Friesoyther Altersmedizin hat sich personell verstärkt
Grzegorz Banaszczyk ist neuer Chefarzt Innere Medizin/Geriatrie. Das Team um ihn und Chefärztin Dr. Corinna Drebenstedt hat zudem noch weitere Verstärkung bekommen.
Heiner Stix | 17.06.2023
Grzegorz Banaszczyk ist neuer Chefarzt Innere Medizin/Geriatrie. Das Team um ihn und Chefärztin Dr. Corinna Drebenstedt hat zudem noch weitere Verstärkung bekommen.
Heiner Stix | 17.06.2023
Chefärzte: Dr. Corinna Drebenstedt und Grzegorz Banaszczyk leiten die Altersmedizin am Friesoyther Krankenhaus. Foto: Stix
Das Ärzteteam in der Friesoyther Altersmedizin hat Verstärkung bekommen. Grzegorz Banaszczyk ist seit 1. April neuer Chefarzt in der Inneren Medizin und dort gemeinsam mit Chefärztin Dr. Corinna Drebenstedt für die Leitung der Geriatrie zuständig. Sowohl das Krankenhaus als auch die Stadt sind dem gebürtigen Pole allerdings nicht unbekannt: Seine erste berufliche Station in Deutschland trat er am 1. Januar 2003 als Assistenzarzt am St.-Marien-Hospital Friesoythe an. "Ich hatte eine Stellenanzeige gesehen, dass ein kleines Krankenhaus in Norddeutschland Internisten sucht", erzählt der 49-Jährige. Schon als Student habe er internistische Praktika in Deutschland gemacht, Deutsch sei zudem in den 90er Jahren die einzige westliche Sprache, die man in Polen wegen der Verbindungen zur DDR lernen konnte. Mit diesen Vorerfahrungen und da die Arbeitslosigkeit in Polen 2002 bei rund 20 Prozent gelegen habe, sei eine berufliche Tätigkeit in Deutschland eine gute Option gewesen. "Die Weiterbildungsmöglichkeiten in Polen waren damals sehr eingeschränkt", erzählt Banaszczyk. "Viele haben ihr Glück anderswo gesucht, auch in Großbritannien oder Skandinavien." Nach 2 Jahren in Friesoythe wechselte der Medizinier nach Ankum, um seine Weiterbildung zum Facharzt fortzusetzen und näher bei seiner Frau zu sein, die – ebenfalls Ärztin – in der Zwischenzeit eine Stelle in Lingen gefunden hatte. Nach 3 Jahren in Ankum und dem letzten Weiterbildungsjahr in Quakenbrück entschied sich Banaszczyk, "auf eine unterbewertete Aktie zu setzen, denn damals wollten wenige Mediziner Geriatrie machen". Heute sei die Geriatrie eher der Blue Chip, die Top-Aktie unter den medizinischen Fachrichtungen, findet Banaszczyk, der außerdem auch die Zusatzqualifikationen Notfallmedizin, Physikalische Therapie, Balneologie & Medizinische Klimatologie sowie Palliativmedizin und seinen Master in Hospitalmanagement mit nach Friesoythe brachte. "Viele Kliniken wollen Geriatrie machen, denn die Menschen werden immer älter, die Zahl der alten Menschen steigt." Diese Einschätzung teilt auch Krankenhaus-Geschäftsführerin Nadine Krefeld, zumal sie festgestellt hat, dass auch die Gesundheitspolitik inzwischen die Geriatrie in den Fokus genommen habe. "Schenkelhalsfrakturen beispielsweise darf man bei alten Menschen nur noch operieren, wenn im Krankenhaus täglich geriatrische Expertise vorgehalten werden kann", erläutert sie. Für das St.-Marien-Hospital ist das keine Hürde, denn neben Dr. Drebenstedt und Grzegorz Banaszczyk führt auch die chirurgische Oberärztin Dr. Gabriele Schmitz inzwischen die Zusatzbezeichnung Geriatrie. Hinzu kommt Paulina Banaszczyk, die ihrem Mann nach Friesoythe gefolgt ist. Die Neurologin ist ebenfalls Geriaterin und baut derzeit am medizinischen Versorgungszentrum Friesoythe eine Altersneurologie auf. "Vier Geriater aus drei medizinischen Fachrichtungen in einem kleineren Krankenhaus, das ist schon eine Hausnummer", sagt Krefeld. Damit könne man das Fach neben der Adipositas-Chirurgie und dem Qualifiziertem Entzug als einen von drei Schwerpunkten halten und auszubauen. Bedarf gebe es genug, ist sich Krefeld sicher. "Bald kommen die Babyboomer ins Krankenhaus", sagt sie. "Die geburtenstarken Jahrgänge nähern sich der Rente und sind damit auch potenzielle geriatrische Patienten." Und die wolle man, so Krefeld, mit viel interdisziplärer Teamarbeit und hohem pflegerischen Einsatz nach einer Operation möglichst schnell mobilisieren, um ihnen den Weg in die Pflegebedürftigkeit zu ersparen. "Das gelingt uns nicht immer", weiß Banaszczyk. "Aber es ist unser größtes Ziel."Von der unterbewerteten Aktie zum "Blue Chip"
Vier Fachärzte mit der Zusatzbezeichnung Geriatrie
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