Zum ersten Mal fand am Mittwoch ein "Berufeparcours" an der Geschwister-Scholl-Oberschule (GSO) in Vechta statt. Die 150 Schülerinnen und Schüler des 9. Jahrgangs hatten den ganzen Vormittag Zeit, bei der kleinen Jobmesse im Schulgebäude, verschiedene Unternehmen kennenzulernen.
Bereits im Vorfeld konnten die Jugendlichen die „Berufsweg-App“ nutzen, um sich die Firmen online anzusehen, sich vorzubereiten und zu bewerben. Während des Parcours war dann Zeit, persönliche Kontakte zu knüpfen.
Schüler erleben auch Berufspraxis
Eingeführt in die App hat vorab Linda Ritscher von der Agentur Up-Consulting aus Rotenburg (Wümme), welche auch den Berufeparcours organisiert hat. Ein Plus für die Jugendlichen: Die in der App eingerichteten Lebensläufe können die Schüler den Firmen ganz einfach zur Verfügung stellen und aktuell halten.
Die Schule hatte sich bewusst für die Zusammenarbeit mit der Agentur entschieden. Lehrerin Karin Miosga, Verantwortliche für die Berufsorientierung an der GSO, erklärt: Dadurch, dass der Berufeparcours von Externen organisiert werde, nähmen die Jugendlichen die Veranstaltung anders, intensiver wahr. Außerdem laufe viel digital ab. Das sei greifbarer für die Jugendlichen – und natürlich interessanter und abwechslungsreicher.
Im Gegensatz zu den klassischen Jobmessen können die Schüler bei dem Berufeparcours nicht nur Theoretisches über das jeweilige Unternehmen oder den jeweiligen Beruf erfahren, sondern auch praktisch hineinschnuppern. „Man muss sich ja auch vorstellen können, was einen erwartet“, erklärt etwa ein Mitarbeiter am Stand der Firma Atlas.
Auch die Firma NOV, Dienstleister für die Öl- und Gasindustrie mit Standort in Vechta, bringt schon einige Jobmessen-Erfahrung mit. Das Konzept des Parcours sei gut, heißt es nach dem Termin in Vechta. Ebenso positiv ist das Feedback der Firma Zerhusen Kartonage. Es sei gut, dass es das Angebot gebe.
Firmen aus dem gesamten Landkreis vor Ort
Alle teilnehmenden Firmen kommen aus dem Landkreis Vechta. Das sei wichtig, sagt der Stellvertretende Schulleiter der GSO, Benjamin Rawe. Die Schüler hätten oft nicht die Möglichkeit, weite Wege zu ihren künftigen Lehrstellen zurückzulegen. Die Berufe, die vorgestellt wurden, reichen vom Handwerk bis zur Verwaltung. „Die typischen Ausbildungsberufe“, fasst es Benjamin Rawe zusammen.
Genauso wie von den Lehrern gibt es auch seitens der Schüler positive Rückmeldungen: Ayaz (17) und Hussein (15) etwa finden es interessant, Berufe und Betriebe kennenzulernen. Es sei super, dass die GSO ihnen das Angebot mache, sagen die Jugendlichen.
Die Berufsorientierung an der Geschwister-Scholl-Schule finde schwerpunktmäßig in den Jahrgängen 8 bis 10 statt, erklärt Benjamin Rawe. Die Schule organisiere etwa Betriebsbesichtigungen. Sowohl in der 8. als auch in der 9. Klasse machen die Schüler Praktika. Die Berufsorientierung sei in das Grundlagentraining der Oberschule eingegliedert, welches einmal in der Woche stattfinde. Dort sei auch der Berufeparcours mit den 9.-klässlern vorbereitet worden. Außerdem werde in Gesprächen mit Eltern, Lehrern und dem Schüler gemeinsam besprochen, welcher Berufsweg möglicherweise sinnvoll sei, erzählt Rawe.