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Großbrand in Hatten: Funkmast droht auf Autobahn zu stürzen

Seit Freitagabend kämpfen über 230 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst, Polizei und weiteren Organisationen gegen die Flammen auf dem Schrottplatz. A 28 ist teils gesperrt.

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Foto: NonstopNews/Andre van Elten

Foto: NonstopNews/Andre van Elten

 Ein Großbrand auf einem Recyclinghof im Gewerbepark Munderloh, einem Ortsteil der Gemeinde Hatten (Landkreis Oldenburg), hat einen Schaden in Millionenhöhe verursacht. Mehrere Hundert Autos und zahlreiche Reifenstapel brannten seit dem späten Freitagabend. 230 Feuerwehrkräfte kämpften gegen die Flammen, wie die Polizei mitteilte. Am Samstag waren sie weitgehend unter Kontrolle, sodass sie sich nicht weiter ausbreiteten. „Einen Brand solcher Intensität hatten wir die letzten zehn Jahre nicht“, sagte ein Feuerwehrsprecher. 

Demnach standen rund zwei Drittel des weitläufigen Hofes des Autoverwerters in Brand. Etwa 5000 Quadratmeter waren betroffen. Wegen des Rauchs werden die Anwohner gebeten, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Die Rauchsäule sei bis nach Bremen zu sehen gewesen. Ein Ende der Löscharbeiten war zunächst nicht abzusehen. Auch zur Ursache war noch nichts bekannt. 

Wachhunde gerettet

Verletzt wurde niemand, wie es weiter hieß. Mehrere Wachhunde wurden vom Gelände gerettet und in Sicherheit gebracht. Die große Hitze erschwere die Arbeit deutlich. Von den brennenden Autos gehe so viel Wärme aus, dass auch eine Halle mit Werkstatt und ein Bürogebäude in Brand geraten seien. Beide Gebäude wurden zerstört. Auch sei es immer wieder zu Explosionen durch Gasflaschen und Reaktionen von Metalllegierungen gekommen.

Die Löscharbeiten werden nach Einschätzung des Feuerwehrsprechers noch eine Zeit andauern. Bis die letzten Glutnester gelöscht seien, könne es sogar unter Umständen noch Tage dauern. Der Schaden lässt sich schwer einschätzen, dürfte sich laut Polizei jedoch in Millionenhöhe bewegen.

Aufgrund der sehr starken Rauchentwicklung musste die Autobahn 28 zwischen dem Kreuz Oldenburg-Ost und der AS-Hude in beide Fahrtrichtungen gesperrt werden. Zudem steht auf dem Gelände ein hoher Funkmast, der durch die sehr große Hitze in Mitleidenschaft gezogen wurde, heißt es in einer Pressemitteilung der Polizeiinspektion Delmenhorst/Oldenburg-Land/Wesermarsch. Der Mast könnte instabil geworden sein und gegebenenfalls auf die Autobahn stürzen. Ein Statiker wurde hinzugezogen, kann diesbezüglich jedoch noch keine Angaben machen. Rund um den Mast brennt es lichterloh.

Nächtliche Warnung

Einheiten aus dem gesamten Landkreis Oldenburg, der Stadt Oldenburg sowie der umliegenden Gemeinden unterstützen die Löscharbeiten. Bislang beteiligt sind die freiwilligen Feuerwehren Neerstedt, Falkenburg, Beckeln, Colnrade, Dingstede, Kirchhatten, Sandkrug, Wüsting, Altmoorhausen, Littel, Wardenburg, Wildeshausen, Delmenhorst-Süd und Hasbergen, außerdem die Berufsfeuerwehren Oldenburg und Delmenhorst, sowie das THW.

Wegen der intensiven Rauchentwicklung und des niedergehenden Ascheregens wurde über das Modulare Warnsystem (MoWaS) eine Warnung an die Bevölkerung ausgegeben. Anwohnende wurden aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten, Klimaanlagen abzuschalten und das betroffene Gebiet zu meiden. Die Warnung erfolgte in der Warnstufe 2, was eine amtliche Gefahrenmitteilung mit mittlerer Priorität darstellt, so die Mitteilung der Kreisfeuerwehr. Sie wurde sowohl über Warn-Apps als auch über Cell Broadcast versendet. Zusätzlich sei ein Lautsprecherwagen der DLRG unterwegs, um die Bevölkerung direkt vor Ort zu informieren.

Die nächtliche Warnung hatte das Ziel, auch schlafende Anwohnende zu erreichen – insbesondere, wenn Fenster und Türen offenstanden, so die Mitteilung. Durch den Cell-Broadcast-Dienst wurde die Bevölkerung direkt auf ihren Mobilgeräten auf die Gefahr hingewiesen, um frühzeitig Schutzmaßnahmen ergreifen zu können.

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