50 Jahre alt wird die Gutenbergschule Löningen in diesem Jahr. Das runde Jubiläum soll im September mit einer Projektwoche und einem Tag der offenen Tür gefeiert werden. Die Vorbereitungen laufen bereits
Hervorgegangen ist die Hauptschule gemeinsam mit der Gelbrink-Grundschule aus der ehemaligen Mittelpunktschule. Am 1. August 1972 startete sie unter der Leitung von Hans Dromowicz in ihr erstes Schuljahr. Zwei Jahre später gab Dromowicz die Leitung an Heinrich Wesselmann ab. 1986 übernahm Helmut Pille. Seit 2017 leitet Anne Berning die zurzeit von 250 Schülerinnen und Schülern besuchte Bildungseinrichtung.
Lehrer unterrichten auch im Team
Ihr Regiment sei durchaus streng, gibt Berning zu. So dürfen die Schüler weder in Jogginghosen noch mit Caps auf dem Kopf zum Unterricht erscheinen - die Lehrer natürlich auch nicht. Klare Regeln, an die sich alle zu halten haben, seien sehr wichtig, betont Berning. Den gängigen Vorurteilen gegen Hauptschulen will sie so gleich den Stecker ziehen. Dabei kann sich die Rektorin auf ein junges und entsprechend experimentierfreudiges Kollegium verlassen. Team-Teaching ist längst fester Bestandteil des Unterrichtsalltags. Für ein gutes Lernklima sorgen auch die verhältnismäßig kleinen Klassengrößen.
Die Schülerschaft ist heute bunt gemischt. Doch egal ob ihre Eltern aus Syrien, Polen oder Rumänien stammen: Für Anne Berning sind sie alle Löninger. "Ein großer Teil von ihnen wird später eine Ausbildung in einem heimischen Betrieb absolvieren". Den Werdegang ihrer Schüler verfolgen Berning und Schulsozialarbeiterin Heike Rolfes stets mit großem Interesse. Den einen oder anderen habe sie als Handwerker bereits in ihrem Haus begrüßt, berichtet die Schulleiterin stolz. Andere schaffen auch den Sprung auf das Gymnasium. Sogar einen Professor habe die Hauptschule schon hervorgebracht. Aktuell trägt sie die Hauptverantwortung bei der Integration ukrainischer Schüler in Löningen.
Image der Hauptschule hat sich verbessert
Für die Abgänger stünden die Berufschancen derzeit sehr gut, sagt Berning. Das Image der Hauptschule habe sich wieder verbessert. "Die Unternehmen stellen fest, dass Abiturienten nach der Lehre meist schnell wieder weg sind. Bei unseren Schülern ist das anders." Die große Stärke der Schule sei die Nähe zu den Betrieben. Sie auszuspielen fiel während der beiden Pandemiejahre aber schwer. Berufspraktika waren lange Zeit gar nicht möglich. Berning: "Dabei ist die Berufsorientierung unser eigentliches Aushängeschild." Weil sie nicht die Möglichkeit hatten, in den Joballtag hineinzuschnuppern, entscheiden sich viele junge Leute jetzt gegen eine Ausbildung und gehen stattdessen weiter zur Schule. "Die Firmen spüren das", bestätigt Berning.
Nach dem Erfinder des Buchdrucks ist die Schule erst seit 2010 benannt. Davor hieß sie einfach nur Hauptschule. Mit dem Namen ist die Leiterin zufrieden. "Ich finde, er passt gut zu uns." Das Jubiläum soll am 9. September mit einem Festakt begangen werden, dem sich ein Tag der offenen Tür anschließt. Die Besucher können sich die Ergebnisse der Projektwoche zur Schulgeschichte anschauen. Geplant sind auch Aufführungen und Spielangebote. "Wir möchten, dass unsere Schüler eine schöne Zeit haben und der Bevölkerung zeigen, welch gute Arbeit hier geleistet wird", sagt Anne Berning.