Friesoyther Bildungswerk will im Oktober umziehen
Noch ist das frühere Burghotel eine riesengroße Baustelle. Der Grundriss des neuen Bildungswerkes ist allerdings schon erkennbar.
Heiner Stix | 28.03.2023
Noch ist das frühere Burghotel eine riesengroße Baustelle. Der Grundriss des neuen Bildungswerkes ist allerdings schon erkennbar.
Heiner Stix | 28.03.2023
So soll es werden: Dr. Georg Pancratz (Mitte) und Nicola Fuhler (2. von rechts) zeigen gemeinsam mit (von links) Anne Schweigatz, Bernd Wichmann, Architektin Edith Hemmen-Glup, Rasmus Braun und Annette Hopfmann die Pläne für das neue Bildungswerk. Foto: Stix
Zwischen dem großen Gruppenraum und dem Büro wird gerade eine Wand hochgezogen. Dort, wo die neue Treppe und der Aufzug hinkommen, klaffen in den Decken riesige Lücken, die den Blick bis in den Dachboden freigeben. Der Boden ist bis auf die Sohle abgetragen, im alten Treppenhaus kleben noch die Tapeten an den Wänden, das Dach muss neu gedeckt, Fenster und neue Dachgauben müssen eingebaut werden. Vor den Bauarbeitern, so scheint es, liegt noch Arbeit für viele Monate. Dr. Georg Pancratz ist dennoch zuversichtlich. "Ende Oktober wollen wir umziehen", sagt der Vorsitzende des Bildungswerkes Friesoythe. In gerade einmal 10 Monaten Bauzeit ist dann aus der früheren Burgschänke ein rund 500 Quadratmeter großes Haus der Erwachsenenbildung geworden. Dass dort einmal ein Lokal samt Hotelzimmern war, ist schon jetzt nicht mehr zu erkennen. Das Bildungswerk hatte das Gebäude an der Ecke Kirchstraße/Burgstraße 2018 gekauft, da in den Räumen im Alten Rathaus schon damals kaum mehr genug Platz war. Bis die Fördermittel für den energetischen Umbau beantragt und zugesagt waren, zogen die Jahre ins Land. 2022 wurde das Gebäude leergeräumt, Anfang 2023 konnten die Umbauarbeiten beginnen. Und die sind nicht ohne. Nach außen hin bleibt das Gebäude zu den Straßen hin zwar weitgehend unverändert, im Inneren aber blieb fast kein Stein auf dem anderen. Dabei kam es, wie Hemmen-Glup beim Rundgang durch das Gebäude erläutert, zu den für Altbau-Sanierungen typischen Überraschungen. "Da waren eingezeichnete Träger nicht eingebaut, an anderer Stelle gab es gleich 2 davon", erzählt die Architektin. Im Flur war unter Fliesen und Estrich der blanke Sand statt einer Betonsohle, manche Wand erwies sich beim genaueren Hinsehen als marode. "Also nichts Ungewöhnliches", sagt Hemmen-Glup lachend. Und auch wenn noch viel zu tun ist, der neue Grundriss ist bereits sichtbar. Im Erdgeschoss entsteht zur Kirchstraße hin ein 30 Quadratmeter großer Gruppenraum mit bodentiefen Fenstern. Direkt beim Eingang führt die neue Treppe in das Obergeschoss, dahinter entstehen zwei Büros. Auf der rechten Seite liegen Küche und Sozialraum sowie die Toiletten. Im rückwärtigen Anbau finden zwei 80 und 90 Quadratmeter große Gruppenräume Platz. Die Wand dazwischen kann beiseite geschoben werden, sodass bei Bedarf ein großer Veranstaltungssaal entsteht. Im Obergeschoss finden weitere Büros, zwei Gruppenräume und ein Digitalstudio Platz. Beide Ebenen sind durch einen Aufzug miteinander verbunden, das gesamte Gebäude ist künftig barrierefrei. Die Gruppenräume werden, erläutert Nicola Fuhler, die Geschäftsführerin des Bildungswerkes, "auch Vereinen und anderen Gruppen für Veranstaltungen und die Vereinsarbeit zur Verfügung stehen". Ein elektronisches Schließsystem ermöglicht den Zutritt zu den gebuchten Räumen zum vereinbarten Zeitpunkt. "Damit können wir exakt festlegen, wer wann ins Haus und in welchen Raum kann", betont Fuhler. Bereits jetzt gebe es viele Anfragen von unterschiedlichen Organisationen, die Räume im neuen Bildungswerk nutzen wollen, versichert Pancratz. Auch energetisch wird das Gebäude auf dem neuesten Stand sein. "Wir sind nachhaltig und energieeffizient unterwegs", sagt Hemmen-Glup. Photovoltaik, Speicher, Wärmepumpe und Fußbodenheizung sind selbstverständlich, Gleiches gilt für den Einbau neuer Fenster und für die Dämmung der obersten Geschossdecke. "Das sind ja auch Voraussetzungen dafür, dass wir überhaupt Förderungen bekommen", ergänzt Pancratz und betont noch einmal den Zeitplan. "Die Weihnachtsfeier", sagt er, "werden wir hier machen können." Sofern jetzt kein Wintereinbruch mehr kommt.Im Inneren blieb fast kein Stein auf dem anderen
Zwei Gruppenräume können zu einem Veranstaltungssaal verbunden werden
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