Die Kreisjugendpfleger aus den Landkreisen Cloppenburg, Ammerland, Oldenburg, Leer und Friesland schlagen in einer gemeinsamen Presseerklärung Alarm. Sie kritisieren den mangelnden Jugendschutz bei Verkaufsautomaten. Diese seien oft in der Nähe von Schulen, Bushaltestellen oder Jugendzentren zu finden. Das sei wohl kein Zufall.
Das aber größte Problem sei, dass Produkte, die eigentlich nur für Erwachsene gedacht sind, auch von Minderjährigen aus dem Automaten gezogen werden können – indem sie etwa die Ausweise von volljährigen Freunden nutzen, um die Produkte freizuschalten. Während an der Kasse eines Supermarktes oder Kiosks der Trick nicht funktionieren, findet an den Automaten keine Verifizierung statt.
„Bei Automaten fehlt jede Kontrolle über eine vernünftige Menge für ein entsprechendes Alter.“
Alexandra Pille, Kreisjugendpflegerin in Cloppenburg
„Die Automaten bieten zum Teil Produkte an, die für junge Menschen gefährlich sein können – etwa Vapes (elektronische Zigaretten) mit buntem Design und süßen Aromen“, sagt Sabine Frickhof, Kreisjugendpflegerin im Friesland. Im Trend legen auch extrem saure Süßigkeiten oder ultrascharfe Snacks, die ebenfalls gesundheitliche Folgen haben könnten.
Allein die Vielzahl von Energy-Drinks, die in den Automaten angeboten werden, sei Besorgnis erregend. „Viele konsumieren Energy-Drinks in riskanten Mengen – mit teils ernsten gesundheitlichen Folgen. Bei Automaten fehlt jede Kontrolle über eine vernünftige Menge für ein entsprechendes Alter“, kritisiert Alexandra Pille, die Kreisjugendpflegerin in Cloppenburg.
Die Kreisjugendpfleger appellieren nun an die Eltern: „Wir wollen keine Panik schüren, aber Aufklärung, Prävention und offene Gespräche sind entscheidend für die Förderung einer kritischen Haltung der Jugendlichen im Hinblick auf die riskanten Produkte“, betont Jasmin Sanders, Kreisjugendpflegerin aus dem Landkreis Leer.