Eine Bronze-Skulptur für die Zukunftsmacherin
Die Kunst-Figur, die von den OM-Medien im Rahmen des Awards "Zukunftsmacherin" vergeben wird, stammt von der Dötlinger Künstlerin Anne Hollmann.
Tanja Schulte-Saß | 19.06.2022
Die Kunst-Figur, die von den OM-Medien im Rahmen des Awards "Zukunftsmacherin" vergeben wird, stammt von der Dötlinger Künstlerin Anne Hollmann.
Tanja Schulte-Saß | 19.06.2022
Kunst ist ihre Leidenschaft: Die Freude ist bei Anne Hollmann groß, dass sie die Skulptur für die Verleihung der „Zukunftsmacherin 2022“ kreieren durfte. Foto: Tanja Schulte-Saß
Die OM-Medien vergeben am 30. Juni erstmals den Award „Zukunftsmacherin 2022“. Die Auszeichnung wird an diesem Abend an eine aus über 50 nominierten Frauen aus den Landkreisen Cloppenburg und Vechta vergeben, die sie als Macherin aus der Region ehrt. Die Vergabe des Awards sowie der Austausch und das Kennenlernen der Frauen soll ein Auftakt sein, um die Frauenpower in den beiden Landkreisen sichtbarer und jungen Frauen Mut zu machen, ihren Weg zu gehen. Die Skulptur, die die Zukunftsmacherin erhält, stammt von der Dötlinger Künstlerin Anne Hollmann. „Die Bronze-Figur spiegelt die Ehrung und die Anerkennung für die Frauen gut wider“, meint Anne Hollmann. Sie unterstreicht in ihrer Optik und der Aussage genau das, was eine Zukunftsmacherin ausmachen könnte. Mit ihren ca. 50 Zentimeter hat „die Lady“ – wie Anne Hollmann ihre Skulpturen immer nennt – außerdem eine ansprechende Größe, um sie schön und dem Anlass gebührend zu platzieren. „Für mich ist es eine große Ehre, dass ich diesen Preis kreieren durfte“, freut sich die Künstlerin aus Ostrittrum bei Dötlingen. Bei der Entstehung der Figur hat Anne Hollmann viele Aspekte und Eigenschaften einfließen lassen, die ihre „Lady“ aussagen soll. „Sie hat unübersehbar weibliche Attribute und eine feminine Figur. Sie trägt ein wehendes Kleid, das sie in Bewegung zeigt. Die Stiefel machen deutlich, dass sie trotz der Bewegung auch verwurzelt ist“, erläutert Anne Hollmann. „Es gibt diesen Satz: Mit High Heels oder Gummistiefeln“, fügt die Künstlerin hinzu. Trotzdem schaue ihre Figur der Welt entgegen. Sie ist nicht ängstlich und sagt durch ihre Haltung auch ein bisschen aus, dass sie keck und selbstbewusst ist. „Vielleicht sogar auch etwas provokant“, interpretiert Anne Hollmann. Die Aktentasche symbolisiert das Business, in dem sie sich bewegt. Dass sie zudem ein wenig auffallen will und sich nicht verstecken muss, verdeutlicht die ungewöhnliche Frisur“, erläutert die Künstlerin. Die Lady strahlt durch ihre Haltung außerdem viel Kraft aus. Dennoch ist sie flach und luftig abstrahiert. Das versprüht im Gegensatz ein bisschen Leichtigkeit. Selbstvertrauen zu haben und mutig zu sein, auch das möchte Anne Hollmann mit der Skulptur aussagen. Bevor die Bronze-Figur am 30. Juni übergeben wird, hat Anne Hollmann bei der Entstehung der Skulptur zunächst eine – wie sie sie nennt – „Mutter“ aus einer Papier-Sand-Mischung angefertigt. „Nachdem ich mich näher über das Thema und die Intention informiert habe, habe ich ziemlich schnell ein Bild einer Skulptur vor Augen gehabt“, erzählt sie. Von der Mutterfigur wurde in der Gießerei ein Kautschukabdruck genommen, mit dem die finale Bronze gegossen wird. Ihr Atelier und die Arbeit als Künstlerin sind mit der Zeit gewachsen. Ich hatte das große Glück, mir das während meiner Erziehungszeit Stück für Stück aufbauen zu können. Bevor sie sich immer mehr der Kunst verschrieben hat, hat sie ein Studium zur Agraringenieurin absolviert. „Ich habe mich damals in einer Branche wiedergefunden, in der Frauen zu der Zeit noch unterrepräsentiert waren“, erinnert sie sich. Damals hat sie sich schon als Frauenbeauftragte stark gemacht. Sie selber musste einmal die Erfahrung machen, dass sie eine Anstellung nicht bekommen hat, nur weil sie eine Frau ist. „Das hat mich sehr geprägt“, sagt sie. Umso mehr freut es sie, dass sie mit ihrer Skulptur jetzt einen Teil zur Zukunftsmacherin beitragen konnte. Das Kreative hat sie schon immer fasziniert. Schon während des Studiums hat sie viel gemalt und eine Ausstellung gehabt. „Das hat mich einfach nicht losgelassen“, erzählt sie. Sie selbst bezeichnet sich allerdings eher als eine Gestalterin als eine Künstlerin im klassischen Sinne. „Ich habe großen Respekt vor der Kunst. Ich möchte schöne Dinge machen, die mir Spaß und auch anderen eine Freude bereiten“, sagt sie. Angefangen hat sie mit der Malerei mit einem kleinen Atelier in einem ehemaligen Schweinestall auf ihrem Hof in Ostrittrum. Mittlerweile ist ihr Atelier größer geworden und die Künstlerin teilt ihre Leidenschaft mit anderen, indem sie Malkurse gibt. Genauso gerne wie sie malt, schafft sie Skulpturen und Objekte aus Beton. In ihrem weitläufigen Garten finden sich überall Arbeiten der 60-Jährigen wieder. Um selber immer gefordert zu werden und Neues zu lernen, nimmt sie regelmäßig an Weiterbildungen teil. Darüber hinaus ist sie Initiatorin der Produzentengalerie „Galerie.4“ in Dötlingen sowie Teil einer Produzentengalerie in Oldenburg.Die "Lady" strahlt Selbstbewusstsein aus
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