Fehlende Unterstützung und Perspektiven in der Coronazeit beklagt Gerd Sperlich, der mit seinem Zirkusprojekt in vielen Schulen zu Gast ist. Im Oktober ist ein Besuch in der Grundschule St. Andreas in Cloppenburg vorgesehen.
"Wir warten ab, planen weiter und schauen, wie der Betrieb nach den Sommerferien weitergeht", sagt Schulleiter Ingo Götting. Die Zusammenarbeit mit dem Zirkus Sperlich besteht seit 2012, alle vier Jahre ist das Projekt in Cloppenburg zu Gast. Gemeinsam erarbeiten die Artisten und Künstler eine Woche lang mit den Schülern ein Programm, das am Ende in der Manege präsentiert wird.
"Wenn der Zirkus nicht mehr da ist, wäre das schlimm für die Kinder und Schulen", so Götting weiter. Den Kindern habe die Arbeit Freude bereitet , viele hätten ein stärkeres Selbstbewusstsein entwickelt. Der Auftritt in der Manege wirke sich positiv auf die Entwicklung aus.
Projekt arbeitet präventiv gegen Mobbing und Gewalt
Das Programm arbeite präventiv gegen Mobbing und Gewalt. "Beim Zirkus müssen alle an einem Strang ziehen", sagt Gerd Sperlich. Ihm fehle die Jugendarbeit, in der er bereits seit 30 Jahren tätig ist. Seit November habe er quasi nicht mehr gearbeitet, nach der Winterpause seien die Corona-Einschränkungen in Kraft getreten.
Dabei kritisiert Sperlich die Unterstützung der Politik in Bund und Ländern. "Wir wissen nicht, wie es weitergehen soll. So eine lange Pause hat es noch nie gegeben." Es gebe jetzt schon Absagen für geplante Termine Ende des Jahres. Zudem berichtet er von bürokratischen Schwierigkeiten bei der Gewährung von Finanzhilfen oder Kreditaufnahmen. "Die Hilfe kommt spät oder gar nicht", sagt der Zirkusdirektor.
Götting befürchtet, dass somit ein Stück wichtiger Kultur verloren gehe. Für den Oktober seien Hygienevorschriften einzuhalten, falls notwendig. So könnten die Vorstellungen nur vor den engsten Familienmitgliedern stattfinden. Zudem könnte das Publikum auch Masken tragen.
Förderverein und Schule planen eine Spendenaktion
Der Förderverein unterstützt das Projekt tatkräftig. "Wir alle glauben daran, dass es stattfinden kann", sagt Götting. Das Projekt sei auch ein Zugpferd, um Ehrenamtliche für die Mitarbeit im Förderverein zu begeistern. Mit einer Spendenaktion möchte die Schule dem Zirkus unter die Arme greifen. Unter anderem soll der Erlös einer Verlosung zur Verfügung gestellt werden.