Das Nachrichtenportal vonMünsterländische Tageszeitung MT undOldenburgische Volkszeitung OV

„Ich bringe meine eigene Fantasie ein“

Der 32-Jährige spielt den Polizisten Chris Lautner, der die Privatdetektivin Doro Decker unterstützt. Neben den Vorgaben des Skriptes intepretiert Gilz seine Figuren weiter.

Artikel teilen:
In seiner Rolle: Artjom Gilz spielt den Polizisten Chris Lautner.	Foto: © ZDF / Sofie Silbermann

In seiner Rolle: Artjom Gilz spielt den Polizisten Chris Lautner. Foto: © ZDF / Sofie Silbermann

Abitur in Cloppenburg, „Work&Travel“ in Kanada und seit einigen Jahren als Schauspieler in Berlin: Artjom Gilz treibt seine Karriere weiter voran. Ab dem 26. Februar ist er in der neuen Serie „Dunkelstadt“ im ZDF, bei ZDFneo und in der Online-Mediathek zu sehen. Im MT-Interview spricht er über sein neues Projekt.

Worum geht es in der Serie?

Es ist eine Detektivgeschichte im Film Noir Genre. Die Hauptfigur Doro Decker ermittelt als Privatdetektivin in Dunkelstadt, die sehr korrupt ist. Ich spiele den Polizisten Chris Lautner, der mit Doro auf der Polizeischule war und mehr als nur ihr Freund sein möchte. Mit meiner Hilfe versuche ich ihr zu zeigen, dass es auch Licht gibt in Dunkelstadt.

Wie lange haben die Dreharbeiten gedauert?

Für sechs Folgen mit einer Länge von jeweils 45 Minuten waren rund fünf Monate Drehzeit angesetzt. Die meiste Arbeit für mich findet allerdings im Vorfeld statt. Ich bringe neben dem Skript meine eigene Fantasie mit ein und versuche, die Figur zu formen. Alles natürlich in Absprache mit der Regie.

Wie viel eigene Fantasie ist denn überhaupt möglich?

Es sind natürlich Fakten im Drehbuch vorgegeben. Zum Beispiel, dass ich in diesem Fall ein Polizist bin. Dann kann ich mich aber in einem Rahmen bewegen und die Strukturen mit der Regie abstimmen. Es ist eher ein undefinierbarer Prozess. Manchmal macht es auch erst in einer gewissen Szene Klick und man erkennt plötzlich die Figur.

Wie lief die Zusammenarbeit mit Regisseurin Asli Özge?

Vieles ergibt sich einfach am Set, man kennt nicht sofort die genauen Gegebenheiten. Einiges ist vielleicht anders, als man es sich vorgestellt hat. Es gibt immer wieder etwas Neues, das macht es auch so spannend. Asli hat bislang viel Arthouse-Kino gemacht und manchmal auch komplette Szenen einfach umgeschmissen. Die Zusammenarbeit hat mir sehr viel Spaß gemacht.

Wie sehen Ihre weiteren Pläne für die Zukunft aus?

Ich habe mich vor rund vier Jahren schließlich dazu entschieden, voll auf das Schauspiel zu setzen. Das hat sich zum Glück als richtige Entscheidung herausgestellt. Ich bin froh, dass ich diesen Beruf ausüben kann. Ich würde künftig gerne noch etwas mehr in internationalen Produktionen mitarbeiten und auch noch weiter Kinofilme drehen. Aber ich weiß auch, dass das Zeit braucht. Mit der aktuellen Entwicklung und der neuen Serie bin ich sehr zufrieden.

Artjom Gilz ist 32 Jahre alt und lebt in Berlin. Geboren in Russland, kam er im Alter von fünf Jahren mit seiner Familie nach Cloppenburg. Nach dem Abitur am ULF hat es ihn 2007 in die Hauptstadt gezogen. Der Job als Schauspieler stand nicht von Beginn an auf seinem Plan. Zunächst absolvierte Gilz den Studiengang „International Business“. Später arbeitete er ein Jahr lang in einem „Work&Travel“-Programm in Kanada. Hier lernte er das Studio von Robyn Kay kennen. In Kursen sammelt er Erfahrungen mit der Meisner-Technik. Unter anderem geht es darum, dass der Schauspieler echte Emotionen erlebt. In der zweiten Staffel der Fernsehserie Charité, die ab Februar 2019 erstausgestrahlt wurde, spielt Gilz eine der Hauptrollen als linientreuer, arischer Kinderarzt Dr. Artur Waldhausen. Zudem war er unter anderem in „100 Dinge“ oder der Vox-Serie „Milk&Honey“ zu sehen. Im September ist er in einem amerikanischen Kinofilm mit dem Titel „Without Remorse“ zu sehen. Es ist ein Film zum gleichnamigen Buch von Tom Clancy. Den Kontakt zur Heimat hat er nie abreißen lassen, regelmäßig ist er zu Besuch in der Kreisstadt. „Ich bin ein absoluter Familienmensch und einige meiner besten Freunde wohnen in Cloppenburg“, sagte er 2016 im MT-Gespräch.

Jetzt OM-Plus für 0,99€ im ersten Monat testen. Erfahren Sie alles Relevante aus beiden Landkreisen im OM. Auf dem Desktop, mobil und in der News-App! Hier geht es entlang.

Hier klicken und om-online zum Start-Bildschirm hinzufügen

„Ich bringe meine eigene Fantasie ein“ - OM online