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Geschafft: Krisenhelfer haben neues rollendes Asyl

Die psychosoziale Notfallversorgung ist im Südkreis noch mobiler geworden. Dank vieler Spenden konnte sie ein weiteres Einsatzfahrzeug anschaffen. Es wurde jetzt eingeweiht.

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Neues Fahrzeug: Der Transporter ist ab jetzt in Löningen stationiert. Foto: G. Meyer

Neues Fahrzeug: Der Transporter ist ab jetzt in Löningen stationiert. Foto: G. Meyer

Die Tröster tragen lila: 24 Stunden täglich steht das Team der psychosozialen Notfallversorgung (PSNV) bereit, um Menschen in schweren Lebenslagen beizustehen. Am Freitag weihte es in Löningen sein neues Einsatzfahrzeug ein, das vor allem bei Unfällen wertvolle Dienste leisten soll. Die Anschaffung war dank zahlreicher Spenden möglich geworden.

Die Akuthilfe findet unter dem Dach des Deutschen Roten Kreuzes statt. Der Transporter ist das dritte fahrende Asyl, das der DRK-Kreisverband unterhält. Bislang mussten die Ehrenamtlichen in den vier Südkreisgemeinden bei ihren Einsätzen meist auf das eigene Auto zurückgreifen. Der neue Transporter wird jetzt in der gerade frisch fertiggestellten DRK-Ortsbereitschaft an der St. Florian-Straße stationiert. Neben einem Tisch und Sitzgelegenheiten verfügt er über Blaulicht und Digitalfunk. Das Fahrzeug hat im Ernstfall Sonderrechte und muss von Autofahrern durchgelassen werden.  

Schon über hundert Einsätze in diesem Jahr

Die Krisenhelfer überbringen Todesnachrichten, betreuen Frauen, die von ihren Männern verprügelt wurden, oder kümmern sich vor Ort um Unfallopfer oder deren Angehörige. Diese erhalten im Wagen auch warme Decken und Getränke. Zur Ausstattung gehört außerdem ein Rucksack mit Malsachen und Spielzeug. Rund 250 Einsätze aller Art kommen im Jahresschnitt zusammen. „Allein von Januar bis Mai waren es schon wieder mehr als hundert“, berichtet Heinz Dierker. Zur Einweihung begrüßte der Kreis-Koordinator zahlreiche Förderer, darunter die Dorfjugend Lodbergen. Sie hatte den Gewinn ihrer Zeltfete, mehr als 1700 Euro, gespendet. Aber auch die Glücksspirale sowie Banken, Firmen und viele Privatleute machten Geld locker, so dass die notwendigen 65.000 Euro binnen weniger Wochen zusammenkamen. "Die große Spendenbereitschaft zeigt, welch hohe Akzeptanz die Arbeit die Notfallversorgung genießt", freute sich DRK-Kreisverbandsvorsitzender Bernhard Möller. Mit ihren 45 Mitgliedern, die sich auf drei Regionalgruppen verteilen, sei sie ein wichtiger Bestandteil des Roten Kreuzes. "Sie sind der Anker in traumatisierenden Momenten", betonte Möller.

Starkes Team: Rund zehn Aktive engagieren sich im Südkreis als Notfallhelfer. Foto: MeyerStarkes Team: Rund zehn Aktive engagieren sich im Südkreis als Notfallhelfer. Foto: Meyer

Im  Südkreis sind knapp zehn Freiwillige aktiv. Über eine App sind sie miteinander verbunden. Weil sie immer mindestens zu zweit ausrücken sollen, müssen sie sich gut absprechen, um Dienst, Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen. Eine Aufwandsentschädigung gibt es nicht. Trotzdem nehmen die Helfer die Strapazen gern auf sich. Wie wichtig ihr Engagement ist, zeigte sich, als während der Feierstunde ein Notruf einging, der aber von einem anderen Team übernommen werden konnte. 

Die Suche nach dem passenden Fahrzeug hatte einige Zeit in Anspruch genommen. Seine  Weihe  übernahmen Pater Jacob von der Pfarrgemeinde St. Vitus und Pastorin Lina Kohring. Auch die Seele brauche Begleitung, betonte die evangelische Geistliche und wünschte den Nothelfern für die Zukunft den Segen Gottes. 

Spendeten Gewinn: Auf die Dorfjugend Lodbergen kann sich die PSNV verlassen. Foto: G. MeyerSpendeten Gewinn: Auf die Dorfjugend Lodbergen kann sich die PSNV verlassen. Foto: G. Meyer

Info: 

  • Spenden nimmt die Psychosoziale Notversorgung des Roten Kreuzes jederzeit entgegen: Volksbank Cloppenburg
    IBAN: DE67 2806 1501 0046 0001 00
    Stichwort: Spende PSNV
  • Eine Erstausbildung zum Krisenhelfer darf jeder zwischen 23 und 65 Jahren absolvieren. Neben einer monatlichen Supervision finden regelmäßig Fortbildungen statt. Infos unter Telefon 04471/8509550 (psnv@drk-cloppenburg.de).

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