Eine traurige Nachricht im Vorfeld des Osterfestes: Das Dammer Krankenhaus St. Elisabeth wird sich demnächst von seinen Ordensfrauen Schwester (Sr.) Franzilde, Sr. Wendelinis und Sr. Marion verabschieden. Sie werden das Haus verlassen. Damit endet die 163-jährige Geschichte des Franziskanerinnen-Konvents in Damme.
Nach einer Mitteilung des Krankenhauses sind die Schwestern der Franziskanerinnen Münster St. Mauritz in der Seelsorge und am Empfang tätig. Mit der Provinzialoberin sei nun vereinbart, dass mit dem Weggang der Ordensschwestern der Gründerorden des Krankenhauses Damme verlässt. "Dies ist ein bedeutsamer Einschnitt in der Geschichte unseres Krankenhauses", heißt es in der Mitteilung.
Sr. Wendelinis geht bereits im Juni oder Juli
Sr. Wendelinis wird im kommenden Juni oder Juli nach Münster umziehen, Sr. Franzilde und Sr. Marion folgen im April oder Mai kommenden Jahres. Die Abschiedsfeier im St.-Viktor-Dom für die drei Franzikanerinnen hat St.-Viktor-Pfarrer Heiner Zumdohme auf den 21. April 2024 terminiert. Es ist der Weltgebetstag für die geistlichen Berufe.
Der Geistliche sagte mit Blick auf den bevorstehenden Abschied der Ordensschwestern: "Das ist wirklich sehr traurig. Aber wir wussten, dass der Tag kommen wird." Der hatte sich vor 3 Jahren abgezeichnet, als Sr. Pamena vom Dammer Franziskanerinnen-Konvent nach Kroge wechselte. Die Schwestern hätten sehr viel für Damme getan und sich große Verdienste erworben.
Indische Schwestern sind weiter im Krankenhaus tätig
Ganz ohne Ordensfrauen ist das Krankenhaus aber auch nach dem Abschied der Franziskanerinnen nicht. Denn in der Einrichtung sind auch indische Schwestern tätig. Sie blieben dem Haus erhalten, sagte Heiner Zumdohme, der auch Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung St.-Elisabeth-Stift ist.
Wie die Anfänge des Krankenhauses St. Elisabeth und die Rolle der Franziskanerinnen im Haus Damme aussahen, lässt sich aus den Protokollbüchern des Krankenhauses, besonders aber auch aus den Akten des Archivs, das sich im Bischöflichen Offizialat in Vechta befindet, ersehen. Der damalige Dammer Pfarrer Gerhard Alexander Kleikamp setzte sich für die Entsendung von Ordensschwestern nach Damme mit Direktor Müller von der Genossenschaft der Mauritzer Franziskanerinnen in Verbindung.
Am 16. April 1860 kamen die ersten Franziskanerinnen nach Damme
Vorausgegangen war am 30. März 1860 auf Veranlassung von Pfarrer Kleikamp eine Zusammenkunft Dammer Bürger in der Wohnung des Amtsrichters Russel wegen der Errichtung einer "Heilanstalt" in Damme. Am 16. April 1860 folgten die beiden Schwestern Cornelia und Barbara vom Orden des heiligen Franziskus von Münster-Mauritz dem Ruf von Pfarrer Kleikamp und begannen ihre Tätigkeit in der ambulanten Krankenpflege.
Es gehört zum Verständnis der Entstehung der katholischen Krankenhäuser, dass am Anfang die Krankenpflege stand. So könne heute die Ankunft der Schwestern an ihrem vorgesehenen Wirkungsort als Gründungsdatum des Krankenhauses gewertet werden, hieß es aus dem Krankenhaus.