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Kreis Vechta plant Impfzentrum im Motorpark Lohne

Als Standort sieht die Behörde eine derzeit ungenutzte Halle vor. Ab dem 15. Dezember könnten sich Bürger dort gegen Corona impfen lassen – sofern ein Impfstoff zur Verfügung steht.

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Übliche Eingangskontrolle, auch in einem Impfzentrum: Die digitale Fiebermessung. Foto: dpa / Arnold

Übliche Eingangskontrolle, auch in einem Impfzentrum: Die digitale Fiebermessung. Foto: dpa / Arnold

Suche beendet: Der Landkreis Vechta plant, das zentrale Corona-Impfzentrum in einer Veranstaltungshalle der Firma Road Sound im Gewerbegebiet Motorpark in Lohne einzurichten. Das Zentrum an der Robert-Bosch-Straße soll ab dem 15. Dezember einsatzbereit sein. Die Halle, in der unter anderem im Rahmen der Lohner Kulturtage Veranstaltungen stattgefunden hatten, wird derzeit nicht gebraucht.

Das in der Nähe zur A1 gelegene Vechtaer Zentrum ist eines von insgesamt 60 Zentren, die das Konzept des Landes Niedersachsen vorsieht. In der Regel werden je Landkreis und kreisfreier Stadt jeweils ein Impfzentrum eingerichtet. Der Nachbarlandkreis Cloppenburg hatte am Montag dem Land die Jugendherberge an der Thülsfelder Talsperre als geeigneten Standort vorgeschlagen.

Entscheidend für die Aufnahme der Arbeit am 15. Dezember sei zum einen, ob es dem Kreis gelinge, ausreichend Personal zu finden und „natürlich, ob wir überhaupt Impfstoff, und falls ja, in welcher Menge erhalten“, so der Erste Kreisrat Hartmut Heinen in einem Pressegespräch. Er zeigte sich aber zuversichtlich, dass es „zumindest was das Personal angeht, klappt“.

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„Ob wir unser Zentrum so einrichten dürfen, wie wir wollen, ist aber noch nicht geklärt. Dazu braucht es einen entsprechenden Erlass des Landes, der noch aussteht“, erklärt Heinen. Deshalb hätten bislang viele Maßnahmen des Kreises vorbereitenden Charakter. Man habe ein Modellkonzept entwickelt, dass man dem Land zur Genehmigung vorgelegt habe.

Wenn es gut läuft, können bis zu 1000 Menschen täglich geimpft werden

Das Konzept sieht vor, dass im Zentrum, das vom Vermieter noch hergerichtet wird, vier „Impfstraßen“ eingerichtet werden. Jede dieser Straßen besteht aus einem Arzt und vier weiteren medizinischen Kräften. Der Kreis geht davon aus, dass pro Tag an jeder Straße bis zu 200 Menschen geimpft werden können. „Wenn es gut läuft, bis zu 1000 Personen“, sagt Heinen. Mithilfe einer „modularen Bauweise“ sollen die Kapazitäten schnell erweitert werden können.

Ergänzt wird die stationäre Impftätigkeit von zwei mobilen Teams, die vor allem die Risikopatienten in Alten- und Pflegeheimen sowie das Personal in medizinisch-pflegerischen Einrichtungen impfen sollen.

Die Termine im Impfzentrum werden zentral durch Behörden und Mitarbeitern des Landes Niedersachsen an die Bürger vergeben. Der Landkreis ist „nur Betreiber der Impfstelle“, sagt Heinen. Auch die Kosten der Einrichtung, die der Erste Kreisrat angesichts der „ungewissen Höhe der Personalkosten“ nicht beziffern wollte, werden vom Land getragen. Wenigstens ein halbes Jahr lang muss das Zentrum laut Landesvorgabe arbeiten - die Option auf Verlängerung eingeschlossen, sagt Heinen.

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Dieses halbe Jahr wird auch wohl gebraucht, um die Impfwilligen im Kreis zu impfen. Die Verwaltung geht von 40 bis 70 Prozent der Gesamtbevölkerung des Kreises aus – der derzeit laut Heinen rund 144.000 Einwohner hat – die sich impfen lassen werden.

Vorgeschaltet ist der eigentlichen Impfung die Verwaltungsarbeit. Für deren Organisation zeichnet Tiefbauamtsleiter Winfried Stuntebeck verantwortlich. Die medizinische Aufsicht hat derzeit der stellvertretende Leiter des Gesundheitsamtes Vechta, Dr. Frank Hammersen.

Impfungen an sechs Tagen die Woche 

Um den akuten Impfbedarf und den erwarteten Andrang Impfwilliger zu bewältigen, hat das Land Vorgaben gemacht. Dazu gehören etwa eine gute verkehrliche Erreichbarkeit, eine gute Parkinfrastruktur und schnelle Internetverbindungen. Da dies im Motorpark alles gegeben sei, hat sich der Kreis unter drei Alternativstandorten für die Veranstaltungshalle entschieden. Zudem gebe es im Park eine Bushaltestelle von „moobilplus“. Weitere Vorteile der Halle: Sie ist gedämmt und beheizt.

In den organisatorischen und operativen Betrieb der Impfzentren sind auch die Hilfs- und Katastrophenkräfte eingebunden. Deshalb hat das Land ein „Außergewöhnliches Ereignis von landesweiter Tragweite“ nach dem Katastrophenschutzgesetz festgestellt. Die Helfer im Katastrophenschutz haben so einen Freistellungsanspruch, sodass sie in großer Zahl für ehrenamtliche Aufgaben rund um das Impfzentrum zur Verfügung stehen. Die Mitarbeit war bereits Gegenstand einer ausführlichen Besprechung der Kreisverwaltung mit den Hilfskräften.

Von ausreichend Personal hängt ab, „wie viele Impfungen überhaupt durchgeführt werden können. Wir haben die Absicht, im Schichtsystem an sechs Tagen in der Woche und bis in die Abendstunden zu impfen“, erklärt Heinen. Dafür benötige man viele Mitarbeiter, forderte der Erste Kreisrat noch einmal mögliche Interessenten mit medizinischem Hintergrund auf, sich auf die ausgeschriebenen Stellen zu bewerben.

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