Kleines Kaufhaus in Lohne öffnet seine Türen
Der Sozialdienst katholischer Frauen betreibt den Second-Hand-Laden in der früheren Fleischerei Pohlschneider. Es ist die 5. Einrichtung dieser Art im Landkreis Vechta.
Andreas Timphaus | 11.12.2020
Der Sozialdienst katholischer Frauen betreibt den Second-Hand-Laden in der früheren Fleischerei Pohlschneider. Es ist die 5. Einrichtung dieser Art im Landkreis Vechta.
Andreas Timphaus | 11.12.2020
Bei der Einsegnung in den neuen Räumlichkeiten dabei waren (von links) Pfarrer Rudolf Büscher, Pfarrerin Ute Young, Thea Langfermann, Bürgermeister Tobias Gerdesmeyer und Leiterin Natalie Koene. Foto: Timphaus
Es soll ein Ort der Begegnung und des Austauschs werden – und neue Impulse für die Innenstadt setzen: Am Freitag hat der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) Vechta sein "Kleines Kaufhaus" in Lohne eröffnet. Es ist die 5. SkF-Einrichtung dieser Art im Landkreis Vechta. Das Besondere ist ein „regionaler Fachmarkt“, in dem Bürger ihre Waren zum Verkauf anbieten können. In der früheren Fleischerei Pohlschneider (Marktstraße 6) werden künftig auf etwa 300 Quadratmetern Bekleidung, Baby- und Kinderausstattung, Spielwaren, Bücher, Hausrat und Dekoration zu günstigen Preisen angeboten. Den Second-Hand-Laden leitet Natalie Koene. Das denkmalgeschützte Gebäude wurde vom neuen Eigentümer Timo Langfermann auch mit Mitteln aus der Städtebauförderung aufwendig saniert und umgebaut. SkF-Geschäftsführerin Annette Kröger dankte zunächst der Familie Langfermann – Timos Mutter Thea engagiert sich im SkF-Vorstand – für ihren großen persönlichen Einsatz bei der Realisierung des Projekts. Sie berichtete, dass der Warenbestand aufgrund des großen Ansturms gesichert sei. Auch die Resonanz auf den Aufruf zur Mitarbeit sei überwältigend gewesen. „Zum Start zählen wir fast 50 Ehrenamtliche. Das übertrifft alle Erwartungen“, sagte Kröger. Die SkF-Geschäftsführerin teilte mit, dass es viele Ideen für die Nutzung gebe. „Wir dürfen uns auf ein spannendes Jahr 2021 freuen.“ Der Fachmarkt spreche eine Zielgruppe an, freute sie sich auf dieses Experiment. Dechant Rudolf Büscher von der Pfarrei St. Gertrud nahm die Einsegnung der neuen Räume vor. Er nannte das Kleine Kaufhaus ein „großes und schönes Projekt“ und betonte den sozialen Gedanken. „Die Menschen dürfen in dem Haus teilhaben.“ Die Stadt unterstützt das Kleine Kaufhaus mit einem Mietkostenzuschuss von 20.000 Euro. Bürgermeister Tobias Gerdesmeyer sprach überschwänglich von einem „Freudentag für Lohne“, gerade in Corona-Zeiten. Angesichts des schwierigen Transformationsprozesses, in dem sich die Innenstadt befinde, und der Leerstandsproblematik könne das Kleine Kaufhaus ein Treffpunkt werden und damit neue Impulse setzen. Der Bürgermeister brachte seine Überzeugung zum Ausdruck, dass, wenn etwas Gutes mit Herzblut und Engagement angeboten werde, die Menschen dieses Angebot auch nutzten und die Lohner Innenstadt eine Zukunft habe. Er beendete sein leidenschaftliches Plädoyer mit einem kurzen Hinweis auf das Gründerprogramm der Stadt, das im neuen Jahr startet. Seit 6 Jahren hatte die frühere Fleischerei nach der Schließung leer gestanden. „Ich bin froh, dass nun wieder Leben in das Gebäude einzieht“, sagte Gerdesmeyer und dankte Langfermann für seinen Mut. Die Lohner jedenfalls scheinen die neue Anlaufstelle vom Start weg gut anzunehmen. Noch während der Einsegnung wollte eine ältere Dame ihr 12-teiliges Kaffeeset in dem Second-Hand-Geschäft abgeben.Stadt unterstützt Projekt mit Mietkostenzuschuss
"Ich bin froh, dass nun wieder Leben in das denkmalgeschützte Gebäude einzieht."Tobias Gerdesmeyer, Bürgermeister der Stadt Lohne
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