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Kirche St. Maria Goretti in Brockdorf erhält einen neuen Innenanstrich

Die Pfarrei St. Gertrud feiert am 6. Oktober ein besonderes Ereignis: Vor 70 Jahren weihte der damalige Münsteraner Weihbischof Dr. Heinrich Roleff das Gotteshaus in der Lohner Bauerschaft.

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Demnächst 70 Jahre alt: Die Kirche St. Maria Goretti gilt als beispielhafte katholische Pfarrkirche der unmittelbaren Nachkriegszeit. Auch deshalb steht das Gotteshaus unter Denkmalschutz. Foto: Timphaus

Demnächst 70 Jahre alt: Die Kirche St. Maria Goretti gilt als beispielhafte katholische Pfarrkirche der unmittelbaren Nachkriegszeit. Auch deshalb steht das Gotteshaus unter Denkmalschutz. Foto: Timphaus

An den Wänden sind helle Flecken, wo sonst die Apostelkreuze hängen, die Sitzbänke werden eingelagert, der Altar ist in Schutzfolie eingehüllt, in Kürze ragen Gerüste bis unter die Decke: Die Kirche St. Maria Goretti in Brockdorf verwandelt sich in eine Baustelle. Das Gotteshaus in der Lohner Bauerschaft erhält einen Innenanstrich. Am Dienstag räumten ehrenamtliche Helfer das denkmalgeschützte Bauwerk aus und bereiteten die Renovierung vor.

Hintergrund ist nach Angaben von Pfarrer und Domkapitular Rudolf Büscher der 70. Jahrestag der Konsekration. Am 6. Oktober 1953 weihte der damalige Münsteraner Weihbischof Dr. Heinrich Roleff die Kirche St. Maria Goretti. Anlässlich des Jubiläums feiert der heutige Münsteraner Bischof Dr. Felix Genn am 8. Oktober 2023 ein Pontifikalamt in der Backsteinkirche mit ihren zeittypisch reduzierten neuromanischen Formen und 300 Sitzplätzen.

Ehrenamtliche Helfer um Küster Frank Sieve (2. von links) haben am Dienstag die Kirche St. Maria Goretti in Brockdorf ausgeräumt und für die Renovierung vorbereitet. Pfarrer Rudolf Büscher (rechts) schaute während des Arbeitseinsatzes nach dem Rechten. Foto: TimphausEhrenamtliche Helfer um Küster Frank Sieve (2. von links) haben am Dienstag die Kirche St. Maria Goretti in Brockdorf ausgeräumt und für die Renovierung vorbereitet. Pfarrer Rudolf Büscher (rechts) schaute während des Arbeitseinsatzes nach dem Rechten. Foto: Timphaus

Büscher gibt zu, dass der nach Norden ausgerichtete Wandpfeilersaal mit vorgesetztem Turm aber auch einfach mal einen frischen Anstrich nötig hat. Die Malerarbeiten starten in der kommenden Woche. Parallel dazu soll auch die Beleuchtung auf LED umgerüstet werden, wie Küster Frank Sieve ergänzt. Die Kasettendecke, die ebenfalls neue Farbe erhält, bezeichnet er als "Albtraum jedes Malers".

Wandkreuz könnte stärker in Szene gesetzt werden

Das imposante Wandkreuz mit Korpus im Altarraum wird nach Angaben von Büscher in Absprache mit Ferdinand Starmann gesäubert. Die Figuren von Maria und Josef, die sonst auf den Seitenaltären stehen, reinigt der bekannte Neuenkirchener Bildhauer und Künstler ebenfalls und bereitet sie auf. Büscher ergänzt, dass es Überlegungen gebe, das Kreuz künftig stärker in Szene zu setzen.

Mit dem neuen Anstrich wandelt sich die Kirche St. Maria Goretti auch farblich. Sie erhält einen cremefarbenen, hellen Grundton mit farbigem Kolorit. Das bisher vorherrschende Bordeaux weicht einer Kombination aus Ocker und Grüngrau. Die Akzente werden im Altarraum, an den Seitenaltären und an den vier Rundbogenfenstern auf jeder Seite zu finden sein. "Wir möchten auch die Salbstellen auffälliger hervorheben", teilt Büscher mit. 

Ein Cremeton dominiert, Ocker und Graugrün setzen die Akzente: Auch farblich wandelt sich die Kirche St. Maria Goretti mit der Renovierung. Foto: TimphausEin Cremeton dominiert, Ocker und Graugrün setzen die Akzente: Auch farblich wandelt sich die Kirche St. Maria Goretti mit der Renovierung. Foto: Timphaus

Die Renovierung der Kirche St. Maria Goretti soll bis Pfingsten (28. Mai) beendet sein. Während dieser Zeit findet die Vorabendmesse samstags um 19 Uhr im Saal des Christoph-Bernhard-Hauses statt. Die Abendmessen mittwochs und weitere Gottesdienste an Werktagen fallen voraussichtlich bis Ende Mai aus. 

Etwa 50.000 Euro kosten die Arbeiten nach Angaben von Büscher. 50 Prozent zahlt die Pfarrei St. Gertrud, der Rest soll über Spenden, Aktionen und Eigenleistungen finanziert werden. Als Beispiel nennt Sieve das letzte Pfarrfest, bei dem 4000 Euro für die Kirchenrenovierung zusammenkamen. "Es muss trotzdem noch einiges gesammelt werden", sagt Büscher und bittet um Spenden.

  • Info: Wer die Renovierung der Kirche St. Maria Goretti unterstützen möchte, kann unter dem Stichwort "Kirchenrenovierung Brockdorf" seinen Beitrag leisten; IBAN: DE65 2805 0100 0072 3218 88.

Fakten

  • Die Kirche St. Maria Goretti in Brockdorf gehörte früher zur Kirchengemeinde Lohne, während es politisch ein Teil der Herrlichkeit Dinklage war. Die Bemühungen des 1951 im Dorf ins Leben gerufenen Kapellenbauvereins waren schon nach 2 Jahren von Erfolg gekrönt.
  • Christoph Bernhard von Galen schenkte im Namen seiner minderjährigen Tochter Hedwig, der Besitzerin des in der Bauerschaft gelegenen Gutes Querlenburg, das Grundstück. Auf Wunsch Hedwigs wurde die Heilige Maria Goretti als Schutzpatronin bestimmt.
  • Die Brockdorfer Dorfgemeinschaft half bei der Errichtung der Kirche nach den Plänen des Diözesanbaurats Alfons Boklage aus Münster tatkräftig mit. Die Konsekration erfolgte am 6. Oktober 1953. Weitere 2 Jahre später wurde Brockdorf als Kapellengemeinde anerkannt.
  • Im Zuge der Reform der katholischen Kirche im Oldenburger Land wurden im November 2010 die bisherigen Lohner Kirchengemeinden St. Gertrud und St. Josef sowie St. Maria Goretti aufgehoben und in der Pfarrei St. Gertrud zusammengeführt.

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