Gesundheitsamt klingelt nicht an Türen
Offenbar geben sich Betrüger an den Haustüren als Mitarbeiter des Gesundheitsamtes aus und wollen Abstriche nehmen. In der Cloppenburger Kreisverwaltung ist man "entsetzt".
Matthias Bänsch | 21.10.2020
Offenbar geben sich Betrüger an den Haustüren als Mitarbeiter des Gesundheitsamtes aus und wollen Abstriche nehmen. In der Cloppenburger Kreisverwaltung ist man "entsetzt".
Matthias Bänsch | 21.10.2020
Symbolfoto: dpa
"Es werden prinzipiell keine Coronatests an den Haustüren gemacht." Mit diesen Wort reagiert Frank Beumker, Sprecher der Cloppenburger Kreisverwaltung, auf Informationen, dass sich derzeit Betrüger als Mitarbeiter des Cloppenburger Gesundheitsamtes ausgeben. In den sozialen Medien wird vereinzelt davon berichtet, dass diese angeblichen Mitarbeiter an Haustüren klingeln, um einen Abstrich zu nehmen. Die Masche: Die Bewohner seien angeblich Kontaktpersonen und müssten getestet werden. Einen solchen Vorfall habe es zum Beispiel jüngst in Emstek gegeben. Der Polizei sind derartige Fälle allerdings nicht bekannt, wie Polizeisprecher Hendrik Ebmeyer auf Anfrage von OM online erklärte. Weder dem Streifendienst in Cloppenburg noch bei der Polizeiwache in Emstek sei so etwas gemeldet worden. Die Vorfälle ausschließen möchte die Polizei trotzdem nicht. Denn es hat bereits ähnlich gelagerte Betrugsversuche im Oldenburger Münsterland gegeben. Ende März warnte die Polizei vor der Masche. Damals klingelten mehrere Personen an den Haustüren in Holdorf. Die Männer trugen eine Atemschutzmaske und gaben an, dass sie vom Gesundheitsamt geschickt worden seien. Ein solches Vorgehen schließt Frank Beumker kategorisch aus. Die Kontaktaufnahme zu möglicherweise infizierten Personen passiere immer telefonisch. Getestet werde ohnehin nicht in privaten Wohnungen, sondern in den allermeisten Fällen im Cloppenburger Testcenter. Im Bedarfsfall seien Teams unterwegs, die bei Hotspots mobile Teststationen aufbauen - zum Beispiel in Turnhallen oder Schulen. Es könne nur in absoluten Ausnahmefällen sein, dass doch ein Mitarbeiter an der Tür klingelt. Dabei ginge es fast ausschließlich um Testungen von Werkvertragsarbeitern, dabei würden auch die Bewohner angrenzender Wohnungen mit getestet. Beumker zeigte sich "entsetzt", dass mutmaßliche Betrüger "die Angst und Verunsicherung der Bürger angesichts der angespannten Lage" derart ausnutzen würden. Wie die Polizei informiert, haben die Betrüger zwei Ziele im Sinn: Entweder wird den Opfern ein völlig überteuerter Coronatest angeboten. Teilweise wird von Kosten von bis 5000 Euro berichtet. Oder sie wollen sich einfach Zutritt zur Wohnung verschaffen, um dort an Wertgegenstände zu gelangen. Polizeisprecher Hendrik Ebmeyer empfiehlt, prinzipiell nicht fremde Personen ins Haus zu lassen und das Gespräch zu beenden - erst Recht, wenn sich ein angeblicher Mitarbeiter einer Behörde nicht ausweisen kann. Als erste Maßnahme empfiehlt er die telefonische Rückversicherung bei der entsprechenden Behörde. Im Zweifelsfall soll die Polizei informiert werden. Dabei sollte man sich möglichst viele Details zu den Personen und verdächtigen Fahrzeugen merken. Diese Verhaltenstipps gibt die Polizei: Auch der telefonische Enkeltrick wird mittlerweile häufiger auf die Corona-Lage angepasst. Angeblich meldet sich ein Angehöriger, die infiziert beziehungsweise krank ist, und Hilfe benötigt. Opfer sind vornehmlich Senioren. Für solche Fälle rät die Polizei zu diesen Verhaltensweisen:Ähnliche Vorfälle bereits Ende März gemeldet
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