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Kinder der Grundschule Hengelage schicken Steine auf Wanderschaft

Die Essenerin Barbara Plohr und die Schüler der Kreativ-AG setzen eine lieb gewonnene Tradition aus der Corona-Pandemie fort. Ihre bemalten Steine haben bereits einige Kilometer zurückgelegt.

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Die Schüler der Kreativ-AG suchen nach besonders auffälligen Verstecken für ihre bunten Steine. Foto: Wienken

Die Schüler der Kreativ-AG suchen nach besonders auffälligen Verstecken für ihre bunten Steine. Foto: Wienken

Einen kleinen bunten Gruß in der Welt verteilen, das wollen die Kinder der Kreativ-AG der Grundschule Hengelage. Gemeinsam mit Barbara Plohr, pädagogische Mitarbeiterin und AG-Leiterin, machten sich die Jungen und Mädchen auf den Weg, kleine, bunt bemalte Glücksbringer in und um Quakenbrück zu verteilen, die sie im Rahmen der Ganztagsbetreuung gestaltet hatten. Aufmerksame Spaziergänger können sie nun auf Mauern, in Grünanlagen oder sogar Gehwegen in und um Quakenbrück finden.

"Auch wenn ich zu Hause in Essen unterwegs bin, habe ich immer ein paar bemalte Steine in meiner Jackentasche und lege sie hier und da für den nächsten Spaziergänger ab", erzählt Barbara Plohr. Die Steine sollen damit auch nach und nach ihren Weg durch den Landkreis Cloppenburg finden. "Eine Bürgerin aus Essen zum Beispiel zeigt sich besonders ehrgeizig beim Steinefinden und postet auch fleißig ihre Fundstücke", so Plohr.

Denn wenn der glückliche Finder einen der bunten Steine in den Händen hält, soll er ein Foto davon machen und das Bild mit Angabe des Fundortes in der offenen Facebook-Gruppe "OS-Steine" hochladen. Danach soll der gefundene Stein wieder versteckt werden – am besten in einem anderen Ort. Schließlich können Plohr und ihre Kreativ-AG dann verfolgen, wohin es die kleinen bunten Steine als Nächstes verschlagen hat.

Besonders kreativ: Je prägnanter die Form des Steins ist, desto individueller kann er gestaltet werden – wie zum Beispiel als Hundekopf. Foto: WienkenBesonders kreativ: Je prägnanter die Form des Steins ist, desto individueller kann er gestaltet werden – wie zum Beispiel als Hundekopf. Foto: Wienken

"Einer der Steine hat es zum Beispiel sogar bis nach Gelsenkirchen geschafft und ein anderer soll bereits auf dem Weg nach Bremen sein", berichtet die Essenerin. Das freue vor allem auch Kinder und bestätige sie in ihrer Arbeit. Damit sei das Bemalen, Ablegen und Finden der Steine ein schönes Ritual der Verbundenheit. "Das Teilen der Fotos auf Facebook ist wirklich ein tolles Feedback für die Kinder", betont Barbara Plohr, "daher finde ich die Aktion auch unabhängig von Corona sehr gelungen und freue mich über jeden, der mitmacht". Die Steine seien schließlich dafür da, um den Menschen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern.

"Unsere Inspiration holen wir uns zum Beispiel im Internet auf dem Portal Pinterest. Das Schöne am Steinesammeln ist dabei oft, dass sie durch ihre Prägnanz die Form vorgeben und dadurch bereits die Fantasie der Kinder angeregt wird", berichtet die Essenerin. Jeder Stein bekomme dadurch beim Bemalen seine ganz persönliche Note. Je prägnanter die Form eines Steines sei, desto individueller könne das Design gestaltet werden. "Oft haben die Kinder also schon beim Sammeln eine Idee, was sie später daraus machen möchten.

Aktion ist während der Corona-Pandemie entstanden

Der Trend der Wandersteine hat sich durch die Corona-Pandemie entwickelt, als noch Kontaktbeschränkungen herrschten. Indem die Steine immer wieder versteckt und gefunden wurden und durch das Teilen der Fotos im Internet, sollte die Kommunikation der Menschen aufrechterhalten werden. Spaß und Freude, Mut und Hoffnung soll es dabei vor allem auch denjenigen vermitteln, die nicht direkt beteiligt sind und die bunten Veränderungen zufällig in ihrem Umfeld entdecken oder sich beim Waldspaziergang davon überraschen lassen. 

Und auch das Gefühl, dass niemand alleine ist, soll mit dieser Aktion vermittelt werden. "Ich finde, die Botschaft ist auch außerhalb der Corona-Lage wichtig, sich ins Bewusstsein zu rufen. Deshalb wollte ich die Aktion unbedingt mit meinen Schülern aufgreifen", erklärt die pädagogische Mitarbeiterin. So wird weiter fleißig gemalt und versteckt. Denn bis die Steine den kompletten Landkreis erobert haben, wird es sicher nicht mehr lange dauern.

Bereit zum Verteilen: Die Kreativ-AG der Grundschule Hengelage hat viele unterschiedliche Motive gestaltet. Foto: WienkenBereit zum Verteilen: Die Kreativ-AG der Grundschule Hengelage hat viele unterschiedliche Motive gestaltet. Foto: Wienken

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