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Marie-Luise Bertels ist die Zukunftsmacherin 2025

Die Dreifachmama ist voller Tatendrang und verfolgt dabei die Devise, mutig zu sein, sich zu trauen und dabei auf das eigene Herz zu hören (Video).

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Sich trauen, Dinge anzupacken: Marie-Luise Bertels meistert Herausforderungen Schritt für Schritt – immer in dem Vertrauen, dass alles gut wird. Foto: M. Niehues

Sich trauen, Dinge anzupacken: Marie-Luise Bertels meistert Herausforderungen Schritt für Schritt – immer in dem Vertrauen, dass alles gut wird. Foto: M. Niehues

Mit Entschlossenheit beginnen und Herausforderungen Schritt für Schritt meistern – das ist der Grundsatz von Marie-Luise Bertels, seit 1,5 Jahren Geschäftsführerin von Zerhusen & Blömer und des St.-Anna-Stifts in Kroge. Viele Entscheidungen und Wegabzweigungen hat die 38-Jährige in ihrem Leben genau auf diese Art angepackt. „‘Einfach erstmal anfangen‘, hat meine Mama oft zu mir gesagt – mit der festen Überzeugung, dass alles gut wird“, erzählt sie.

Marie-Luise ist voller Tatendrang und verfolgt dabei die Devise, gute Ideen kontinuierlich voranzubringen. Sich trauen, Dinge anpacken – das hat sie von klein auf gelernt. „Mit vier Brüdern zu Hause musste ich früh lernen, mich zu behaupten.“ Sie weiß, dass es oft Mut erfordert, eine Schwelle zu überschreiten. Natürlich hat die Dreifachmama auch Momente, in denen sie sich fragt, wie sie das alles schaffen soll. In solchen Momenten greift sie immer wieder auf ihr Urvertrauen zurück: „Ich bin überzeugt, dass es gut wird! Ich habe so viele tolle Menschen um mich herum, zu Hause und im Unternehmen, die es ermöglichen, Ideen gemeinsam anzupacken und umzusetzen.“

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Zwei Auszeichnungen für das Haus am Jakobsweg

Eine dieser Visionen nimmt bereits Gestalt an: Die Gartenanlage, die durch den Bau der intergenerativen Tagespflege Haus am Jakobsweg in den Hintergrund gerückt ist, möchte sie in naher Zukunft neu, offen und barrierefrei gestalten. Für das Haus am Jakobsweg – in dem Begegnungen zwischen Jung und Alt im Mittelpunkt stehen – hat Marie-Luise gemeinsam mit ihrem Team gleich zwei Auszeichnungen erhalten: den Zukunftsaward vom bpa sowie den Innovationspreis für Tagespflegen. Außerdem startet ihr neuer Podcast „Lebenswege“, in dem ältere Menschen von ihrem bewegten Leben erzählen und viele Weisheiten an die jüngere Generation weitergeben.

Besonders stolz ist sie auf die Demenzakademie, die sie vor 4 Jahren gegründet hat. Hier bietet Zerhusen & Blömer die Silviahemmet-Trainerausbildung als einzige Institution in Deutschland an. Ein gutes Umfeld für Menschen mit Demenz schaffen und für mehr Lebensqualität sorgen – für die Bewohnerinnen und Bewohner, die Mitarbeitenden und Angehörigen: Das ist die Haltung, die Marie-Luise auch im St. Anna-Stift Kroge verfolgt.

„Man kann Menschen – Jung oder Alt – keine starren Strukturen aufzwingen. Das war in der Schule so, und das gilt auch für unsere Arbeit in der Pflege. Wir müssen uns immer den individuellen Bedürfnissen anpassen.“

Marie-Luise Bertels


Mit Anfang 20 kam sie zum ersten Mal mit der Pflege in Berührung – als Studentin unterstützte sie das Team im St. Anna-Stift in der Betreuung und Pflege. „Ich war mir lange nicht sicher, wohin mein beruflicher Weg führen sollte. Aber eines wusste ich: Ich wollte Mutter werden.“ Sie begann ein Lehramtsstudium in Aachen – ein Beruf, der mit Familie vereinbar schien. Dort lernte sie auch ihren Mann Niklas kennen. Nach Stationen im Ausland und dem Referendariat in Bonn folgte der Umzug nach Braunschweig, wo sie in Wolfsburg an einer Privatschule unterrichtete.

Die Erfahrungen dort prägten sie: „Man kann Menschen – Jung oder Alt – keine starren Strukturen aufzwingen. Das war in der Schule so, und das gilt auch für unsere Arbeit in der Pflege. Wir müssen uns immer den individuellen Bedürfnissen anpassen.“

Es folgte eine Zeit des Pendelns. Obwohl sie mit dem ersten Kind schwanger war, entschied sie sich, ein Pflegemanagement-Studium anzuschließen – neben dem Lehrerberuf, im Fernstudium, zunächst, ohne es jemandem zu erzählen. „Ich wollte keine falschen Erwartungen wecken, da ich einfach noch nicht überzeugt war, meinen Lehrerberuf, den ich auch sehr gern gemacht habe, aufzugeben.“

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Als im Unternehmen kurzfristig eine Nachfolge im Bereich Weiterbildung gesucht wurde, bat ihre Mutter sie einzuspringen. Obwohl ihr das Thema fachlich noch fremd war, übernahm sie Verantwortung – und bildete sich weiter. Kurz nach der Geburt ihrer Tochter absolvierte sie die Silviahemmet-Trainer-Ausbildung in Schweden – eine herausfordernde Zeit: „Meine Tochter war gerade 2 Monate alt.“

„Mein Mann und ich – wir sind ein starkes Team. Wir tragen Entscheidungen gemeinsam und halten uns gegenseitig den Rücken frei. Ohne ihn, unsere Eltern, Geschwister, Freunde und Anne, die uns im Alltag unterstützt, wäre vieles nicht möglich. Dass ich meinen Beruf mit so viel Energie ausfüllen kann, liegt auch daran, dass ich mich zu Hause getragen fühle – und dafür bin ich sehr dankbar.“ Tageweise in Braunschweig, in Lohne, ein Fernstudium – und bald auch mit Kind Nummer zwei und drei – pendelte sie über ein Jahr nach Kroge.

Eine prägende Phase war die Corona-Pandemie: 3 Wochen lang unterstützte sie an den Wochenenden den Corona-Wohnbereich im St.-Anna-Stift. Danach war klar: „Mein Platz ist hier.“ Die endgültige Entscheidung fiel während ihrer dritten Schwangerschaft. Heute lebt die Familie in Lohne und ihr Mann pendelt beruflich weiterhin nach Wolfsburg.

Hört stets auf ihr Herz: Marie-Luise Bertels. Foto: privatHört stets auf ihr Herz: Marie-Luise Bertels. Foto: privat

Sich nicht verbiegen, sondern der inneren Haltung vertrauen

„Natürlich komme auch ich mal an meine Grenzen. Aber ich habe gelernt, mir bewusst Zeit für mich zu nehmen – morgens, bevor die Kinder aufstehen. Dann habe ich anderthalb Stunden für Sport, Lesen und eine Tasse Tee. Das ist mein persönlicher Akku.“

„Gleichzeitig ist es mir wichtig zu betonen: Ich bin in ein Unternehmen hineingewachsen, das bereits auf einem soliden Fundament stand. Vor mir wurde viel geleistet – Strukturen aufgebaut, Verantwortung übernommen, Entwicklungen angestoßen. Dafür empfinde ich großen Respekt und Dankbarkeit.“

Mutig sein, sich trauen und dabei auf das eigene Herz hören – das hat Marie-Luise auf ihrem Weg begleitet. „Ich habe gelernt, mich nicht zu verbiegen oder äußeren Erwartungen zu folgen, sondern meiner inneren Haltung zu vertrauen. Und ich tue das nicht allein: Ich bin stolz auf mein Team – auf die Menschen, die hier täglich mitdenken, mittragen und gestalten. Gerade in den letzten Monaten haben wir gemeinsam viel bewegt. Wir teilen Verantwortung, wir entwickeln uns weiter, und wir wachsen miteinander. Mit so engagierten und besonderen Kolleginnen und Kollegen zu arbeiten, ist für mich ein großes Geschenk.“

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