Ein Großbrand, mehrere Verletzte, ausströmendes Ammoniak, schwierige Wasserversorgung: Bei einer Großübung der Feuerwehren haben sich rund 200 Einsatzkräfte gleich mehreren herausfordernden Aufgaben stellen müssen. Die Alarmierung ist am Samstagvormittag simuliert worden, wie die Feuerwehr Emstek am Dienstag berichtet.
Das Szenario: Die Brandmeldeanlage eines ehemaligen Schlachthofs hatte um 10.45 Uhr Alarm geschlagen. Ein Brand im Serverraum und eine Ammoniakleckage forderten schnelles und koordiniertes Handeln. Die Übung sah vor, dass mehrere Haustechniker verletzt wurden, was eine Nachalarmierung des Gefahrgutzuges und weiterer Fachgruppen des Landkreises erforderte. Das Einsatzstichwort wurde auf „F3Y mit Zusatz MANV 10“ angehoben. Dieser Code weist die Einsatzkräfte auf einen ausgedehnten Brand mit mindestens zehn Verletzten hin.
Unterstützung kam schnell von den Feuerwehren Cloppenburg und Cappeln sowie vom Rettungsdienst, der mit acht Fahrzeugen vor Ort war. Weitere Einheiten des Gefahrgutzuges, unter anderem aus Garrel, Friesoythe und Löningen, sowie spezielle Einsatzgruppen wie die Drohnengruppe, der Fernmeldezug und der ABC-Zug wurden ebenfalls alarmiert. In der Folge waren schließlich 200 Einsatzkräfte in die Übung involviert.
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Fotos: Feuerwehr Emstek
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Besondere Herausforderungen waren die Rettung von Personen unter Chemikalienschutzanzügen, die Sicherung einer Ammoniakleckage und die Brandbekämpfung im verwinkelten Serverkomplex. Auch die Drehleiter kam zum Einsatz, um Personen vom Dach zu retten. Der ABC-Dienst führte Messungen zur Gefahrstoffüberwachung durch, um die Sicherheit zu gewährleisten.
Die Übung bot laut Einschätzung der Emsteker Feuerwehr eine wertvolle Gelegenheit, das Zusammenspiel der Einheiten zu testen und Optimierungspotenziale zu identifizieren. Die Übungsbeobachter der Feuerwehr Bakum und Bösel hätten wertvolle Rückmeldungen gegeben. Ein Dank ging an die KB Group, die das Gelände für die Großübung zur Verfügung gestellt hatte. Das Fazit der Emsteker Feuerwehr: Die Feuerwehren und der Rettungsdienst sind im Landkreis gut auf großflächige Gefahrguteinsätze vorbereitet.