Laskavo prosomy! Herzlich willkommen! So lautet die Botschaft, die die neue Initiative "OM für Ukraine" an die Menschen senden möchte, die in Kürze als Kriegsflüchtlinge auch ins Oldenburger Münsterland kommen werden. Hinter der Aktion stehen der Journalist Andreas Lesch aus Lohne und Paul Sandmann, Leiter des Jugendtreffs in der Stadt.
Sie haben – unterstützt von Timo Weigel und seiner Online-Marketing-Agentur "Moin Media" aus Vechta – die Webseite www.om-fuer-ukraine.de ins Leben gerufen. Auf dieser fordern sie die Entscheidungsträger in Kommunen, Vereinen, Wirtschaft und Gesellschaft dazu auf, aktiv zu werden und eine Willkommenskultur für die Schutzsuchenden zu schaffen. Außerdem sammeln sie auf einer schnell wachsenden Liste auch Unterstützer für ihre Initiative.
Solidarität soll sichtbar gemacht werden
Den Initiatoren geht es nach eigenen Angaben zunächst darum, die Solidarität mit den Menschen aus der Ukraine sichtbar zu machen. "Der Krieg erfüllt uns mit einem Gefühl der Ohnmacht, der Sorge und Wut. Wir sehen das Leid und denken, wir können nichts tun", sagt Sandmann. Doch schon bald werden die ersten Flüchtlinge in der Region ankommen – teilweise sind sie bereits da.
"Wir wollen die ‚Anpackermentalität‘ der Menschen im Oldenburger Münsterland nutzen und verstärken."Andreas Lesch, einer der beiden Initiatoren von "OM für Ukraine"
Laut dem Jugendpfleger – er bezieht sich auf seine Erfahrungen aus der jüngsten Flüchtlingskrise – ist es in diesem Moment wichtig, die Bereitschaft einer breiten Mehrheit der Gesellschaft, aktiv Hilfe zu leisten, in den Fokus zu rücken. Nach Angaben von Lesch geht es auch um die psychologische Botschaft: Wir alle wollen und werden helfen. "Das stärkt den Zusammenhalt", ist er überzeugt.
Der Journalist sagt: "Wir wollen die ‚Anpackermentalität‘ der Menschen im Oldenburger Münsterland nutzen und verstärken." Er spricht von einem "Booster für die Hilfsbereitschaft". Ziel der Initiative sei es, die vielen Aktionen und Hilfsangebote, die es bereits gibt, zu bestärken und zu ermutigen. "Wir wollen helfen, Bedarfe und Helfer zusammenzubringen." Er lobt in diesem Zuge das geschlossene und rasche Vorgehen des Landrats Tobias Gerdesmeyer und der Bürgermeister der Städte und Gemeinden.
Das vorhandene Netzwerk soll größer werden
Im zweiten Schritt geht es den Initiatoren darum, auf einer Informationsseite die verschiedenen Hilfsangebote und Initiativen zu bündeln. Ferner ist ein Newsletter in Planung, der künftig regelmäßig an alle Unterstützer auf der Plattform versendet werden soll. Darin wollen Lesch und Sandmann über die konkreten Bedarfe von lokalen Hilfsorganisationen wie den Maltesern, der Caritas oder dem Deutschen Roten Kreuz informieren – und über einen Link die Möglichkeit bieten, direkt Hilfe anzubieten. "Es geht uns darum, Hilfe vor Ort schnell und effektiv zu koordinieren", sagt Lesch. Nach seinen Worten ist es ein Ziel, das bereits vorhandene Netzwerk im Oldenburger Münsterland weiter zu knüpfen und zu stärken.
Sandmann sagt: "Wir haben einen Stein ins Wasser fallenlassen und hoffen, dass er große Kreise zieht." Die Männer versprühen Zuversicht: "Es ist gut und wichtig, jetzt anzufangen."