffmann-Reisen und der LzO als Sponsoren werden die ersten 5 Plätze mit Preisgeld ausgezeichnet. Doch auch die anderen Finalisten erhalten einen Gutschein und eine Urkunde.

Diese elf Teams sind im Rennen: Albertus-Magnus-Gymnasium Friesoythe: Die Schnitzeljäger, 10a; Oberschule Emstek: die Web Würmer, 8b; Anne-Frank-Schule: XOXO Gossip Girls, 9; Gymnasium Damme: papaho, WPU Journalismus Jahrgang 8; JKS-Vechta: Die Zerschmetterlinge, 9; Albert-Schweitzer-Realschule Lohne: Netzwerknerds, Profil Wirtschaft 9; Oberschule Bösel: Nine-Is-Fine, 9Ra; Liebfrauenschule Vechta: ULFifanten, 9a; Gutenbergschule Löningen Hauptschule: Smarticles, 10; Erich-Kästner-Schule: Schlaumeier, Oberstufe; Don-Bosco-Schule: Schokoschlumpf96, 8b.

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